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Worauf man bei hohen Tempe­ra­turen im Straßen­verkehr achten sollte

Hohe Bußgelder, marode Straßen und die Ampel-Regierung am Drücker – Autofahrer brauchen derzeit ein dickes Fell. Aber auch nicht zu dick, denn in der Sommer­hitze kann das Auto schnell zum Backofen auf vier Rädern werden. Das wirkt sich nicht nur negativ auf Gesundheit und Laune der Insassen aus, sondern erhöht auch das Unfall­risiko. Wie man trotzdem ohne Verkehrs­verstoß und ohne im Auto gegart zu werden ans Ziel kommt, erklärt Melanie Leier, Fachan­wältin für Verkehrs­recht und Partner­an­wältin von Geblitzt.de.

Schwitzt du noch oder klebst du schon? Was Autofahrer zum Schutz vor Sommerhitze tun können
DimaBerlin / shutterstock.com

An alle Mitfahrer denken

Die Sommer­hitze macht vor allem Menschen mit Vorer­kran­kungen, Kindern und Tieren zu schaffen. Sie sind besonders gefährdet, weil sie ihre Körper­tem­pe­ratur nicht so gut regulieren können wie gesunde oder erwachsene Menschen.

Damit es allen Betei­ligten während und nach der sommer­lichen Spritztour gut geht, sollten daher „Kinder und Tiere auf keinen Fall im verschlos­senen Auto zurück­ge­lassen werden. Das Auto heizt sich sehr schnell auf und es besteht die Gefahr eines Kreis­lauf­kol­lapses“, erklärt Melanie Leier.

Auch hitze­emp­find­liche Gegen­stände wie Spray­dosen oder (Smartphone-) Akkus sollten nicht im Auto gelassen werden, vor allem nicht in der prallen Sonne. Es bestehen sowohl Brand- als auch Explosionsgefahr.

Der alte Streit: Fenster auf oder Klima an?

Die Gefahr zu explo­dieren, besteht sicher auch bei so manchem Streithahn am Lenkrad. Welcher Autofahrer hatte nicht schon einmal einen Disput mit Bei- oder Mitfahrern über die Frage: Zugluft oder Klimaanlage?

Grund­sätzlich ist es Verkehrs­rechts­expertin Leier zufolge sinnvoll, vor Fahrt­an­tritt alle Türen und Fenster zu öffnen, um das Fahrzeug gut zu lüften. „Bei Kurzstrecken mit gerin­geren Geschwin­dig­keiten ist es effizi­enter, die Klima­anlage nicht zu aktivieren. Hier reicht die Kühlung mithilfe geöff­neter Autofenster aus. Im Zuge einer längeren Fahrt kann die Klima­anlage hingegen ihre volle Wirkung erzielen.“ Um den Körper durch den großen Tempe­ra­tur­un­ter­schied nicht zu sehr zu belasten, sollte die Tempe­ratur in einem Bereich zwischen 22 und 25 Grad einge­stellt werden.

Schutz­schild gegen die Hitze?

Und welche Gadgets und Hilfs­mittel gibt es, mit denen man sich auch ohne schat­tigen Parkplatz vor direkter Sonnen­ein­strahlung schützen kann? In der Regel kommen hier Abdeck­planen und Sonnen­schutz­folien zum Einsatz.

„Die sogenannte Halbgarage − eine Abdeck­plane, die sowohl das Dach als auch die Fenster des Autos bedeckt – hat sich in Tests bisher als die beste Option erwiesen. Mit ihr bleibt der Fahrzeug­innenraum rund 10 Grad kühler als ohne den Hitze­schutz“, so Anwältin Leier. Zusätzlich wird empfohlen, dunkle Oberflächen wie Lenkrad, Armatu­ren­brett oder Kinder­sitze mit einem hellen, feuchten Tuch abzudecken, um sie kühl zu halten.

Das Kfz kann zusätzlich durch die Verwendung von Tönungs­folien von Sonnen­ein­strahlung abgeschirmt werden. Das wirkt sich auch kühlend auf das Fahrzeug­innere aus. Aller­dings sollte man Rechts­expertin Leier zufolge die Straßen­ver­kehrs­zu­las­sungs­ordnung (StVZO) im Blick haben: „Eine Tönungs­folie ist nur für die hinteren Scheiben zulässig und muss zudem über eine Bauart­ge­neh­migung verfügen. Andern­falls erlischt die Betriebs­er­laubnis und im Falle einer Beein­träch­tigung der Verkehrs­si­cherheit können sogar ein Bußgeld in Höhe von 90 Euro sowie ein Punkt im Fahreig­nungs­re­gister fällig werden.“

Auch die Fahrbahn leidet: Blow-up-Gefahr

Unter Hitze und Strahlung leidet nicht nur der mensch­liche Fahrer, sondern auch die ohnehin strapa­zierte Infra­struktur. Die Sonne kann der Fahrbahn stark zusetzen, da sich der Beton durch die Hitze ausdehnt.

„Bei extremer Hitze können die Beton­decken aufbrechen, wodurch sogenannte Blow-ups entstehen. Diese erhöhen die Unfall­gefahr für Verkehrs­teil­nehmer. Das führte zum Beispiel im Jahr 2019 in Sachsen-Anhalt dazu, dass zusätz­liche Tempo­limits auf den betrof­fenen Autobahn­ab­schnitten einge­führt wurden“, so Anwältin Melanie Leier.

Für Motor­rad­fahrer ist dies besonders gefährlich. Schon wenige Zenti­meter Unebenheit auf der Straße können zu Schäden oder Unfällen führen. Biker sollten daher bei Straßen­auf­brüchen erhöhte Vorsicht und Aufmerk­samkeit walten lassen, den Abstand vergrößern und die Geschwin­digkeit reduzieren.

Bußgeld­vor­würfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen

Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwalts­kanz­leien zusammen und ermög­licht es Betrof­fenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.

Rechts­schutz­ver­si­che­rungen übernehmen die Kosten eines vollstän­digen Leistungs­spek­trums unserer Partner­kanz­leien. Ohne eine vorhandene Rechts­schutz­ver­si­cherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozess­fi­nan­zierer die Kosten der Prüfung der Bußgeld­vor­würfe und auch die Selbst­be­tei­ligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.

Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden einge­stellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.

Quelle: Geblitzt.de