Worauf man bei hohen Temperaturen im Straßenverkehr achten sollte
Hohe Bußgelder, marode Straßen und die Ampel-Regierung am Drücker – Autofahrer brauchen derzeit ein dickes Fell. Aber auch nicht zu dick, denn in der Sommerhitze kann das Auto schnell zum Backofen auf vier Rädern werden. Das wirkt sich nicht nur negativ auf Gesundheit und Laune der Insassen aus, sondern erhöht auch das Unfallrisiko. Wie man trotzdem ohne Verkehrsverstoß und ohne im Auto gegart zu werden ans Ziel kommt, erklärt Melanie Leier, Fachanwältin für Verkehrsrecht und Partneranwältin von Geblitzt.de.
An alle Mitfahrer denken
Die Sommerhitze macht vor allem Menschen mit Vorerkrankungen, Kindern und Tieren zu schaffen. Sie sind besonders gefährdet, weil sie ihre Körpertemperatur nicht so gut regulieren können wie gesunde oder erwachsene Menschen.
Damit es allen Beteiligten während und nach der sommerlichen Spritztour gut geht, sollten daher „Kinder und Tiere auf keinen Fall im verschlossenen Auto zurückgelassen werden. Das Auto heizt sich sehr schnell auf und es besteht die Gefahr eines Kreislaufkollapses“, erklärt Melanie Leier.
Auch hitzeempfindliche Gegenstände wie Spraydosen oder (Smartphone-) Akkus sollten nicht im Auto gelassen werden, vor allem nicht in der prallen Sonne. Es bestehen sowohl Brand- als auch Explosionsgefahr.
Der alte Streit: Fenster auf oder Klima an?
Die Gefahr zu explodieren, besteht sicher auch bei so manchem Streithahn am Lenkrad. Welcher Autofahrer hatte nicht schon einmal einen Disput mit Bei- oder Mitfahrern über die Frage: Zugluft oder Klimaanlage?
Grundsätzlich ist es Verkehrsrechtsexpertin Leier zufolge sinnvoll, vor Fahrtantritt alle Türen und Fenster zu öffnen, um das Fahrzeug gut zu lüften. „Bei Kurzstrecken mit geringeren Geschwindigkeiten ist es effizienter, die Klimaanlage nicht zu aktivieren. Hier reicht die Kühlung mithilfe geöffneter Autofenster aus. Im Zuge einer längeren Fahrt kann die Klimaanlage hingegen ihre volle Wirkung erzielen.“ Um den Körper durch den großen Temperaturunterschied nicht zu sehr zu belasten, sollte die Temperatur in einem Bereich zwischen 22 und 25 Grad eingestellt werden.
Schutzschild gegen die Hitze?
Und welche Gadgets und Hilfsmittel gibt es, mit denen man sich auch ohne schattigen Parkplatz vor direkter Sonneneinstrahlung schützen kann? In der Regel kommen hier Abdeckplanen und Sonnenschutzfolien zum Einsatz.
„Die sogenannte Halbgarage − eine Abdeckplane, die sowohl das Dach als auch die Fenster des Autos bedeckt – hat sich in Tests bisher als die beste Option erwiesen. Mit ihr bleibt der Fahrzeuginnenraum rund 10 Grad kühler als ohne den Hitzeschutz“, so Anwältin Leier. Zusätzlich wird empfohlen, dunkle Oberflächen wie Lenkrad, Armaturenbrett oder Kindersitze mit einem hellen, feuchten Tuch abzudecken, um sie kühl zu halten.
Das Kfz kann zusätzlich durch die Verwendung von Tönungsfolien von Sonneneinstrahlung abgeschirmt werden. Das wirkt sich auch kühlend auf das Fahrzeuginnere aus. Allerdings sollte man Rechtsexpertin Leier zufolge die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) im Blick haben: „Eine Tönungsfolie ist nur für die hinteren Scheiben zulässig und muss zudem über eine Bauartgenehmigung verfügen. Andernfalls erlischt die Betriebserlaubnis und im Falle einer Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit können sogar ein Bußgeld in Höhe von 90 Euro sowie ein Punkt im Fahreignungsregister fällig werden.“
Auch die Fahrbahn leidet: Blow-up-Gefahr
Unter Hitze und Strahlung leidet nicht nur der menschliche Fahrer, sondern auch die ohnehin strapazierte Infrastruktur. Die Sonne kann der Fahrbahn stark zusetzen, da sich der Beton durch die Hitze ausdehnt.
„Bei extremer Hitze können die Betondecken aufbrechen, wodurch sogenannte Blow-ups entstehen. Diese erhöhen die Unfallgefahr für Verkehrsteilnehmer. Das führte zum Beispiel im Jahr 2019 in Sachsen-Anhalt dazu, dass zusätzliche Tempolimits auf den betroffenen Autobahnabschnitten eingeführt wurden“, so Anwältin Melanie Leier.
Für Motorradfahrer ist dies besonders gefährlich. Schon wenige Zentimeter Unebenheit auf der Straße können zu Schäden oder Unfällen führen. Biker sollten daher bei Straßenaufbrüchen erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit walten lassen, den Abstand vergrößern und die Geschwindigkeit reduzieren.
Bußgeldvorwürfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen
Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwaltskanzleien zusammen und ermöglicht es Betroffenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.
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Quelle: Geblitzt.de