Stadt Monheim versinkt über Nacht im Strafzettel-Chaos
Mitten in Nordrhein-Westfalen, genau zwischen Düsseldorf und Köln, liegt die Stadt Monheim am Rhein. Und auch im dortigen Stadtteil Baumberg stehen die Bewohner seit einiger Zeit „zwischen den Fronten“. Denn die Stadt streitet sich mit einem Parkhausbetreiber, der einen beliebten Supermarktparkplatz quasi über Nacht in eine Kostenfalle verwandelt hat. Bis zu 1.500 Euro wird nun von Monheimer Autofahrern gefordert. Der Bürgermeister ist stinksauer.
„Vertragsstrafe“ in Höhe von 25 Euro pro Parkplatzbesuch
Mit der Übergabe eines Parkplatzes von Aldi Süd an einen privaten Betreiber begann der Knöllchenkonflikt im westlichen Stadtteil Baumberg. Der Einzelhändler hatte den beliebten und stark frequentierten Parkplatz nach eigenen Angaben an den privaten Betreiber „ParkRaum Service“ übergeben, weil es angeblich viele Dauerparker gegeben haben soll.
Die Monheimer wurden von den neuen Regelungen, die nach der Übergabe von einem Tag auf den anderen eingeführt wurden, kalt erwischt. Die Höchstparkdauer wurde je nach Tageszeit auf anderthalb bis drei Stunden begrenzt. Die „Vertragsstrafe“ bei Überschreitung der Parkzeit betrug plötzlich 25 Euro pro Besuch. Außerdem installierte der Betreiber Kameras an den Ein- und Ausfahrten, um die Fahrzeughalter anhand des Kennzeichens zu identifizieren.
Forderungen bis zu 1.500 Euro
Nur so war es „ParkRaum Service“ möglich, den Monheimern über Nacht unzählige Knöllchen unter den Scheibenwischer zu klemmen und ihnen horrende Summen von bis zu 1.500 Euro in Rechnung zu stellen. Bis zu 60 Strafzettel soll die Betreiberfirma am Tag ausstellen.
Das ist auch nicht verwunderlich. Denn der Parkplatz ist bei Ein- und Anwohnern beliebt und wird rege genutzt. Hier befindet sich nicht nur der Aldi-Markt, sondern auch ein Einkaufszentrum, eine städtische Sporthalle und eine Kindertagesstätte. Eine Änderung der Parkregelung wurde nirgendwo angekündigt oder bekanntgegeben. Daher wurden weniger Dauerparker als vielmehr Gewohnheitsparker, Pädagoginnen und Familien von der neuen Parkraumüberwachung und den hohen Geldforderungen überrascht.
Monheims Bürgermeister Zimmermann: Knöllchen auf keinen Fall bezahlen
Dass unbescholtene Monheimer nun mit teils astronomischen Forderungen fürs Parken konfrontiert werden, macht Bürgermeister Daniel Zimmermann (PETO) stinksauer. Er fordert von Aldi Süd, die Überwachung wieder zu beenden.
Denn vor mehr als 20 Jahren hatte die Stadt das Grundstück mit der klaren Auflage an den Discounter abgetreten, dass der Parkplatz öffentlich bleiben müsse. „Sonst hätten wir das Grundstück nie verkauft“, betont der Kommunalpolitiker. Die Stadt wirft dem Einzelhandelskonzern Vertragsbruch vor und fordert, die neue Parkraumüberwachung rückgängig zu machen. Die Betroffenen sollten den Zahlungsaufforderungen unter keinen Umständen nachkommen.
Die Monheimer sind mit ihrem Ärger nicht allein
Aber nicht nur Stadt und Einwohner in Monheim sind über „PRS ParkRaum Service“ aus Berlin verärgert. Zahlreiche Nutzer aus verschiedenen Städten beschweren sich in Form negativer Rezensionen über falsch ausgestellte Knöllchen, ignorierte Zahlungen und horrende Parkpreise oder Gebühren der GmbH aus Berlin. Die Wörter „unseriös“ und „Abzocke“ sind in fast allen Bewertungen, die fast ausnahmslos negativ sind, zu lesen.
Dass Parkraumbetreiberfirmen Parkplätze zu Kostenfallen umbauen, ist zudem nicht neu. Firmen wie Parkvision oder Parkdepot setzen schon länger K.I.-Technologie ein, um an massenhaft ausgestellten Strafzetteln zu verdienen und angebliche „Fremdparker“ durch Überwachungstechnik zur Kasse zu bitten.
Wie kann ich mich vor Parkplatz-Abzocke schützen?
Mit der Nutzung des Parkplatzes geht der Autofahrer automatisch einen Vertrag mit dem Betreiber ein und akzeptiert die Bedingungen. Diese müssen auf den Schildern vor der Einfahrt aber auch gut lesbar angebracht sein. Daher sollte man vor dem Abstellen des Fahrzeuges auf dem Parkplatz auf entsprechende Hinweisschilder achten.
Steht der Vorwurf des Falschparkens bereits im Raum, kann der Forderung schriftlich widersprochen werden. Dies hat etwa dann Aussicht auf Erfolg, wenn die Betreiber es versäumt haben, die Parkbedingungen korrekt auszuweisen.
Bußgeldvorwürfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen
Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwaltskanzleien zusammen und ermöglicht es Betroffenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.
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Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden eingestellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.
Quellen: rtl.de, focus.de, ksta.de