Bundesländer erwarten zur Finanzierung des Nahverkehrs mehr Geld von der Regierung
Im Rahmen der finanziellen Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger angesichts steigender Lebenshaltungskosten ist auch ein vergünstigtes Ticket für den Nah- und Regionalverkehr geplant. Von Anfang Juni bis Ende August sollen Menschen in Deutschland öffentliche Verkehrsmittel für 9 Euro pro Monat nutzen können. Wie stern.de berichtet, fordern die Länder nun vom Bund, seine finanziellen Zusagen auch einzuhalten sowie weitere Gelder bereitzustellen.
Einer muss bezahlen!
So mahnt Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer von den Grünen in ihrer Funktion als Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz der Länder, dass die Kosten nicht auf die Bundesländer übertragen werden dürften. Deren Aufgabengebiet wäre in Kooperation mit den Aufgabenträgern des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) die Umsetzung des 9-Euro-Tickets zum 1. Juni. Den finanziellen Part jedoch müsse der Bund wie versprochen übernehmen.
3,7 Milliarden Euro sind noch nicht genug
Die Kosten für das Ticket sind Teil einer Erhöhung der Mittel für die Länder zur Finanzierung des Nahverkehrs um 3,7 Milliarden Euro. Doch den Bundesländern reicht das nicht. Anstelle der in der Gesamtsumme enthalten 1,2 Milliarden Euro für den Ausgleich pandemiebedingter Einnahmeausfälle, fordern die Länder eine Summe in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Außerdem wären in dem Finanzpaket die steigenden Energiekosten nicht berücksichtigt. Um diese Kosten zu decken, benötigten die Länder noch 1,5 Milliarden Euro on top.
Zustimmung in Gefahr
Ob der Bund die Kosten tatsächlich übernehmen wird, hängt noch von der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat am 19. und 20. Mai ab. Scheitern könnte das 9-Euro-Ticket aber, so die Einschätzung der Süddeutschen Zeitung, ausgerechnet an der Stimme der Länder im Bundesrat, wenn diese aufgrund des Streits um mehr Geld das gesamte Finanzpaket blockieren würden.
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Quellen: stern.de , süddeutsche.de