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Einige Bundes­länder wollen mit Blitzer-Marathon den Druck auf Raser erhöhen

Achtung, Kontrolle! In dieser Woche gehen vielerorts in Deutschland sowie im europäi­schen Ausland wieder verstärkt mobile Blitzer auf Raserjagd. Dabei wird es anders als bei früheren „Speed-Weeks“ zwar keine Schwer­punkttage geben, aller­dings verfolgt die Polizei in den vom 5. bis 11. August teilneh­menden Bundes­ländern spezielle Kontrollziele.

Obacht, Autofahrer: In dieser Woche wird wieder verstärkt geblitzt
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Polizei auf „Speed“-Woche

Die Kontrollen der „Operation Speed“, wie die Polizei die Aktion nennt, sollen während der gesamten Woche mit gleicher Inten­sität durch­ge­führt werden. Dies war bei früheren Blitzer-Marathons anders, bei denen in der Regel an einem Tag besonders intensiv und zahlreich kontrol­liert wurde.

Wird während dieser verstärkten Überwa­chung des Verkehrs ein Geschwin­dig­keits­verstoß festge­stellt, können die Beamten eine Verwarnung aussprechen oder ein Bußgeld­ver­fahren in Gang setzen. Das kann sowohl Geldstrafen, Punkte in Flensburg oder in schwer­wie­genden Fällen auch Fahrverbote nach sich ziehen.

Autofahrer sollen an Tempo­limits „erinnert“ werden

Hauptziel ist es laut der Polizei, die Autofahrer für das Einhalten der geltenden Geschwin­dig­keits­be­gren­zungen zu sensi­bi­li­sieren. Zu schnelles Fahren ist immer noch eine der Haupt­ur­sachen für schwere Verkehrsunfälle.

Laut Statista erhöhte sich die „Anzahl der durch zu hohe Geschwin­digkeit verur­sachten Straßen­ver­kehrs­un­fälle mit Perso­nen­schaden in Deutschland“ im Vergleich der Jahre 2022 und 2023 leicht von 37.738 auf 39.136. Insgesamt gab es hierzu­lande im letzten Jahr rund 291.900 Verkehrsunfälle.

Nicht alle Bundes­länder machen mit

Aber nicht alle Bundes­länder nehmen an der Raserjagd tatsächlich teil. In Bayern, Berlin, Bremen und dem Saarland beteiligt sich die Polizei laut ADAC nicht. Das war auch schon beim letzten Blitzer-Marathon im April der Fall. Offenbar fehlt es in manchen Regionen an perso­nellen Kapazi­täten und nicht jeder Beamte ist restlos von der Zweck­mä­ßigkeit der verstärkten Geschwin­dig­keits­kon­trollen überzeugt.

Wie sinnvoll sind Blitzer-Marathons?

Sinn und Nutzen von Blitzer-Marathons werden immer wieder kontrovers disku­tiert. Sowohl die Gewerk­schaft der Polizei als auch der ADAC heben den erzie­he­ri­schen Wert der Inten­siv­kon­trollen hervor, der sich positiv auf die Verkehrs­si­cherheit auswirke.

Diesen verkehrspäd­ago­gi­schen Ansatz halten manche aber für vorge­schoben und werfen den Ländern vor, lediglich Geld auf Kosten von Autofahrern in die Kasse spülen zu wollen. Auch die Polizei in Berlin hatte in der Vergan­genheit zu bedenken gegeben, dass die Effekte der Inten­siv­kon­trollen sich auf die jewei­ligen Aktionstage beschränken und kaum messbar seien.

Welche regio­nalen Zielset­zungen verfolgt die Polizei?

Bild.de hat bei den Polizei­be­hörden nachge­fragt, welche Schwer­punkt­ziel­set­zungen sie bei der aktuellen „Speed-Week“ verfolgen. Hier eine Übersicht:

  • Nordrhein-Westfalen will seine Kontroll­stellen von der aktuellen Verkehrslage und Unfall­stellen abhängig machen.
  • In Mecklenburg-Vorpommern will die Polizei vor allem Unfall­stellen in den Fokus nehmen.
  • Rheinland-Pfalz führt Messungen an insgesamt 120 Stellen und hält „Anhal­te­kom­mandos“ bereit, die sofort Bußgeld­be­scheide aushän­digen können.
  • Nieder­sachsen will vor allem Verstöße, die sich auf eine aggressive Fahrweise beziehen, ins Visier nehmen.
  • Baden-Württemberg verweist bei den Schwer­punkten auf die lokalen Polizeidienststellen
  • Branden­burgs Ordnungs­hüter wollen vor allem auf Straßen mit „Allee­cha­rakter“ Präsenz zeigen und Tempo­mes­sungen durchführen.
  • Sachsen will vor allem vor Grund­schulen kontrollieren.
  • Die anderen teilneh­menden Bundes­länder Sachsen-Anhalt, Thüringen und Hamburg haben keine Angaben zu ihren Schwer­punkten gemacht.

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Quellen: bild.de, adac.de