Grund für einen Abgesang auf das Elektroauto ist dies aber nicht
Totgesagte leben länger? Laut einer aktuellen Umfrage in den USA will eine knappe Mehrheit der Tesla-Fahrer beim nächsten Autokauf wieder zum Verbrenner zurückkehren. Von einer generellen Abkehr vom Elektroauto oder einem Verbrenner-Revival wie in Deutschland kann jedoch keine Rede sein. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, werden immer weniger Tesla-Fans „rückfällig“. Derweil boomt das Elektroauto beim geopolitischen Rivalen China, wo die Rahmenbedingungen für einen elektrifizierten Straßenverkehr schlicht günstiger sind.
Immer weniger Rückfälle
Bei der Umfrage aus Übersee handelt es sich um Daten aus dem Hause der US-amerikanischen Marktforscher von Edmunds. Demnach geben 51 Prozent der befragten Tesla-Fahrer an, ihr E-Auto perspektivisch für einen Verbrenner in Zahlung geben zu wollen. Der Wert stimmt mit einer ähnlichen Umfrage von McKinsey überein, der zufolge rund 46 Prozent aller Elektroautobesitzer in „den Staaten“ mit einer Rückkehr zum fossilen Antrieb liebäugeln. Weltweit sollen es 29 Prozent sein.
In Stromer-Schockstarre versetzen sollte einen dieses Stimmungsbild aber nicht. Wer tief Luft holt und die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre in die Rechnung miteinbezieht, erhält ein differenzierteres Stimmungsbild. Auch wenn gegenwärtig die Hälfte der Cybertruck- und Model-Y-Fans eine De-Elektrifizierung in Betracht zieht – 2019 betrug dieser Wert noch 71 Prozent. Man darf daher mit Fug und Recht behaupten, dass die Tesla-„Rückfallquote“ jedes Jahr sinkt.
Und nicht jeder Rückfall führt zurück zum Verbrenner. Eine zunehmende Anzahl von Ex-Kunden ersetzt der Edmunds-Umfrage zufolge ihre Tesla-Fahrzeuge auch mit denen anderer Autobauer, die im Elektrosegment aufholen. Das liegt aus Sicht der Marktforscher auch daran, dass das Angebot der Texaner stagniert und bei Prestigeprojekten wie dem Cybertruck mit Qualitätsmängeln kämpft.
Zwischen Aufbruch und Wahnsinn
Sind die Stolperfallen Teslas also hausgemacht? Die jüngere Geschichte um den Elektroautobauer aus Austin und seinen umstrittenen CEO Elon Musk erscheint von außen betrachtet zumindest ambivalent.
Auf der einen Seite wirkt es so, als würde der einstige Pioniergeist des weltweit reichsten Mannes von seinen umstrittenen politischen Ambitionen abgelöst werden. Das Mit- und Eingreifen in die Kräfteverhältnisse des politischen Diskurses über den Kauf und die radikale Verschlankung von X, ehemals Twitter, ist das prominenteste Beispiel dafür. Wichtigen Werbekunden, die sich über den grassierenden Hass auf der Plattform beschwerten, gab Musk den an dieser Stelle unübersetzt belassenen Rat „Go fuck yourselves!“ mit auf den Weg.
Auf der anderen Seite sind das Tesla Model Y sowie das Model 3 nach wie vor die meistverkauften E-Autos auf der Welt. Auch wenn Hersteller wie BMW, Volvo oder VW die US-Amerikaner in Europa immer mehr unter Druck setzen und beim Kampf um Marktanteile Land gewinnen – betrachtet man die beliebtesten E-Auto-Fahrzeugmodelle, ist Tesla im transatlantischen Raum nach wie vor Nummer eins. Aber dann war da noch China …
China: Verbrenner nur für Reiche?
Zoomt man also quasi aus den USA heraus und betrachtet das Elektroauto auf globalem Level, werden die Abgesänge aufs E-Auto immer leiser. So löste im letzten Quartal 2023 BYD aus China Tesla als größten E-Automobilhersteller ab und ist seitdem weiterhin auf Wachstumskurs.
Sicher ist im „Reich der Mitte“ nicht immer nur alles schick und der expansive Kurs trifft wegen Sonderzöllen der EU auf seine Grenzen. Dennoch ist der Stellenwert der E-Mobilität in China offenbar wesentlich höher als hierzulande. Während Tesla mit Imageproblemen kämpft und stagniert, wird die Stromer-Schmiede von der Konkurrenz in China eingeholt und überholt. Und das, obwohl Musks Firma bis dahin mehr Fahrzeuge ausgeliefert hatte als je zuvor.
Der Grund dafür ist simpel, aber folgenschwer: Elektroautos sind in China aufgrund der um ein Vielfaches niedrigeren Strompreise deutlich günstiger. In einem Gastbeitrag auf focus.de berichtet der Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Florian Becker von einem achtmal günstigeren Strompreis sowie einer anschaulichen Alltagsbegegnung mit einem chinesischen Autofahrer, der im Gespräch feststellte: „Verbrenner sind etwas für Reiche!“. Sein Stromer soll umgerechnet nur 17.000 Euro gekostet haben.
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Quellen: auto-motor-und-sport.de, focus.de, wiwo.de