Vier Gründe aus Italien, warum der „deutsche Riese“ am Abgrund steht
Italien blickt nach Auto-Deutschland und sieht wieder den „kranken Mann Europas“. Die Prognosen für die konjunkturelle Entwicklung der bundesrepublikanischen Volkswirtschaft sind derzeit eher düster. Wachstum und Industrieproduktion haben noch nicht wieder das Niveau von vor der Covid-Pandemie erreicht. In der Automobilindustrie ist nach wie vor viel Sand im Getriebe - ein Thema, das auch unseren südlichen Nachbarn im Stiefelstaat beschäftigt.
„Existenzielle Krise“
„Die deutsche Autoindustrie erlebt eine große existenzielle Krise“, heißt es gleich zu Beginn eines aktuellen Beitrages in Italiens größter Tageszeitung „Corriere della Sera“. Die großen Autobauer in Deutschland müssten in den kommenden Monaten „schmerzhafte“ Entscheidungen treffen, damit es nicht zu einem „Ende des Mythos des deutschen Autos“ komme.
Dabei könne man die Bedeutung der Automobilindustrie für den deutschen Wohlstand nicht groß genug einschätzen: Die 770.000-Mitarbeiter-Branche macht 5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der BRD aus und 17 Prozent aller Exporte. Ganz zu schweigen von den Jobs in der Zulieferindustrie, wo noch viel mehr Stellen von den Autokonzernen in Deutschland abhängig sind. Das Auto habe sich laut der Tageszeitung aus Mailand zu einem „Grundelement der deutschen Volksidentität“ entwickelt.
Doch welche Gründe werden für den wirtschaftlichen Abstieg angeführt? Laut „Corriere della Sera“ funktioniert das Erfolgsmodell des „deutschen Riesen“ vor allem aus vier Gründen nicht mehr. Zwei davon hängen mit externen Faktoren zusammen, zwei weitere sind Made in Germany.
Externe Faktoren: russisches Gas und ein schrumpfender Markt in China
Demnach hatte die deutsche Automobilindustrie bis vor Ausbruch des Krieges im Osten von billigen Rohstoffen aus Russland profitiert. Damit war nach Ausbruch des vollumfänglichen Krieges in der Ukraine Schluss. Zwar wurden die Gasimporte nicht vollends eingestellt, die Verknappung reicht aber aus, um die Energiekosten in den Fabriken massiv in die Höhe zu treiben. Die Produktion der Fahrzeuge ist signifikant teurer geworden.
Hinzu kommt, dass der für die deutsche Exportwirtschaft so wichtige chinesische Absatzmarkt im Schrumpfen begriffen ist. Zwar boomen Elektroautos in Fernost, Deutschland habe davon aber kaum profitieren können. Das liege zum einen der protektionistischen Politik der „kommunistischen“ Führung in Peking, aber auch an der Elektro-Skepsis hierzulande.
Made in Germany: Missmanagement und Elektro-Unlust
Denn die deutschen Automobilhersteller haben aus Sicht des Autors den Trend hin zur Elektromobilität „verschlafen“. Nun habe China – ähnlich wie im Falle der Solarenergie und insbesondere bei Software und Akkus für E-Autos – eine marktbeherrschende Rolle und deutsche Firmen verlieren immer mehr Anteile.
Das führt am Ende auch dazu, dass die Produktionskapazitäten in deutschen Fabriken nicht mehr vollkommen ausgeschöpft werden können. Auch hierauf sei zu spät reagiert worden. Im vergangenen Jahr waren bei einer Gesamtkapazität von gut sechs Millionen Pkw in Deutschland nur noch gut vier Millionen Pkw in Produktion.
Nur noch zwei Jahre, um die Kurve zu kriegen
Das Fazit des Autors Francesco Bertolino fällt dramatisch aus. Die deutsche Automobilindustrie befinde sich nicht bloß in einer vorübergehenden Schieflage. Vielmehr handele es sich um grundlegende strukturelle Defizite, mit denen sich das Land auseinandersetzen müsste.
Dafür sei aber nur noch wenig Zeit übrig. Man habe „höchstens zwei Jahre, um die Situation umzukehren“, zitiert corriere.it den VW-Finanzchef Arno Antlitz und attestiert ihm eine „ungewöhnliche Aufrichtigkeit“.
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Quellen: corriere.it, bild.de