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Diese Blitzer­arten werden 2023 in Deutschland eingesetzt

Im Rahmen der Verkehrs­si­cherheit spielen Geschwin­dig­keits­kon­trollen eine entschei­dende Rolle. Verschiedene Blitzer, wie PoliScan, PoliScan Speed, ESO ES 3.0 sowie TraffiStar, kommen unter anderem zum Einsatz, um Verstöße zu dokumen­tieren. Sie unter­scheiden sich in ihrer Technik, Gehäu­seform und Einsatz­weise. Messan­lagen werden nicht nur für die Überwa­chung von Geschwin­dig­keits­über­schrei­tungen, sondern auch für Rotlicht-, Handy- und Abstands­ver­stöße genutzt. Hierzu­lande werden vor allem Radar-, Lichtschranken- und Laser­mess­geräte verwendet.

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Die gängigsten Messtechniken

Radar­mess­geräte: Diese Art von Messanlage sendet konti­nu­ierlich sogenannte Mikro­wellen aus. Die Radio­wellen werden von vorbei­fah­renden Fahrzeugen reflek­tiert und die Geschwin­digkeit des Autos beein­flusst die Frequenz der reflek­tierten Wellen. Das Radar­mess­gerät misst diese Frequenz­än­derung – auch als Doppler-Verschiebung bezeichnet –, um zu berechnen, wie schnell das Kraft­fahrzeug unterwegs ist.

Licht­schran­ken­mess­gerät: Bei dieser Methode werden zur Ermittlung der Geschwin­digkeit mehrere Licht­schranken auf einem Strecken­ab­schnitt instal­liert. Werden diese von einem Fahrzeug­führer mit seinem Pkw passiert, wird aus der vergan­genen Zeit zwischen den Unter­bre­chungen berechnet, mit wie viel km/h auf dem Tacho der Kraft­fahr­zeug­führer gefahren ist. Dieses Verfahren kann zuver­lässig sein, sofern die Licht­schran­ken­mess­an­lagen korrekt instal­liert und kalibriert sind. Probleme treten auf, wenn zum Beispiel Vibra­tionen die Messung beeinträchtigen.

Laser­mess­gerät: Hierbei wird ein schmaler Laser­strahl ausge­sendet, der auf das Auto trifft und reflek­tiert wird. Basierend auf der Geschwin­digkeit des Lichts und der Zeitmessung berechnet der Blitzer die Entfernung zum Fahrzeug. Der Vorgang wiederholt sich in kurzen Abständen mehrfach, um anhand der Verän­de­rungen ermitteln zu können, wie schnell jemand unterwegs gewesen ist.

PoliScan, ESO ES & Co.

PoliScan und PoliScan Speed sind Beispiele für moderne Laser­mess­systeme. Sie nutzen LIDAR (Light Detection and Ranging), um Geschwin­dig­keiten zu berechnen. Diese Blitzer sind bekannt für ihre Fähigkeit, mehrere Fahrspuren gleich­zeitig zu überwachen. Aller­dings können Fehler durch falsche Ausrichtung des PoliScans, bezie­hungs­weise Poliscan Speeds, oder Refle­xionen von nahege­le­genen Objekten entstehen.

Zudem steht vor allem das mobile Messgerät PoliScan Speed M1 häufig in der Kritik. Denn obwohl eine Speicherung der sogenannten Rohmess­daten technisch möglich wäre, müssen die Hersteller nicht dafür sorgen, dass das auch tatsächlich vorge­nommen wird. Dabei geben diese Daten Aufschluss darüber, ob das Ergebnis der Messung womöglich nicht korrekt ist.

ESO ES 3.0 ist ein weiteres Laser­mess­system, das für seine Präzision bekannt ist. Es erfasst mithilfe von Sensoren über Unter­schiede in der Helligkeit den Fahrzeug­umriss und die Dauer der Vorbei­fahrt. ESO ES 3.0 kann jedoch durch abrupte Lenkbe­we­gungen oder andere unvor­her­sehbare Fahrma­növer beein­flusst werden.

Hinzu kommt, dass bei dieser Art von Blitzer durch die LED-Scheinwerfer eines Autos falsche Messergeb­nisse zustande kommen können. Das LED-Licht wird nämlich bei vielen Fahrzeugen mehrere Hundert Mal pro Sekunde an- und ausge­schaltet. Dadurch kann ESO ES 3.0 den Umriss des Fahrzeuges in manchen Fällen nicht präzise ermitteln und keine korrekte Geschwin­digkeit wiedergeben.

TraffiStar gehört auch zu den Laser­mess­an­lagen, die manchmal durch elektro­ma­gne­tische Inter­fe­renzen oder durch Störungen von externen Quellen fehler­hafte Messungen liefern. Zudem wird kriti­siert, dass vor allem das Modell TraffiStar 350 keine Rohmess­daten abspei­chert. Dementspre­chend können sich Autofahrer, die mit einem solchen Gerät geblitzt wurden, nur schwer gegen den Tatvorwurf der Geschwin­dig­keits­über­schreitung wehren.

Aller­dings gibt es bezüglich der Rohmess­daten zwei vonein­ander abwei­chende Entschei­dungen von Landes­ver­fas­sungs­ge­richten. Die Richter des Verfas­sungs­ge­richtshofs (VerfGH) des Saarlandes haben aus dem oben genannten Grund entspre­chende Messungen als nicht verwertbar einge­stuft (Az: Lv 7/17). Das VerfGH in Rheinland-Pfalz entschied hingegen, dass auch ohne Rohmess­daten die Bußgeld­be­scheide Bestand hätten (Az: VGH B 30/21). Eine bundesweit geltende Recht­spre­chung steht jedoch noch aus.

ProViDa ist ein System zur mobilen Geschwin­dig­keits­messung, das direkt aus einem Polizei­fahrzeug heraus operiert. Es erfasst Verkehrs­sünder durch Nachfahren bei gleich­blei­bendem Abstand und nimmt das Geschehen auf Video auf. Aller­dings kann es beim ProViDa-System zu Messfehlern kommen, wenn der Abstand zum voraus­fah­renden Auto nicht konstant gehalten wird oder schlechte Sicht­ver­hält­nisse herrschen.

TRAFFIPAX TraffiPhot S ist bekannt für seine frühe Anwendung in der Geschwin­dig­keits­über­wa­chung und arbeitet mit Induk­ti­ons­schleifen. Diese Geräte können anfällig für Fehler sein, wenn etwa die Fahrbahn, auf der die Messung vorge­nommen wird, Schäden aufweist.

Leivtec ist ein Laser­mess­gerät, das vor allem in der mobilen Verkehrs­über­wa­chung einge­setzt wird. Insbe­sondere bei mobilen Messge­räten kommt es häufig zu nicht verwert­baren Ergeb­nissen. Kleine Beein­träch­ti­gungen, wie etwa das Zittern der Hand des Messbe­amten oder ungünstige Wetter­be­din­gungen, können bereits zu Ungenau­ig­keiten bei der Geschwin­dig­keits­kon­trolle führen. Dasselbe gilt für das Handla­ser­mess­gerät FG21-P des öster­rei­chi­schen Herstellers Riegl.

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Wieso alle Blitzer fehlerhaft sein können

In der Praxis werden alle diese Systeme immer wieder durch äußere Einflüsse wie Wetter­be­din­gungen, reflek­tie­rende Oberflächen und technische Defekte beein­trächtigt. Aktuelle Urteile zeigen, dass solche Fehler­quellen durchaus zur Einstellung von Bußgeld­ver­fahren führen können.

Die korrekte Handhabung und regel­mäßige Wartung der Messgeräte sind für die Zuver­läs­sigkeit der Messungen unerlässlich. Messbeamte müssen in der Bedienung geschult sein und die Vorschriften zur korrekten Positio­nierung und Ausrichtung beachten. Auch, wenn alles nach den bestehenden Regelungen verläuft, ist aufgrund von zahlreichen möglichen Fehler­quellen nicht immer die Integrität der Messergeb­nisse gewährleistet.

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Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden einge­stellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.

 

Quelle: Blitzer­arten