Und hinterlassen an den Heckscheiben ihrer Opfer eine Botschaft an Robert Habeck
Der Spuk mit den Klima-Klebern war doch eigentlich schon vorbei. Nun hält eine neue Serie von Sachbeschädigungen unter dem Banner des Umwelt-Aktivismus Autofahrer in ganz Deutschland in Atem. Schon die dritte Nacht in Folge berichten Anwohner aus Orten in Baden-Württemberg, Bayern sowie Berlin von wahllosen Bauschaum-Attacken auf ihre Autos. Die Bilanz der neuen Protestform: Über einhundert zugeklebte Auspuffe und Heckscheiben, die offenbar als Kummerkasten für den Bundeswirtschaftsminister zweckentfremdet wurden.
„Bauschaum-Bande“ schlägt in Baden-Württemberg und Bayern zu
Die erste Welle der Bauschaumattacken traf 15 Autofahrer in der Stadt Langenau. Dort entdeckten Anwohner die ersten mit milchigem Füllschaum zugekleisterten Auspuffanlagen. An jedem der besprühten Fahrzeuge prangte zudem ein Aufkleber mit dem Porträt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der Aufforderung „Sei grüner“.
Die Aktion scheint eine politische Botschaft an den Minister mit der Forderung nach mehr Klimaschutz zu sein. Aufgrund des klaren politischen Bezugs hat der Staatsschutz der Polizei Ulm die Ermittlungen übernommen.
In der zweiten Nacht dehnten die Aktivisten ihre Aktionen dann auf Ulm selbst, Blaustein und das bayerische Neu-Ulm aus. Allein an der Ulmer Donauhalle wurden 25 geparkte Autos mit Bauschaum beschädigt und mit "Habeck-Botschaften" versehen.
Anwohner: „Dachte erst an einen Witz“
In der ebenfalls betroffenen 2600-Einwohner-Gemeinde Beimerstetten müssen nun etwas mehr als ein Dutzend Autofahrer mit ihrem Fahrzeug in die Werkstatt. Gegenüber der Südwest Presse berichtet Anwohner Hans-Martin B.:
„Als ich den Habeck-Kleber an meinem Nissan entdeckte, dachte ich an einen Witz. Ein Freund wollte mich schon lange erfolglos überreden, die Grünen zu wählen.“ Mit dem Kleber könne er leben, mit dem Bauschaum nicht. Wie viel Geld ihn das Vergehen der Aktivisten kosten wird, steht noch nicht fest.
Auch in Berlin wurden Auspuffe zugeklebt
Auch vor dem Berliner Bezirk Niederschöneweide machten die Bauschaum-Attacken nicht Halt. Dort wurden die Aufkleber an rund 90 Fahrzeugen gefunden. Eine Frau hatte einen der „grünen“ Sticker bemerkt und die Polizei verständigt.
Bei den Ermittlungen stellten die Beamten dann fest, dass in einer Straße insgesamt 40 Fahrzeuge auf die gleiche Weise beschädigt worden waren. In der Nähe wurden weitere 50 betroffene Autos entdeckt. Der Füllschaum wurde teils in, teils auf die Fahrzeuge gesprüht.
Auch in Berlin ermittelt der Staatsschutz wegen des naheliegenden politischen Hintergrunds der Taten. Ein Ermittler gibt zu bedenken, dass die Anschläge mit dem Dämmschaum nicht in so kurzer Zeit verübt worden sein können. „Es muss Augenzeugen geben“, so seine Schlussfolgerung.
Für Autofahrer werden böse Erinnerungen wach
Die jüngste Vandalismus-Serie mutmaßlicher Autofeinde erinnert an die Aktionen der „Letzten Generation“ der vergangenen Jahre. Die hatte allerdings vor knapp einem Jahr angekündigt, sich nicht mehr auf der Straße festkleben zu wollen.
Sachbeschädigungen an Autos unter dem Deckmantel des Klima-Aktivismus gibt es seither trotzdem. So meldete die Berliner Polizei im vergangenen Jahr mehr als 1.000 Fälle von politisch motivierter Sabotage an SUVs.
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Quellen: bild.de, morgenpost.de