Anzahl der Betrugsversuche im Zuge der Führerscheinprüfung steigt rasant an
Ganz offensichtlich machen die Fragen der theoretischen Führerscheinprüfung zahlreichen Fahrschülern zu schaffen. Das belegt die hohe Durchfallquote. Darüber hinaus hat die Polizei deutschlandweit einen erheblichen Anstieg von Betrugsversuchen registriert. Der deutsche Fahrlehrerverband und der TÜV machen auf mögliche Gründe für die alarmierenden Zahlen aufmerksam.
Betrügerische Kreativität auf der Fahrschulbank
Laut Statistiken des TÜV ereigneten sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres 2711 Betrugsfälle bei den Theorieprüfungen – was einem Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, verweist darauf, dass die Dunkelziffer vermutlich weitaus höher ist.
Auch die Dreistigkeit der unterschiedlichen Betrugsmaschen sind bedenklich. Rund ein Drittel der Betrugsversuche werden in Form von sogenannten Stellvertreterprüfungen ausgeübt. Hierbei erscheint gar nicht der Fahrschüler zur Prüfung, sondern eine andere Person. Technische Hilfsmittel, wie Handys oder Kameras, werden von einem weiteren Drittel der Betrüger verwendet, während das letzte Drittel ganz analog auf den Spickzettel setzt.
Sanktionsmöglichkeiten werden nicht ausgeschöpft
Bereits seit letztem Jahr haben Behörden die Möglichkeit, Betrüger bei Führerscheinprüfungen dank neuer Gesetzgebung härter zu sanktionieren. Demnach können die Betroffenen bis zu neun Monate für den nächsten Versuch gesperrt werden. In Bayern belässt man es aber dabei, den Versuch als durchgefallen zu bewerten, so der Vorsitzende des Bayerischen Fahrlehrerverbands, Jürgen Kopp.
Von der Option, die Polizei zu informieren, haben laut TÜV-Information bundesweit immerhin 337 Fahrschullehrer Gebrauch gemacht. Dennoch ist festzuhalten, dass die Betrugsversuche aus juristischer Sicht weder als Betrug noch als Urkundenfälschung zu bewerten sind.
Sehr wohl kriminell sind die vermehrt auftretenden verbalen oder körperlichen Bedrohungen der Prüfer. Im Erhebungszeitraum kam es zu 58 Fällen, in denen Fahrschüler diesbezüglich auffällig geworden sind.
Mehr als ein Drittel schafft die Prüfung nicht
Bemerkenswert ist auch der Anstieg der Durchfallquoten. 42 Prozent der Fahrschüler haben die theoretische Fahrprüfung im Zeitraum von Januar bis September 2023 nicht bestanden, was einem Anstieg von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei der praktischen Fahrprüfung beträgt die Quote 30 Prozent.
Für Goebelt sind dafür in erster Linie ein komplexer und dichter werdender Straßenverkehr ausschlaggebend. Kopp hingegen verweist darauf, dass die Digitalisierung der Fahrschulbögen zu komplexen Fragen geführt hat. Zudem, so der Fahrlehrer, fällt ins Gewicht, dass viele Nicht-EU-Bürger die theoretische Prüfung ablegen wollen, ohne zuvor am Theorieunterricht teilzunehmen. Dadurch wäre ein Scheitern vorprogrammiert.
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