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Anzahl der Betrugs­ver­suche im Zuge der Führer­schein­prüfung steigt rasant an

Ganz offen­sichtlich machen die Fragen der theore­ti­schen Führer­schein­prüfung zahlreichen Fahrschülern zu schaffen. Das belegt die hohe Durch­fall­quote. Darüber hinaus hat die Polizei deutsch­landweit einen erheb­lichen Anstieg von Betrugs­ver­suchen regis­triert. Der deutsche Fahrleh­rer­verband und der TÜV machen auf mögliche Gründe für die alarmie­renden Zahlen aufmerksam.

Betrug bei der Führerscheinprüfung ist auf dem Vormarsch – Experten wissen, warum!
U. J. Alexander / shutterstock.com

Betrü­ge­rische Kreati­vität auf der Fahrschulbank

Laut Statis­tiken des TÜV ereig­neten sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres 2711 Betrugs­fälle bei den Theorie­prü­fungen – was einem Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjah­res­zeitraum entspricht. Richard Goebelt, Fachbe­reichs­leiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, verweist darauf, dass die Dunkel­ziffer vermutlich weitaus höher ist.

Auch die Dreis­tigkeit der unter­schied­lichen Betrugs­ma­schen sind bedenklich. Rund ein Drittel der Betrugs­ver­suche werden in Form von sogenannten Stell­ver­tre­ter­prü­fungen ausgeübt. Hierbei erscheint gar nicht der Fahrschüler zur Prüfung, sondern eine andere Person. Technische Hilfs­mittel, wie Handys oder Kameras, werden von einem weiteren Drittel der Betrüger verwendet, während das letzte Drittel ganz analog auf den Spick­zettel setzt.

Sankti­ons­mög­lich­keiten werden nicht ausgeschöpft

Bereits seit letztem Jahr haben Behörden die Möglichkeit, Betrüger bei Führer­schein­prü­fungen dank neuer Gesetz­gebung härter zu sanktio­nieren. Demnach können die Betrof­fenen bis zu neun Monate für den nächsten Versuch gesperrt werden. In Bayern belässt man es aber dabei, den Versuch als durch­ge­fallen zu bewerten, so der Vorsit­zende des Bayeri­schen Fahrleh­rer­ver­bands, Jürgen Kopp.

Von der Option, die Polizei zu infor­mieren, haben laut TÜV-Information bundesweit immerhin 337 Fahrschul­lehrer Gebrauch gemacht. Dennoch ist festzu­halten, dass die Betrugs­ver­suche aus juris­ti­scher Sicht weder als Betrug noch als Urkun­den­fäl­schung zu bewerten sind.

Sehr wohl kriminell sind die vermehrt auftre­tenden verbalen oder körper­lichen Bedro­hungen der Prüfer. Im Erhebungs­zeitraum kam es zu 58 Fällen, in denen Fahrschüler diesbe­züglich auffällig geworden sind.

Mehr als ein Drittel schafft die Prüfung nicht

Bemer­kenswert ist auch der Anstieg der Durch­fall­quoten. 42 Prozent der Fahrschüler haben die theore­tische Fahrprüfung im Zeitraum von Januar bis September 2023 nicht bestanden, was einem Anstieg von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei der prakti­schen Fahrprüfung beträgt die Quote 30 Prozent.

Für Goebelt sind dafür in erster Linie ein komplexer und dichter werdender Straßen­verkehr ausschlag­gebend. Kopp hingegen verweist darauf, dass die Digita­li­sierung der Fahrschul­bögen zu komplexen Fragen geführt hat. Zudem, so der Fahrlehrer, fällt ins Gewicht, dass viele Nicht-EU-Bürger die theore­tische Prüfung ablegen wollen, ohne zuvor am Theorie­un­ter­richt teilzu­nehmen. Dadurch wäre ein Scheitern vorprogrammiert.

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Quellen: BILD.de , merkur.de