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Nur eine Minderheit der politi­schen Elite Deutsch­lands nutzt „saubere“ Fahrzeuge

Wasser predigen und Wein trinken? Diesen Vorwurf musste sich zuletzt Annalena Baerbock gefallen lassen. Doch nicht nur die Außen­mi­nis­terin, auch die Mehrheit der deutschen Spitzen­po­li­tiker ist laut „Dienst­wa­gen­check“ der Deutschen Umwelt­hilfe (DUH) „kein Vorbild“. Fast 80 Prozent der Fahrzeuge von Ministern und Staats­se­kre­tären sollen den aktuell erlaubten CO₂-Flottengrenzwert der EU überschreiten.

Die Dienstwagen der Politiker vs. Deutsche Umwelthilfe
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Deutsche Umwelt­hilfe verteilt viele „Rote Karten“

Für die Auswertung hat die DUH im Zeitraum Januar bis Mai 252 Spitzen­po­li­tiker aus Bund und Ländern nach der Wahl ihrer Dienst­wagen befragt. Laut dem diesjäh­rigen Ranking sollen 186 der befragten Bundes­mi­nister und Staats­se­kretäre Fahrzeuge nutzen, die im Alltags­be­trieb den EU-Flottengrenzwert von 95 Gramm Kohlen­dioxid pro gefah­renen Kilometer überschreiten. Sie erhielten in dem Ranking entweder eine „Rote“ oder „Gelbe Karte.“

Deutliche Mehrheit der Minis­terien sprengt CO2-Grenz­werte

Dabei fielen vor allem die Bundes­mi­nis­terien negativ auf: Hier liegen 7 von 9 Ressorts mit ihren Dienst­wagen deutlich über den erlaubten 95 g CO2/Kilometer. Die Dienst­wagen von Justiz­mi­nister Marco Buschmann (FDP) und Bildungs­mi­nis­terin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sollen sogar doppelt so viel CO2 ausstoßen, als es der Grenzwert gestattet. Der Kanzler wurde aus Sicher­heits­gründen und wegen der starken Panzerung seines Fahrzeuges von der Erhebung ausgenommen.

Nur zwei Regie­rungs­chefs setzen auf Elektroautos

Aber auch das Gesamtbild der Politiker beim Klima­schutz ist laut DUH ernüch­ternd und von Stagnation geprägt. Die durch­schnitt­lichen Dienstwagen-Emissionen seien 2024 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht von 165 auf 158 Gramm gesunken. Das könnte auch an dem „Sorgenkind“ Elektroauto liegen.

Denn der deutsche Elektro-Frust spiegelt sich offenbar auch in der politi­schen Elite des Landes wider. Von 16 Regie­rungs­chefs der Länder sollen lediglich zwei auf Stromer setzen: Hamburgs Bürger­meister Peter Tschent­scher (SPD) und Baden-Württembergs Minis­ter­prä­sident Winfried Kretschmann (Grüne).

Grüne Total­ver­wei­gerer

Darüber hinaus lehnt eine Handvoll Politiker die Autonutzung sogar generell ab. Dazu gehören die Staats­se­kretäre Udo Philipp und Sven Giegold aus dem Bundes­wirt­schafts­mi­nis­terium, die Bremer Umwelt­se­na­torin Kathrin Moosdorf und der Hamburger Verkehrs­se­nator Anjes Tjarks. Sie alle haben ein „grünes Parteibuch“.

„Dienst­wa­gen­check“ hat metho­dische Schwächen

Die Rangliste der DUH weist aber auch metho­dische Schwächen und Unsau­ber­keiten auf. Plug-in-Hybride werden von ihr als generell klima­schädlich angesehen und es wird hier davon ausge­gangen, dass sie nur im Verbrenner-Modus genutzt werden. Hinzu kommt, dass bei der Nutzung mehrerer Dienst­wagen immer nur der „schmut­zigste“, das heißt der mit den meisten Emissionen, in die Wertung einfließt.

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Quellen: spiegel.de, duh.de