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VDI-Ökobilanzstudie unter­sucht CO₂-Emissionen verschie­dener Antriebstechnologien

Der Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) hat im Rahmen einer neuen Studie die CO₂-Emissionen von Elektro-, Hybrid- sowie Verbren­ner­autos unter­sucht. Unter der Frage­stellung „Wann wird Autofahren grün?“ wurden gemeinsam mit dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT) die Emissionen von Kompakt­klas­se­fahr­zeugen in Deutschland verglichen, die sowohl bei der Herstellung als auch bei der Nutzung ausge­stoßen werden. Im Vorder­grund steht die Frage: Welche Antriebsart hat ab welcher Laufleistung die beste Ökobilanz?

Elektromotor, Hybrid oder Verbrenner: Welcher Antrieb hat die beste Ökobilanz?
Scharfsinn / shutterstock.com

Ökobilanz von Elektro-, Hybrid- und Verbren­ner­autos nach 200.000 km verglichen

Mit der Erhebung will der VDI einen Beitrag zur Bilan­zierung des CO₂-Restbudgets leisten, das für Produktion, Nutzung und Recycling von Kraft­fahr­zeugen noch aufge­braucht werden kann, ohne die Klima­ziele zu verfehlen. Das Exper­ten­gremium „Antriebe“ der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrs­technik hat hierzu unter anderem folgende Fahrzeug­mo­delle aus der Kompakt­klasse unter die Lupe genommen:

  • VW ID3
  • Ford Focus
  • Toyota Corolla Hybrid
  • VW Golf

Berück­sichtigt wurden nicht nur CO₂-Emissionen, die bei Fahrt und Laden der Fahrzeuge anfallen, sondern auch jene, die bei der Produktion des Autos und seines Motors oder seiner Batterie verur­sacht werden. Nach einer Laufleistung von insgesamt 200.000 km wurden diese dann je nach Antriebs­tech­no­logie mitein­ander verglichen.

E-Autos erst ab 90.000 Kilometern Laufleistung klima­freund­licher als Verbrenner

Mit folgendem Ergebnis: Elektro­fahr­zeuge sind erst ab 90.000 km Laufleistung klima­freund­licher, als Verbrenn­erfahr­zeuge. Lädt man das Fahrzeug ausschließlich mit Ökostrom, ließe sich dieser Wert noch auf 65.000 km senken.

Die insgesamt beste Ökobilanz zeigten dem Langzeittest zufolge das reine Elektroauto und der Plug-In-Hybrid mit je 24,2 und 24,8 emittierten Tonnen CO₂ nach einem Lebens­zyklus von 200.000 Kilometern. Bei Hybrid­fahr­zeugen sei jedoch auch ausschlag­gebend, wie hoch der elektrische Anteil an der Antriebs­tech­no­logie ist. Danach folgen die Verbrenner mit Diesel (33 Tonnen CO₂) und Benziner (37 Tonnen CO₂). Die Fahrzeuge wurden mit dem handels­üb­lichen Gemisch aus fossilen Kraft­stoffen und gesetzlich vorge­schrie­benen Beimen­gungen betankt.

Die Auswir­kungen alter­na­tiver Kraft­stoffe, wie Biodiesel oder E-Fuels, wurden für die Studie aller­dings ebenso wenig berück­sichtigt, wie das Austau­schen der Batterie bei E-Autos wegen zu schwacher Kapazität. Die Experten legten der Messung die Annahme zugrunde, dass der einge­baute Akku im Verlauf der Nutzung nicht ausge­tauscht werden muss.

Wasserstoff-Brennzellen schlossen die Autoex­perten nicht in die Studie mit ein, da die Techno­logie noch nicht flächen­de­ckend zum Einsatz gekommen sei und es noch an der nötigen Tank-Infrastruktur mangele: „Diese werden zumindest im Pkw-Bereich in den nächsten zehn bis 20 Jahren keine Rolle spielen“, so VDI-Präsident Lutz Eckstein.

Der „ökolo­gische Rucksack“ des E-Autos

Dass das mit Ökostrom betriebene E-Auto erst ab einem Tacho­stand von 65.000 km nachhal­tiger ist, liegt laut dem Vorsit­zenden der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrs­technik, Joachim Damasky, an den Produk­ti­ons­be­din­gungen: „E-Autos und Hybrid­fahr­zeuge starten durch die ressour­cen­in­tensive Herstellung der Antriebs­tech­no­logie bei ihrer Ökobilanz mit einem ökolo­gi­schen Rucksack. Die ressour­cen­in­tensive Batte­rie­pro­duktion findet fast ausschließlich in Asien statt, dabei fallen große Mengen CO₂ an.“

VDI wirbt für nachhal­tigere Produktion von Fahrzeug, Batterie und Ladeinfrastruktur

Aus den Ergeb­nissen seiner Studie schluss­folgert der VDI, dass es mehr erneu­erbare Energien für die Herstellung von Fahrzeugen, Batterien sowie Ladesäulen brauche. Die Experten fordern eine bessere Wieder­ver­wertung von Batterien und raten Besitzern von Plug-In-Hybriden dazu, ihre Fahrzeuge überwiegend elektrisch zu laden. VDI-Präsident Eckstein kriti­sierte im Rahmen der Vorstellung der Studie zudem ein mögliches Verbot von E-Fuels für Pkw, das die „Techno­lo­gie­of­fenheit“ einschränke. Bereits zugelassene Fahrzeuge sollten ihm zufolge gefördert werden.

Bundes­ver­kehrs­mi­nister Wissing für E-Fuels auch nach 2035

Laut taz.de will Verkehrs­mi­nister Volker Wissing (FDP) E-Fuels auch über das angepeilte Verbrenner-Aus im Jahr 2035 hinaus erlauben. Der Ausstoß der E-Fuels von Treib­haus­gasen müsse aber über die gesamte Liefer­kette um 100 Prozent niedriger sein, als der Ausstoß fossiler Kraftstoffe.

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Quellen: focus.de, vdi.de, taz.de