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Versi­che­rungs­branche: Steigende Ersatz­teil­preise und Werkstatt­kosten machen höhere Beiträge alternativlos

Haben Sie schon ein Schreiben von ihrer Haftpflicht erhalten? Wegen hoher Ersatz­teil­preise und Werkstatt­kosten klafft in der Versi­che­rungs­wirt­schaft ein Milli­ar­denloch, für das keine Lösung in Sicht ist. Da die rückläufige Inflation keine Entlastung bringt, werden Autofahrer um höhere Beiträge für ihre Kfz-Versicherung nicht herum­kommen. Die Hinter­gründe der Preis­er­höhung, wie hoch diese voraus­sichtlich ausfallen wird und wie sich das alles auf den Stichtag der Kündigung auswirkt, können Sie hier nachlesen.

Preisexplosion bei der Autoversicherung: Müssen Autofahrer bald tiefer in die Tasche greifen?
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Schaden­auf­wen­dungen in Höhe von 30 Milli­arden Euro

Nach Infor­ma­tionen des Handels­blatts haben deutlich gestiegene Werkstatt­kosten und Ersatz­teil­preise die Ausgaben für die Schaden­re­gu­lierung in die Höhe getrieben. Allein vergan­genes Jahr sollen die Schaden­auf­wen­dungen der Versi­cherer in Deutschland mehr als 30 Milli­arden Euro betragen haben.

Der Gesamt­verband der Deutschen Versi­che­rungs­wirt­schaft (GDV) beklagt nicht nur die hohen Ausgaben, sondern stellt auch mit Bedauern fest, dass die Versi­che­rungs­branche aufgrund steigender Repara­tur­kosten empfind­liche Verluste hinnehmen muss. Im vergan­genen Jahr beliefen sie sich auf etwa drei Milli­arden Euro. Für 2024 werden zwei Milli­arden im Minus erwartet.

Schon Ende 2023 fasste GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen die Lage für Versi­cherer und Autofahrer Anfang wie folgt zusammen: „Die Autofahrer zahlen […] für die Absicherung ihrer Fahrzeuge rund 30,2 Milli­arden Euro – aber die Versi­cherer müssen über 32,8 Milli­arden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben.“

Kaum Auswir­kungen der sinkenden Inflation

In den vergan­genen Jahren haben sich vor allem die ökono­mi­schen Folgen der russi­schen Invasion in der Ukraine negativ auf Ersatz­teil­preise und Repara­tur­kosten ausge­wirkt. Neben den Preis­schocks bei fossilen Energie­trägern machte aber auch die hohe Inflation das Reparieren von Fahrzeugen teurer.

Zwar ist die Inflation wieder gesunken, von einem Aufatmen kann aber noch nicht die Rede sein. Der Preis­an­stieg bei den Ersatz­teilen bleibt hoch: „Sowohl die Ersatz­teile als auch die Arbeits­kosten in den Kfz-Werkstätten werden konti­nu­ierlich teurer“, erklärt Asmussen und veran­schau­licht seinen Gedanken mit einer Beispiel­rechnung: „In 2022 dürfte ein durch­schnitt­licher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung von Pkw mit rund 3.700 Euro zu Buche geschlagen haben – 2013 waren es noch 2.400 Euro.“

Mindestens 18 Prozent Beitragserhöhung

Viele Versi­che­rungs­kunden sollten sich deshalb auf höhere Kosten einstellen. Betroffen sind auch die Fuhrparks von Unter­nehmen. Die Kölner Rating-Agentur Assekurata schätzt, dass Erhöhungen in der Größen­ordnung von 18 Prozent notwendig sind, um eine ausge­gli­chene Schaden-Kosten-Quote zu erreichen. Eine Modell­rechnung zeigt, dass aber auch eine Steigerung von 24 Prozent möglich ist, je nach Gewinn­ori­en­tierung der Chefetagen.

Autofahrer sollten neue Kündi­gungs­fristen beachten

Der Beginn des Versi­che­rungs­schutzes ist nun gleich­zeitig der Zahlungs- und Kündi­gungs­termin für das Folgejahr. Zuvor galt der 1. Januar als Haupt­fäl­lig­keits­termin. Wenn die Police während des Jahres zu laufen begann, wurde bis zu diesem Zeitpunkt eine Zwischen­ab­rechnung erstellt.

Zur Jahres­mitte steht nun für viele Autobe­sitzer unerwartet die Erneuerung des Versi­che­rungs­schutzes an. Die jüngsten Preis­er­hö­hungen stellen alte Kfz-Versicherungsweisheiten auf den Kopf. Es wird aber voraus­sichtlich noch mindestens zwei Jahre dauern, bis die Branche aus den roten Zahlen herauskommt.

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Quelle: hna.de