Stadt macht größte Bestellung von Verkehrsüberwachungstechnik seit Jahren
Autofahrer in Leipzig müssen sich auf eine strengere Verkehrsüberwachung einstellen. Wie die Verwaltung der sächsischen Großstadt gegenüber der Leipziger Volkszeitung mitgeteilt hat, soll die Anzahl mobiler Messfahrzeuge von vier auf neun Stück aufgestockt werden. Zusätzlich sollen insgesamt 19 kombinierte Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen beschafft werden. Die Kosten für die seit Jahren größte Bestellung von Blitzer-Technik in Sachsen belaufen sich laut der Stadtverwaltung auf 1,8 Millionen Euro.
Verkehrsüberwachung als Einnahmequelle
Erst im Sommer 2023 hatte sich das Rathaus für eine Erneuerung und Neubeschaffung von mobilen sowie stationären Blitzeranlagen entschieden, laut eigenen Angaben wegen des Ablaufs der Bauartzulassungen. Eine übergeordnete Rolle werden aber auch die Einnahmen gespielt haben, die durch die Geräte generiert werden konnten: Allein 2022 hatte die Stadt Leipzig mithilfe von Verkehrsüberwachungstechnik etwa 9,6 Millionen Euro eingenommen.
Nicht alle Blitzer-Deals werden öffentlich gemacht
Informationen der Leipziger Volkszeitung zufolge handelt es sich bei der jüngsten Blitzer-Großbestellung nur um einen Teil der Beschaffung. Es gebe auch einen zweiten, als „nichtöffentlich“ eingestuften Vorgang, den die lokale SPD-Stadtratsfraktion in Gang gesetzt habe.
Spekulationen zufolge sollen hier noch zwei weitere mobile Messgeräte sowie ein Zugfahrzeug für die mobile Blitzerflotte in Leipzig eingekauft werden. Wann, wo und wie die neuen Gerätschaften eingesetzt werden sollen, konnte ein Sprecher des Ordnungsamtes gegenüber der LVZ allerdings nicht mitteilen.
Leipzigs „gefährlichster Blitzer“
Ein Grund für die Neubeschaffung ist auch, dass sich Autofahrer auf bestehende Blitzer-Technologien eingestellt haben. Blitzer-Apps und Warn-Software sollen es mit der neuen Technik nicht mehr so leicht haben.
Das effektivste Blitzergerät in Leipzig steht in der Maximilianallee und soll 2023 insgesamt 32.379-mal ausgelöst haben. Darauf folgen die Wundstraße mit 29.037 und der Schleußiger Weg mit 25.469 „Verkehrs-Schnappschüssen“. Die Auswertung aller Tempo- sowie Rotlichtverstöße des vergangenen Jahres stehe allerdings noch aus.
Gesamtbetrag aller Blitzer-Einnahmen bleibt im Dunkeln
Für die Stadt Leipzig handelt es sich bei den Erlösen aus dem Blitzer-Geschäft um eine sogenannte „Ertragskomponente“. Damit ist gemeint, dass die Einnahmen aus der Verkehrsüberwachung dem städtischen Haushalt zugeführt werden. Doch wie hoch sind diese Einnahmen eigentlich genau?
Mit Blick auf das Jahr 2022 soll diese „Ertragskomponente“, die sich aus Rotlicht- sowie Geschwindigkeitsverstößen erzielen ließ, aus insgesamt 9,6 Millionen Euro bestanden haben. Das entspreche einem Plus im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 3,4 Millionen Euro.
Exakte Zahlen zu den Gesamteinnahmen aus dem Blitzer-Geschäft sind jedoch nicht bekannt oder (noch) nicht veröffentlicht. Angeblich soll die Stadt Leipzig 2023 eine Million Euro weniger Einnahmen durch Ordnungswidrigkeiten erzielt haben als geplant. Die Reparaturbedürftigkeit der Überwachungstechnik und unbesetzte Stellen werden hier als Gründe aufgeführt.
Blitzer-Standorte nicht immer „verkehrspolitisch sinnvoll“
Allerdings scheinen auch die Einsatzorte der Überwachungsgerätschaften nicht immer auf Grundlage von verkehrspolitischen Erwägungen bestimmt zu werden: „Nicht alle Blitzer stehen dort, wo sie verkehrspolitisch sinnvoll sind“, erklärt etwa Jan Ginhold von Geblitzt.de.
Laut zeit.de spezialisieren sich immer mehr Kanzleien auf Streitfälle im Verkehrsrecht. Bußgeldbescheide sind anfechtbar. Eine Überprüfung lohne sich laut Ginhold daher immer.
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