Mehrheit will mehr Sicherheit, Ältere wünschen sich Teilhabe und Selbstbestimmung
Individuelle Mobilität bis ans Lebensende oder Sicherheit im Verkehr, was ist wichtiger? Laut einer Umfrage des MDR steht die Verkehrssicherheit für die Mehrheit der 28.000 Befragten aller Altersgruppen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an erster Stelle. Gleichzeitig ist für Senioren die selbstbestimmte Mobilität im Hinblick auf gesellschaftliche Teilhabe mit fortschreitendem Alter immer bedeutsamer.
Mit fortschreitendem Alter steigt das Unfallrisiko
Autofahren bedeutet für viele Menschen Unabhängigkeit und Freiheit. Besonders Ältere können sich mit ihrem Auto ein großes Stück Mobilität bewahren. Dennoch steigt mit fortschreitendem Lebensalter aus statistischer Sicht das Unfallrisiko: Wenn Menschen über 65 Jahren Unfälle erleiden, was in dieser Altersgruppe aufgrund des Fehlens des täglichen Arbeitswegs vergleichsweise selten passiert, sind sie laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes in der Mehrheit der Fälle hauptverantwortlich.
Verkehrssicherheit versus Selbstbestimmung im hohen Alter
Um die Prioritäten der Verkehrsteilnehmer aus Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen in einem Stimmungsbild einzufangen, hat der MDR dort insgesamt 28.000 Menschen ab 16 Jahren bezüglich des Straßenverkehrs wie folgt befragt: „Was wiegt schwerer, Sicherheit oder Selbstbestimmung im hohen Alter?“
Im Ergebnis geben rund 60 Prozent der Befragten an, dass die Verkehrssicherheit wichtiger sei. Etwa 32 Prozent gaben ihr Votum hingegen für die Selbstbestimmung im hohen Alter ab. Somit ist für eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer die Sicherheit auf den Straßen laut eigener Angabe wichtiger als das selbstbestimmte Autofahren bis ans Lebensende.
Unabhängigkeit für Senioren wichtiger
Wie sieht es nun bei betroffenen Senioren selbst aus, wie wichtig sind hier Sicherheit oder Unabhängigkeit? In der befragten Gruppe ab 65 Jahren geben nur noch 52 Prozent an, dass die Verkehrssicherheit ihnen mehr am Herzen liege – ein deutlich niedrigerer Wert als in den jüngeren Altersgruppen.
Dementsprechend ließe sich an den Ergebnissen der Erhebung beobachten, dass Sicherheit vor allem für jüngere Menschen Vorrang zu haben scheint. Je jünger die Altersgruppe, desto größer der Zuspruch für mehr Verkehrssicherheit. Im Umkehrschluss könnte es aber auch bedeuten: Wer älter wird, bewertet seine eigene Unabhängigkeit und Mobilität als immer bedeutsamer.
Führerscheinreform der EU empfiehlt Gesundheitschecks
In der Europäischen Union wird derzeit eine für alle Mitgliedsstaaten verbindliche Führerscheinreform diskutiert, die auch regelmäßige Fahrtauglichkeitschecks beinhaltet. Laut ADAC sieht ein aktueller Entwurf sogar einen generellen Gesundheitscheck für alle Besitzer eines Führerscheins und nicht nur für Senioren vor. Diesem Vorhaben stehen die Automobilverbände und Verkehrsminister Volker Wissing von der FDP eher skeptisch gegenüber.
Auch in Zusammenhang mit der MDR-Umfrage wurden Landespolitiker zum Fahrtauglichkeitscheck befragt. Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP) etwa sieht die Pläne der EU ähnlich kritisch wie ihr Parteikollege Wissing. Es handele sich um einen unzulässigen individuellen Eingriff in die Freiheit der Bürger, deren Vorteile sich nicht im internationalen Vergleich erhärten lassen. Man solle Senioren eher Angebote machen, ihre Fahrleistung aus eigenem Antrieb überprüfen zu lassen.
Gesundheitschecks oder begleitete Testfahrten?
Wie sehen das die Teilnehmer der MDR-Erhebung? Bei der Frage, ob sich Führerscheinbesitzer regelmäßig gesundheitlich durchchecken lassen sollten, ist das Meinungsbild uneindeutiger. Mit 57 Prozent ist hier eine knappe Mehrheit dafür. Rund 40 Prozent sind dagegen. Begleitete Testfahrten, in denen die Fahrtauglichkeit einem Praxistest unterzogen werden, erfahren noch weniger Zuspruch. Nur 46 Prozent sind hier dafür, die Hälfte der Befragten ist dagegen.
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