• Lesedauer:4 min Lesezeit

Mehrheit will mehr Sicherheit, Ältere wünschen sich Teilhabe und Selbstbestimmung

Indivi­duelle Mobilität bis ans Lebensende oder Sicherheit im Verkehr, was ist wichtiger? Laut einer Umfrage des MDR steht die Verkehrs­si­cherheit für die Mehrheit der 28.000 Befragten aller Alters­gruppen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an erster Stelle. Gleich­zeitig ist für Senioren die selbst­be­stimmte Mobilität im Hinblick auf gesell­schaft­liche Teilhabe mit fortschrei­tendem Alter immer bedeutsamer.

MDR-Umfrage: Was ist wichtiger, Selbstbestimmung im Alter oder mehr Verkehrssicherheit?
Photobac / shutterstock.com

Mit fortschrei­tendem Alter steigt das Unfallrisiko

Autofahren bedeutet für viele Menschen Unabhän­gigkeit und Freiheit. Besonders Ältere können sich mit ihrem Auto ein großes Stück Mobilität bewahren. Dennoch steigt mit fortschrei­tendem Lebens­alter aus statis­ti­scher Sicht das Unfall­risiko: Wenn Menschen über 65 Jahren Unfälle erleiden, was in dieser Alters­gruppe aufgrund des Fehlens des täglichen Arbeitswegs vergleichs­weise selten passiert, sind sie laut Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­amtes in der Mehrheit der Fälle hauptverantwortlich.

Verkehrs­si­cherheit versus Selbst­be­stimmung im hohen Alter

Um die Priori­täten der Verkehrs­teil­nehmer aus Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen in einem Stimmungsbild einzu­fangen, hat der MDR dort insgesamt 28.000 Menschen ab 16 Jahren bezüglich des Straßen­ver­kehrs wie folgt befragt: „Was wiegt schwerer, Sicherheit oder Selbst­be­stimmung im hohen Alter?“

Im Ergebnis geben rund 60 Prozent der Befragten an, dass die Verkehrs­si­cherheit wichtiger sei. Etwa 32 Prozent gaben ihr Votum hingegen für die Selbst­be­stimmung im hohen Alter ab. Somit ist für eine Mehrheit der Umfra­ge­teil­nehmer die Sicherheit auf den Straßen laut eigener Angabe wichtiger als das selbst­be­stimmte Autofahren bis ans Lebensende.

Unabhän­gigkeit für Senioren wichtiger

Wie sieht es nun bei betrof­fenen Senioren selbst aus, wie wichtig sind hier Sicherheit oder Unabhän­gigkeit? In der befragten Gruppe ab 65 Jahren geben nur noch 52 Prozent an, dass die Verkehrs­si­cherheit ihnen mehr am Herzen liege – ein deutlich niedri­gerer Wert als in den jüngeren Altersgruppen.

Dementspre­chend ließe sich an den Ergeb­nissen der Erhebung beobachten, dass Sicherheit vor allem für jüngere Menschen Vorrang zu haben scheint. Je jünger die Alters­gruppe, desto größer der Zuspruch für mehr Verkehrs­si­cherheit. Im Umkehr­schluss könnte es aber auch bedeuten: Wer älter wird, bewertet seine eigene Unabhän­gigkeit und Mobilität als immer bedeutsamer.

Führer­schein­reform der EU empfiehlt Gesundheitschecks

In der Europäi­schen Union wird derzeit eine für alle Mitglieds­staaten verbind­liche Führer­schein­reform disku­tiert, die auch regel­mäßige Fahrtaug­lich­keits­checks beinhaltet. Laut ADAC sieht ein aktueller Entwurf sogar einen generellen Gesund­heits­check für alle Besitzer eines Führer­scheins und nicht nur für Senioren vor. Diesem Vorhaben stehen die Automo­bil­ver­bände und Verkehrs­mi­nister Volker Wissing von der FDP eher skeptisch gegenüber.

Auch in Zusam­menhang mit der MDR-Umfrage wurden Landes­po­li­tiker zum Fahrtaug­lich­keits­check befragt. Sachsen-Anhalts Verkehrs­mi­nis­terin Lydia Hüskens (FDP) etwa sieht die Pläne der EU ähnlich kritisch wie ihr Partei­kollege Wissing. Es handele sich um einen unzuläs­sigen indivi­du­ellen Eingriff in die Freiheit der Bürger, deren Vorteile sich nicht im inter­na­tio­nalen Vergleich erhärten lassen. Man solle Senioren eher Angebote machen, ihre Fahrleistung aus eigenem Antrieb überprüfen zu lassen.

Gesund­heits­checks oder begleitete Testfahrten?

Wie sehen das die Teilnehmer der MDR-Erhebung? Bei der Frage, ob sich Führer­schein­be­sitzer regel­mäßig gesund­heitlich durch­checken lassen sollten, ist das Meinungsbild unein­deu­tiger. Mit 57 Prozent ist hier eine knappe Mehrheit dafür. Rund 40 Prozent sind dagegen. Begleitete Testfahrten, in denen die Fahrtaug­lichkeit einem Praxistest unter­zogen werden, erfahren noch weniger Zuspruch. Nur 46 Prozent sind hier dafür, die Hälfte der Befragten ist dagegen.

Bußgeld­vor­würfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen

Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwalts­kanz­leien zusammen und ermög­licht es Betrof­fenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.

Rechts­schutz­ver­si­che­rungen übernehmen die Kosten eines vollstän­digen Leistungs­spek­trums unserer Partner­kanz­leien. Ohne eine vorhandene Rechts­schutz­ver­si­cherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozess­fi­nan­zierer die Kosten der Prüfung der Bußgeld­vor­würfe und auch die Selbst­be­tei­ligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.

Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden einge­stellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.

Quellen: mdr.de, adac.de