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Upgrade für Autobahn­fahrten ohne Hand am Steuer kommt im Frühjahr

Erinnert man sich an die Zukunfts­vi­sionen alter Hollywood-Filme, dürften wir im Jahr 2024 eigentlich schon mit dem Auto durch die Lüfte schweben. Zwar experi­men­tieren heute zahlreiche Start-Ups mit Flugtaxis, doch der Schritt zu einem erschwing­lichen, alltags­taug­lichen Verkehrs­mittel ist noch weit. Selbst­fah­rende Autos sind da schon einige Schritte weiter. So plant Mercedes im kommenden Frühjahr, die nächste Stufe seines Drive-Pilot-Systems freizu­geben. Damit ist auch ein Einsatz auf deutschen Autobahnen möglich. Zuvor musste noch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) grünes Licht geben.

Nach Freigabe durch das Kraftfahrt-Bundesamt: Mercedes zündet nächste Stufe des autonomen Fahrens
Scharfsinn / shutterstock.com

Autonomes Fahren erreicht Level 3

Die (hochau­to­ma­ti­sierte) Stufe 3 des autonomen Fahrens soll demnach ab kommendem Frühjahr erlaubt sein. Dann dürfen entspre­chend ausge­rüstete Modelle auf deutschen Autobahnen bis zu einer Geschwin­digkeit von 95 km/h selbst­tätig auf der rechten Spur fahren. Bisher war die Level-3-Technologie nur im zähflie­ßenden Verkehr erlaubt.

Freigabe durch das Kraftfahrt-Bundesamt

Zudem musste das KBA die nächste Stufe erst freigeben. Denn autonome Fahrfunk­tionen wie der Level-3-Assistent von Mercedes fallen in den Bereich der Fahrzeug- und Verkehrs­si­cherheit. Da diese Systeme die Fahraufgabe zeitweise vollständig übernehmen, erfordern sie eine besonders gründ­liche Prüfung.

Ohne KBA-Freigabe dürften solche Systeme auf deutschen Straßen nicht einge­setzt werden. Die Geneh­migung regelt auch Fragen zu Haftung und Versi­cherung im Falle eines Unfalls.

Bei Neuwagen gegen Aufpreis von 6.000 Euro

Besitzer der Mercedes-Modelle EQS und S-Klasse erhalten das Software-Update für den Drive Pilot in abseh­barer Zeit kostenlos. Für Neuwagen wird es die erwei­terte Funktio­na­lität gegen einen Aufpreis von 6.000 Euro geben. Der Stutt­garter Autobauer setzt seinen Autopi­loten bereits seit 2022 in Fahrzeugen der Premi­um­klasse ein.

Bisher konnten Mercedes-Fahrer den Drive Pilot aber nur im stockenden Verkehr bis 60 km/h aktivieren. Mit dem kommenden Update ist jetzt auch (teil)autonomes Reisen auf der rechten Spur mit bis zu 95 km/h möglich. Während das System die Fahraufgabe übernimmt, können sich die Fahrer zurück­lehnen und sich auf andere Dinge konzentrieren.

Gilt beim Drive Pilot eigentlich das Handyverbot?

Im Mai 2021 hatten sich Bundestag und Bundesrat auf das Gesetz zur Regelung des autonomen Fahrens geeinigt, wonach selbst­fah­rende Fahrzeuge in Deutschland ohne physisch anwesenden Fahrer am öffent­lichen Straßen­verkehr teilnehmen dürfen. Ab Stufe 3 des automa­ti­sierten Fahrens ist damit auch die Nutzung des Smart­phones am Steuer erlaubt.

Sobald der Drive Pilot deakti­viert wird oder außerhalb der definierten Einsatz­be­reiche fährt (z. B. bei höheren Geschwin­dig­keiten), gilt das Handy­verbot nach § 23 StVO wieder. In diesem Fall muss der Fahrer beide Hände am Lenkrad haben und darf das Smart­phone nur über die Freisprech­ein­richtung bedienen.

Fortschritte auch in den USA und China

Doch damit ist noch nicht Schluss. Mercedes plant, die Geschwin­dig­keits­be­grenzung für den Drive Pilot in Zukunft auf 130 km/h anzuheben. Dafür sind jedoch zusätz­liche Anpas­sungen an der Hardware erfor­derlich. Aktuell ist das System in einigen US-Bundesstaaten bereits im Einsatz und gilt als ein entschei­dender Schritt in Richtung vollau­to­nomes Fahren.

Auch in China laufen derzeit Tests, um Selbstfahr-Technologien weiter zu optimieren. Dazu werden etwa spezielle Leuchten für autonome Fahrzeuge erprobt, um die Kommu­ni­kation mit anderen Verkehrs­teil­nehmern zu verbessern.

Kommt nächstes Jahr das vollau­to­ma­ti­sierte Taxi?

In den USA hat General Motors vor kurzem seine Robo-Taxi-Pläne aufge­geben und konzen­triert sich nun auf die Entwicklung selbst­fah­render Autos für den privaten Gebrauch.

Tesla steht bereits in den Start­lö­chern, um in den Markt für vollau­tonome Fahrzeuge einzu­steigen – 2026 soll das CyberCab die Straßen erobern. Ob Elon Musk diesmal Wort hält und das autonome Fahren tatsächlich wie angekündigt Realität wird, bleibt aber abzuwarten.

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Quelle: merkur.de