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Autofahrer sollen für die desolate Verkehrs­in­fra­struktur in Deutschland aufkommen

Kommt die Pkw-Maut nun doch? Autofahrer werden derzeit finan­ziell immer stärker belastet, sei es durch höhere Versi­che­rungs­bei­träge, eine neue CO₂-Steuer oder steigende Sprit­kosten. Während­dessen fordern die sogenannten Wirtschafts­weisen bereits eine neue Abgabe, um die marode Infra­struktur im Land wieder in den Griff zu bekommen. Und beschwören mit ihrem Vorschlag den Geist eines früheren Verkehrs­mi­nisters herauf.

Pkw-Maut 2.0? Wirtschaftsweise wollen Autofahrer noch stärker zur Kasse bitten
Cars and Travels / shutterstock.com

Wirtschafts­weise geben Empfeh­lungen zur Verkehrs­in­fra­struktur ab

In Deutschland wird die Bundes­re­gierung von einem Exper­ten­gremium einfluss­reicher Ökonomen beraten, dem Sachver­stän­di­genrat zur Begut­achtung der gesamt­wirt­schaft­lichen Entwicklung, kurz: den Wirtschafts­weisen. Dieser veröf­fent­licht regel­mäßig Gutachten und nimmt zu makro­öko­no­mi­schen Entwick­lungen und politi­schen Maßnahmen Stellung.

Mit Blick auf den proble­ma­ti­schen Zustand der Verkehrs­in­fra­struktur in Deutschland haben die Wirtschafts­weisen nun eine bei Autofahrern unpopuläre Maßnahme ins Spiel gebracht. In ihrem Frühjahrs­gut­achten fordern sie die Einführung einer Pkw-Maut. Auch wenn diese im Inland für alle gelten sollte - ein früherer CSU-Verkehrsminister lässt grüßen.

Die Abgabe soll den dringend notwen­digen Ausbau und die Moder­ni­sierung der Verkehrs­in­fra­struktur voran­treiben, so die Einschätzung der Ökonomen. Die zuneh­mende Überlastung der Autobahnen und die Unzuver­läs­sigkeit der Bahn seien derzeit eher ein Hemmnis für wirtschaft­liche Aktivitäten.

Alle Autofahrer wären betroffen

Der Sachver­stän­di­genrat geht davon aus, dass die Verkehrs­leistung im Straßen­verkehr in den kommenden Jahren eher zunehmen wird. Die Infra­struktur werde ein höheres Trans­port­auf­kommen bewäl­tigen müssen. Kraft­fahrer leisten bereits einen erheb­lichen finan­zi­ellen Beitrag in Form der bestehenden Lkw-Maut.

Nun sollten auch Pkw-Fahrer mehr finan­zielle Verant­wortung für Deutsch­lands Straßen übernehmen. Wie hoch ein solcher Beitrag sein könnte, darüber geben die Wirtschafts­weisen aller­dings keine Schätzung ab.

Andi Scheuer reloaded?

Bereits im Jahr 2019 hatte der damalige CSU-Verkehrsminister Andi Scheuer die Einführung einer Pkw-Maut zu seinem Opus magnum erklärt. Noch im selben Jahr stufte der Europäische Gerichtshof (EuGH) die von Scheuer vorge­sehene Regelung aber für rechts­widrig ein. Der CSU-Politiker wollte mit der Maut überwiegend Autofahrer aus dem Ausland belasten. Die deutschen Autofahrer hätten die Gebühren über eine niedrigere Kfz-Steuer zurückerhalten.

Die Pkw-Maut in Deutschland war damit vom Tisch. Nicht aber die Verant­wortung Andi Scheuers. Dieser hatte bereits Verträge mit einer Betrei­ber­firma für die Erhebung der Gebühren geschlossen, die nach dem EuGH-Urteil Schaden­ersatz in Höhe von 243 Millionen Euro forderten. Geld, für das der deutsche Steuer­zahler aufkommen muss. Denn der Bund verzichtete Ende letzten Jahres dann doch darauf, Scheuer wegen der versenkten Millionen zu verklagen.

Bei allem Respekt vor dem Gremium der Wirtschafts­weisen und seiner Kompetenz: Mit dieser Forderung scheinen die Ökonomen schmerzfrei zu sein, wenn es um die Popula­rität ihrer Maßnahmen geht. Kritische Stimmen werden nicht lange auf sich warten lassen. Damit der Vorstoß des Sachver­stän­di­genrats nicht zum politi­schen Rohrkre­pierer wird, steht der Bundes­ver­kehrs­mi­nister a.D. jeden­falls für kompe­tente Beratungen bereit.

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Quelle: ruhr24.de