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Immer weniger Menschen können sich den Führer­schein leisten

Für viele junge Menschen sind der Führer­schein und ein Auto mit einem Gefühl des Erwach­sen­werdens und der persön­lichen Freiheit verbunden. Für die gesell­schaft­liche Teilhabe und viele Berufe ist er unerlässlich. Automo­bil­ver­bände schlagen daher Alarm: Autofahren und Führer­schein werden immer teurer. Neben gestie­genen Kfz-Steuern und hohen Sprit­preisen werde auch die Finan­zierung einer Fahrerlaubnis für viele Menschen zu einer immer größeren Herausforderung.

Rekordkosten beim Führerschein: Wenn der „Lappen“ unbezahlbar wird
Barto­lomiej Pietrzyk / shutterstock.com

Führer­schein kostet zwischen 3.000 und 4.000 Euro

Der Sprecher des Automo­bil­clubs von Deutschland (AvD), Malte Dringenberg, geht von aktuellen Führer­schein­kosten zwischen 3.000 und 4.000 Euro aus. Das sei nicht nur für Gering-, sondern auch für Normal­ver­diener kaum noch zu bezahlen. Er fordert die Politik auf, Maßnahmen zu ergreifen, damit die Fahrerlaubnis nicht unbezahlbar werde. Zudem beschleiche ihn der Verdacht, dass die hohen Kosten der Ampel-Regierung in die Karten spielen. Auf Dauer würden so weniger Menschen Auto fahren.

Hohe Perso­nal­kosten wegen Fahrleh­rer­mangel und Inflation

Auch der ADAC zeigt sich aufgrund des Rekord­hochs bei den Führer­schein­preisen besorgt. Sie seien die Folge hoher Fahrzeug- und Sprit­preise sowie eines akuten Fahrleh­rer­mangels. Das gesamt­wirt­schaftlich hohe Preis­niveau habe sich negativ auf das Geschäft der Fahrschulen ausgewirkt.

Einer Erhebung des Automo­bil­clubs zufolge, für die rund 1.100 Autofahrer zwischen 17 und 25 Jahren befragt wurden, seien Preise über 3.500 Euro keine Seltenheit mehr. Neben den reinen Fahrstunden müssen hier auch die Kosten für Antrags- und Prüfungs­ge­bühren sowie Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs und Passfotos getragen werden.

ADAC-Umfrage: „Je frischer der Führer­schein, desto teurer ist er“

Laut der Umfrage des Automo­bil­clubs sind die Kosten für den Erwerb einer Fahrerlaubnis vor allem im letzten Halbjahr deutlich gestiegen. Insgesamt 46 Prozent der Befragten, die ihre Fahrerlaubnis in den vergan­genen sechs Monaten machten, gaben Gesamt­kosten zwischen 2.500 und 3.500 Euro an. Bei 22 Prozent der Umfra­ge­teil­nehmer sollen es sogar zwischen 3.500 und 4.500 Euro gewesen sein.

Das führe dazu, dass immer weniger Fahran­fänger den Führer­schein aus eigener Tasche finan­zieren können. Während in den letzten drei bis vier Jahren noch 47 Prozent der Befragten ihre Fahrerlaubnis selbst bezahlten, seien es in den vergangen sechs Monaten nur noch 22 Prozent gewesen. Gleich­zeitig gebe es regional sehr unter­schied­liche Preise für die Fahraus­bildung in Deutschland, etwa zwischen Ost und West sowie Nord und Süd.

Fahran­fänger benötigen mehr Fahrstunden als früher

Erschwerend zu den gestie­genen Kosten hinzu kommt auch die Dauer der Fahraus­bildung. Der Großteil der befragten Fahran­fänger, 59 Prozent, brauche mindestens sieben Monate bis zur bestan­denen Prüfung. Zusätzlich zu den zwölf Pflicht-Sonderfahrten benötigten mehr als 70 Prozent der Befragten mindestens zwanzig bis dreißig weitere Fahrstunden. Aus Sicht des ADAC lässt sich der längere Führer­schein­erwerb mit einem immer komplexer werdenden Verkehr sowie dem Fahrleh­rer­mangel erklären.

Auch Kurt Bartels, Chef des Fahrleh­rer­ver­bands Nordrhein e.V., kann die längere Dauer des Führer­schein­er­werbs bestä­tigen: „Vor 20 Jahren waren es um die 20, heute 30 bis 40 Stunden."

Eine Fahrstunde kostet im Schnitt zwischen 55 und 70 Euro

Bartels zufolge liegt der Preis dieser Fahrstunden im Schnitt zwischen 55 und 70 Euro. Sonder­fahrten auf der Landstraße oder der Autobahn können auch mal mit 95 Euro zu Buche schlagen. Neben den Fahrstunden muss auch die Anmeldung bei der Fahrschule bezahlt werden, die sich zwischen 250 und 400 Euro bewege. Die Gebühr für die theore­tische Prüfung liege bei 50 Euro, die der prakti­schen zwischen 150 und 180 Euro. Darüber hinaus fallen noch Kosten für Sehtest und Erst-Hilfe-Kurs an.

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Quellen: adac.de, infranken.de