Weihnachtsmann beauftragt Saalfelder Schilderdienst mit Festtags-Grüßen
Wer hier den Weihnachtsmann ignoriert, hat wirklich ein Bußgeld verdient. Mit einer spontanen Aktion zu den Festtagen sorgt die „Nordpol GmbH“ rund um Geschäftsführer „Santa Claus“ für festliche Stimmung auf Thüringens Bundesstraßen. Sie beauftragte einen lokalen Verkehrsschilder-Dienst mit der Anbringung von Verkehrstafeln mit weihnachtlichen Sprüchen und Motiven. Seit vergangenem Freitag wird auf der A9 nahe Saalfeld auf besondere Vorsicht beim Überholen von Weihnachtsmann, Rentieren und Schlitten hingewiesen!
Behörden gaben grünes Licht für Sonderaktion
Dank der in Deutschland einmaligen Aktion zaubert die Verkehrsbeschilderung Autofahrern in der Region zur Abwechslung ein Lächeln auf die Lippen. Auf den Verkehrsschildern, die üblicherweise auf Geschwindigkeitsbegrenzungen hinweisen oder vor Beschädigungen der Fahrbahn warnen, finden sich nun Weihnachtsgrüße und Hinweisschilder, die vor Rentier-Wildwechsel warnen.
In diesem Falle konnte sich die „Nordpol GmbH“ die Erlaubnis des Landesamtes, der örtlichen Verkehrsbehörden und der Polizei einholen: „Die Aktion ist aus einer Initiative von Landesamtsmitarbeitern vor Ort entstanden und in Abstimmung mit der Verkehrsbehörde des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt und der Polizei realisiert worden“, teilte eine Sprecherin des Thüringer Landesamtes der Bild-Zeitung auf Nachfrage mit. Aber ist das Aufstellen eigener Verkehrsschilder – abgesehen von Ausnahmen wie dieser – eigentlich erlaubt?
15 Euro Bußgeld für unerlaubte Schilder, Freiheitsstrafen für Manipulationen
Grundsätzlich ist das Aufstellen privater Schilder oder das Aufmalen von Fahrbahnmarkierungen, die den Verkehr beeinträchtigen können, verboten. In der Straßenverkehrsordnung (StVO) heißt es hierzu in § 33 Abs. 2: „Einrichtungen, die Zeichen oder Verkehrseinrichtungen (§§ 36 bis 43) gleichen, mit ihnen verwechselt werden können oder deren Wirkung beeinträchtigen können, dürfen dort nicht angebracht oder sonst verwendet werden, wo sie sich auf den Verkehr auswirken können.“ Wer dennoch ein eigens kreiertes Stoppschild aufstellt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 15 Euro rechnen. Wenn Beschilderungen heimlich verändert oder aufgestellt werden, kann dies sogar strafrechtlich relevant sein und zu Freiheitsstrafen führen.
Verkehrsschilder warnen vor Rentier-Wildwechsel
Für die Weihnachtsaktion hat die Firma Verkehrsleittechnik + Service Jahn GmbH laut bild.de alle Kosten selbst getragen und alte Schilder mit neuen, festlichen Motiven versehen. So ist auf einem Gefahrenschild eine Schneeflocke mit Weihnachtsschlitten und Rentier sowie dem Hinweis zu sehen, dass diese jetzt wieder überholt werden dürfen. Bedenken bezüglich der Sicherheit räumt die Firma aus. Auf ihrer Facebook-Seite weist sie auf die Sonderaktion wie folgt hin: „Zwischen Saalfeld und Rudolstadt sorgen tolle Schilder für Weihnachtsstimmung.“
„Das ist der Zauber der Weihnacht!“
Die Schilder kommen offenbar so gut an, dass eines davon auf der B281 Richtung Saalfeld schon wieder gestohlen wurde. Auch die Ostthüringer Zeitung bewertet die Reaktionen in Form von Zusendungen oder Beiträgen in den sozialen Medien als überwiegend positiv: Auf dem Portal der Tageszeitung habe es binnen 24 Stunden rund 150 Likes gegeben, die von überwiegend positiven Kommentaren begleitet wurden. Eine Leserin kommt gar zu dem Schluss: „Das ist der Zauber der Weihnacht!“, und freut sich über eine gelungene Aufmunterung in politisch herausfordernden Zeiten für Deutschland.
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