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Ampel einigt sich für 2024 auf höhere CO₂-Abgabe und kürzere E-Auto-Förderung

Die Ampel­ko­alition hat sich nach langwie­rigen Verhand­lungen auf einen Bundes­haushalt für das Jahr 2024 geeinigt. Ab Januar soll die CO₂-Abgabe deutlich steigen, was den Sprit­preis erhöhen wird. Subven­tionen von Diesel­kraft­stoffen in der Landwirt­schaft sollen gestrichen werden. Zudem wird die Förderung von E-Autos in Form von Kaufprämien früher enden, als geplant. Mit den Strei­chungen will die Regierung eine zweistellige Milli­ar­den­summe einsparen und die Einnahmen des Staates erhöhen. Welche Auswir­kungen der dünnere Haushalt auf das Autofahren im kommenden Jahr haben wird, erfahren Sie hier.

Vollbremsung beim E-Auto und weniger Sprit fürs Geld
algre / shutterstock.com

Entscheidung aus Karlsruhe führt zu 60-Milliarden-Loch im Haushalt

Die Haushalts­krise war zuvor durch ein Urteil des Bundes­ver­fas­sungs­ge­richts zum „Klima- und Trans­for­ma­ti­ons­fonds“ ausgelöst worden, das ein 60-Milliarden-Euro-Loch im Staats­budget zur Folge hatte. Die Richter in Karlsruhe hatten entschieden, dass die Verla­gerung von finan­zi­ellen Mitteln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in den Fonds nicht verfas­sungs­konform war.

Höherer CO₂-Preis ab Januar 2024

Vor diesem Hinter­grund haben sich die Koali­tionäre von SPD, FDP und Grünen auf eine merkliche Steigerung der CO₂-Abgabe ab Januar 2024 geeinigt. Der Preis soll von derzeit 30 Euro auf 45 Euro pro Tonne CO₂ steigen. Ursprünglich geplant war eine Abgabe in Höhe von 40 Euro. Ab 2025 ist zudem eine weitere Erhöhung um 10 Euro auf 55 Euro pro Tonne CO₂ geplant. An den Tankstellen wird die höhere Abgabe zu einem Anstieg des Sprit­preises um rund 4,5 Cent pro Liter führen, so auto-motor-und-sport.de.

Kürzungen auch beim Agrardiesel

Die neuen Haushalts­pläne wirken sich auch auf die Landwirt­schaft aus. Steuer­liche Vergüns­ti­gungen für den Agrar­diesel sollen ab 2024 abgeschafft werden. Gegen­wärtig zahlen Verbraucher Steuern in Höhe von rund 47 Cent pro Liter Diesel­kraft­stoff. Landwirte erhielten von diesem Preis bisher eine Rückver­gütung von ungefähr 21 Cent zurück.

Auch ein Ende der Kfz-Steuer-Befreiung von landwirt­schaft­lichen Fahrzeugen ist im Gespräch. Bauern- und Agrar­ver­bände kriti­sieren die geplanten Kürzungen heftig. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauern­ver­bandes, spricht von einer „Kampf­ansage an die deutsche Landwirt­schaft und an uns Bauern­fa­milien“. Durch die Strei­chungen sollen der Landwirt­schaft in Deutschland Subven­tionen in Höhe von etwa einer Milliarde Euro fehlen.

Weniger „Saft“ für E-Autos

Auch die staat­liche Förderung von Elektro­autos soll laut zeit.de ab kommendem Jahr „abgewürgt“ werden. Wie eine Sprecherin des Bundes­wirt­schafts­mi­nis­te­riums mitteilte, sei ein rasches Auslaufen der Umweltboni geplant. Wann genau die Förderung beendet werden soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Bereits abgeschickte Anträge sollen noch bearbeitet werden, aller­dings könnten Neuan­träge bereits zum Jahres­wechsel abgelehnt werden. Ursprünglich wollte die Bundes­re­gierung die E-Auto-Förderung erst Ende 2024 auslaufen lassen.

Absatz von E-Autos in Gefahr

Wegen des geplanten Endes der staat­lichen Zuschüsse beim E-Auto-Kauf befürchten Branchen­kenner negative Folgen für den Absatz der Hersteller im neuen Jahr: „Mit der Haushalts­krise fährt nach unserer Einschätzung die Autoin­dustrie in Deutschland in eine Elektro­au­to­krise“, sagte der E-Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Bis zu 200.000 Verkäufe ständen demzu­folge im Jahr 2024 auf dem Spiel, sollten ab Januar keine Anträge mehr für Umweltboni angenommen werden.

Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt sind bis einschließlich November dieses Jahres rund 470.000 reine Elektro­autos in Deutschland zugelassen worden. Der Anteil an allen Zulas­sungen betrage etwa 18 Prozent. Erst 2016 hatte die Bundes­re­gierung die Umwelt­prämie mit dem Ziel beschlossen, Elektroauto-Verkäufe voranzutreiben.

Der ursprüng­liche Grund­ge­danke der Koalition war es, bis 2030 insgesamt 15 Millionen Elektro­autos auf deutschen Straßen rollen zu lassen. Diese Zielsetzung ist mit dem Ende der Förderung laut Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Inter­na­tio­nalen Kraft­fahr­zeug­her­steller, in weite Ferne gerückt: „Wir müssen nun damit rechnen, dass die Neuzu­las­sungen von E-Fahrzeugen nächstes Jahr sinken werden, mit der Folge steigender CO₂-Emissionen des Verkehrs in Deutschland.“

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Quellen: zeit.de, auto-motor-und-sport.de, wdr.de