Künstliche Intelligenz als Schutzengel vor Trunkenheitsfahrten
Alkohol am Steuer ist nach wie vor eine der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle und das, obwohl die Risiken seit Jahrzehnten bekannt sind. Das liegt auch daran, dass nicht jeder Alkoholsünder von der Polizei kontrolliert werden kann. Ein israelisches Start-up forscht und arbeitet deshalb an einem neuartigen KI-gestützten Alkoholtest, der besonders präzise Ergebnisse liefern soll – und dabei quasi unter die Haut geht. Ab 2026 soll er auch zu den Prüfkriterien der Crash-Test-Organisation Euro NCAP gehören.
Alkohol im Straßenverkehr: hohe Dunkelziffer
Trunkenheit am Steuer führte in Deutschland im Jahr 2022 zu rund 40.000 Verkehrsunfällen. Trotz dieser alarmierenden Statistiken sind die Alkoholgrenzwerte in der Bundesrepublik allerdings noch recht großzügig.
In anderen Ländern sieht das schon anders aus: Dort gelten häufig strenge Null-Promille-Regeln, und wer sich nicht daran hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.
Offizielle Statistiken wie diese zeigen zudem nur die Spitze des Eisbergs. Es ist davon auszugehen, dass hinter jeder entdeckten Alkoholfahrt viele unentdeckte Fälle stehen. Die Wahrscheinlichkeit, in eine Polizeikontrolle zu geraten, ist vergleichsweise gering.
KI-Kontrolle: Das gläserne Auto macht's möglich
CorrActions, ein junges Unternehmen aus Israel, hat nun eine Lösung für dieses "Alkoholproblem" im Straßenverkehr vorgestellt. Die Entwickler aus Tel Aviv arbeiten und forschen an einer Software, die anhand von Mikrobewegungen der Muskeln die Blutalkoholkonzentration des Fahrers erkennen soll.
Das sogenannte kognitive Neuro-Monitoring nutzt künstliche Intelligenz, um den Zustand des Fahrers genau zu überprüfen. Die smarte Software kann klar unterscheiden, ob die Fahrtüchtigkeit durch Müdigkeit oder Alkohol beeinträchtigt ist. Weil das moderne Auto gläsern ist, sind dazu nicht einmal zusätzliche Sensoren notwendig.
Bereits vorhandene Überwachungssysteme im Fahrzeug, etwa im Lenkrad oder im Armaturenbrett, liefern die notwendigen Daten. Anhand nur mikroskopisch sichtbarer Muskelbewegungen wird die Gehirnaktivität analysiert – die KI erkennt mögliche Einschränkungen, noch bevor sichtbare Ausfallerscheinungen auftreten.
KI-Alkoholtest soll fälschungssicher sein
Diese „Tiefenanalyse“ soll einen entscheidenden Vorteil bringen: Im Gegensatz zu Polizeikontrollen kann sie nicht umgangen werden. Für die Automobilhersteller könnte die softwarebasierte Lösung ebenfalls eine Erleichterung darstellen: Zusätzliche Sensoren im Fahrzeug zur Erfüllung kommender gesetzlicher Vorgaben entfallen komplett.
Die EU schreibt bereits vor, dass alle Neuwagen mit einer Vorrüstung für eine Alkohol-Wegfahrsperre ausgestattet sein müssen. Eine Pflicht zur aktiven Alkoholerkennung gibt es bislang aber nicht. Das könnte sich ab 2026 ändern – das Konsortium Euro NCAP plant, diese Funktion in seine Bewertungskriterien für Fahrzeugtests aufzunehmen.
Promille-Erkennung über die Stimme
Schon 2023 widmeten sich Forscher der Unis Stanford und Toronto neuen Methoden der Trunkenheitserkennung. In einer Mini-Studie mit 18 Teilnehmern prüfte eine KI, ob diese nach gewichtsabhängigem Alkoholgenuss noch fahrtauglich waren.
Die KI analysierte Sprachaufnahmen vor und nach dem Trinken – Tonhöhe und Frequenz standen dabei im Fokus. Das Ergebnis überraschte: Mit 98-prozentiger Treffsicherheit erkannte das System den Alkoholpegel. Zum Vergleich wurde ein klassischer Puste-Test genutzt.
Einsatz auch im Wohnzimmer?
Darüber hinaus wäre es theoretisch möglich, den Algorithmus gängiger Sprachassistenzsysteme mit der israelischen Alkoholtest-Software auszustatten. Amazon Alexa, Google Home und Co. würden dann dafür sorgen, dass der Motor blockiert und bestimmte Befehle nicht ausgeführt werden, wenn ein gewisser Grad an Trunkenheit erkannt wird.
Wer digitale Assistenten bereits im Smart Home nutzt, wird damit kein Problem haben. Behutsamere und privatere Autofahrer könnten sich aber fragen: Möchte ich, dass meine Gesundheitsdaten permanent aufgezeichnet werden? Und wie lässt sich in Zukunft verhindern, dass die daraus gewonnenen Erkenntnisse nicht bei der Krankenversicherung landen, die bei ein paar Gläsern zu viel die Beiträge erhöht?
Bußgeldvorwürfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen
Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwaltskanzleien zusammen und ermöglicht es Betroffenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.
Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten eines vollständigen Leistungsspektrums unserer Partnerkanzleien. Ohne eine vorhandene Rechtsschutzversicherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozessfinanzierer die Kosten der Prüfung der Bußgeldvorwürfe und auch die Selbstbeteiligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.
Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden eingestellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.
Quelle: auto-motor-und-sport.de