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Dem E-Autobauer aus Übersee brachen 2024 rund 35 Prozent der Verkäufe weg

Keine andere E-Automarke hat im letzten Jahr so stark an Absatz in Deutschland verloren wie Tesla. Rund 26.000 Elektro­fahr­zeuge weniger als im Vorjahr konnten die Texaner laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 2024 verkaufen. Damit fällt das Unter­nehmen des umstrit­tenen Firmen­chefs Elon Musk nun hinter VW und BMW auf Platz drei bei den Stromer-Neuzulassungen zurück. Gleich­zeitig bleibt sein Model Y aber das meist­ver­kaufte E-Auto in Deutschland.

Absatzeinbrüche bei E-Autos: Wird Elon Musk für Tesla zum Störfaktor?
Bordovski Yauheni / shutterstock.com

Stromer-Jahresbilanz: E-Auto bleibt Sorgenkind

Wird die Elektro­mo­bi­lität auch im Jahr 2025 Sorgenkind bleiben? Während die Zahl der Elektro­fahr­zeuge in den letzten zehn Jahren noch konti­nu­ierlich gestiegen war, kam es im Jahr 2024 erstmals zu einem drasti­schen Einbruch der Neuzulassungen.

So wurden laut KBA im vergan­genen Jahr nur noch 380.609 Elektro­autos zugelassen. Im Vorjahr waren es knapp 144.000 mehr. Haupt­ur­sache für diesen Rückgang dürfte das Ende der Kaufprämie für E-Autos Ende 2023 gewesen sein, das der E-Mobilität damals quasi über Nacht einen schweren Schlag versetzt hatte.

Tesla büßt deutlich an Markt­an­teilen ein

Davon besonders betroffen war natürlich auch Tesla. Der Autobauer hatte sich durch sein Werk in Grünheide in Kombi­nation mit dem Label „Made in Germany“ eigentlich mehr Verkäufe versprochen. Zwar findet sich das Model Y mit 29.869 neu zugelas­senen Fahrzeugen nach wie vor auf Platz 1 der meist­ver­kauften Stromer-Modelle, 2023 gingen aber noch knapp 16.000 Fahrzeuge mehr über die Laden­theke. Damit ist der Absatz des einst meist­ver­kauften Autos der Welt in Deutschland letztes Jahr um etwa 35 Prozent eingebrochen.

Aber auch jenseits des beliebten Model Y tun sich bei Tesla Abgründe auf. So sanken die Neuzu­las­sungen 2024 um über 26.000 Fahrzeuge auf knapp 38.000. Damit rutscht das Unter­nehmen aus Austin, Texas auf dem deutschen Markt für batte­rie­elek­trische Fahrzeuge vom zweiten auf den dritten Platz hinter VW und BMW ab. Im Jahr 2022 hatte es noch den ersten Platz belegt.

Vom Idealisten zum Populisten

Der Abwärts­trend ist aber nicht nur auf das Wegfallen der E-Auto-Förderung zurück­zu­führen, sondern auch auf den Image­wandel des umstrit­tenen Mehrheits­ak­tionärs und CEO Elon Musk. Dieser hatte in den vergan­genen Wochen und Monaten weniger mit E-Autos als mit seiner Rolle als Unter­stützer von Donald Trump im US-Wahlkampf für Schlag­zeilen gesorgt.

„Es wird einige grüne Überzeu­gungs­fahrer geben, die sich vor Elon Musks populis­ti­scher Verpuppung einen Tesla zugelegt haben, mit dem sie sich jetzt nicht mehr aus der Garage trauen – nach der ‚Flug-Scham‘ kommt die ‚Tesla-Scham‘“, so Stefan Wegner, Geschäfts­führer und Partner der Werbe­agentur Scholz & Friends gegenüber faz.net.

Kunden schämen sich

Von einem solchen Gefühl der Scham berichtet auch der Tesla-Besitzer Patrick Schneider. Während er laut eigener Aussage früher eher als „Grünen­wähler“ oder „Weltretter“ bezeichnet wurde, heißt es heute plötzlich: „Ah, da kommt ein Trump-Unterstützer!“

Da war für den Grafik­de­signer klar: Er wollte sich von Elon Musk distan­zieren. Doch statt sich einfach nur zu ärgern, witterte er eine Markt­lücke und begann, Aufkleber zu verkaufen. Unter dem Motto „I bought this before Elon went crazy“ (Ich habe es gekauft, bevor Elon verrückt wurde) oder „FCK ELN“ kann jeder Tesla-Fahrer, der sich von dem umstrit­tenen CEO abgrenzen möchte, seine Meinung auf der Heckklappe seines E-Autos sichtbar machen.

Marketing-Experte: Tesla sollte sich abgrenzen

Um aus der Absatz­flaute heraus­zu­kommen, empfehlen PR-Experten einen Kurswechsel in der Kommu­ni­kation: Tesla sollte untypi­scher­weise mit klassi­scher Werbung arbeiten und sich von Musk distanzieren:

„Falls denn ein Tesla-Marketingchef für Deutschland entspre­chenden Entschei­dungs­spielraum hätte, müsste er auf die Aussage abzielen: Musk ist Musk. Tesla ist Tesla. Nur so könnte man eventuell etwas von der ursprüng­lichen Coolness der Marke retten“, so der Inhaber des Lehrstuhls für Strategie und Marketing an der Otto Beisheim School of Management in Düsseldorf, Martin Fassnacht.

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Quellen: kba.de, faz.net