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Pech, wer auf der Autobahn hungrig wird

Ein gewöhn­licher Zwischen­stopp von Heili­gendamm nach Berlin. Ein schneller Kaffee, ein kleiner Snack – Spätestens beim Zahlen an der Kasse dann die Ernüch­terung: 7 Euro für eine Bockwurst und 14 Euro für eine Curry­wurst mit Pommes werden den Kunden dort in Rechnung gestellt. Auch der ADAC fasst bezüglich seines Rankings der Raststätten in Deutschland zusammen: „WC und Essen okay, Preise nicht“.

Abzocke auf der Raststätte: Wer kann das noch bezahlen?
Setthawuth / shutterstock.com

Happige Preise und leichte Pappteller

Das Preis­drama an der Branden­burger Raststätte beschränkte sich aber nicht nur auf Haupt­speisen. Auch für zwei „Miniatur-Cappucini“ verlangten die Raststät­ten­be­treiber insgesamt 12 Euro. Für einen Teller Gulasch sollten es 20 Euro sein. Wer auf der Autobahn satt werden will, muss Luxus­preise ohne Service und ohne den Glamour echter Porzel­lan­teller in Kauf nehmen.

Die beiden Durch­rei­senden wären vermutlich besser beraten, auf die bewährte deutsche Stulle zurück­zu­greifen oder einen der vielen Autohöfe in Deutschland anzusteuern, an denen das große gelbe M auf humanere Fastfood- oder auch Kaffee­preise hindeutet. Wer sucht, findet sein kulina­ri­sches Glück in der Regel auch nur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt.

ADAC testet 40 Raststätten – keine einzige davon ist „sehr gut“

Wer den Big Mac verschmäht und auf den vertrauten Standard einer „gutbür­ger­lichen“ Kanti­nen­küche nicht verzichten kann, für den ist der Besuch einer Autobahn­rast­stätte verlo­ckend. Diese haben aller­dings im gesamten Bundes­gebiet nicht den besten Ruf, wie eine aktuelle Bestands­auf­nahme des ADAC zeigt.

Der Club hat 40 der Anlagen inklusive Gastro­nomie in ganz Deutschland getestet und nach verschie­denen Kriterien bewertet, darunter das kulina­rische Angebot, der Zustand der Toiletten, die Preise sowie die Infrastruktur.

Das Ergebnis ist durch­wachsen: Kein einziger Rastplatz erhielt die Bestnote „sehr gut“. Acht Raststätten erhielten die Note „gut“, sechs ein „mangelhaft“, der Rest rangiert im Mittelfeld. Immerhin: Ein Total­ausfall mit der Note „sehr mangelhaft“ blieb den Testern erspart, was aller­dings bei einem verglei­chenden Blick auf die Google-Bewertungen deutscher Rastan­lagen überrascht.

Speisen­an­gebot gut, in den meisten Fällen aber zu teuer

Dabei ist es auch aus Sicht des Automo­bil­clubs nicht die Qualität des Essens, die sauer aufstößt. Mit dem Speis­an­gebot waren die Tester „fast durch­gehend zufrieden“. Knack­punkt waren die horrenden Preise: Nur drei der 40 getes­teten Anlagen machen ihren Kunden hier ein faires Angebot.

Bei den anderen Angeboten empfanden die Tester das Essen zu teuer, in den Sorti­menten der Reise­shops, wo man im Notfall Windeln oder mal ein Päckchen Taschen­tücher, kaufen kann, wurde es offenbar sogar unver­schämt. Dort sei das Preis-Leistungs-Verhältnis, vor allem im Vergleich zu Autohöfen abseits der Autobahn, "häufig überteuert", so der Club.

WCs als Wermutstropfen

Doch es gibt auch Licht­blicke. Und die findet man laut ADAC in den weit verbrei­teten Raststätten-WCs mit Drehkreuz, die meist von der Franchise-Firma Sanifair bereit­ge­stellt werden. Dort finden Kunden in der Regel ein „modernes, gut ausge­stat­tetes und intaktes" stilles Örtchen, so die Tester. Trotz des hohen Eintritts­preises von bis zu 1,50 Euro gab es aber auch Anlagen, die nicht immer durch ihre Sauberkeit überzeugten.

Für Sparfüchse gibt es übrigens einen Geheimtipp: Die als „deutscher Bitcoin“ verlachten Sanifair-Wertbons lassen sich durch Kauf und Rückgabe eines Recup-Bechers wieder in Bargeld verwandeln.

Tops und Flops des ADAC-Raststättenrankings

Laut dem aktuellen ADAC-Test gehören die drei besten Rastan­lagen zur A9 in „Fürholzen West“ in Bayern, zur A20 in „Demminer Land“ in Mecklenburg-Vorpommern und zur A8 in „Sindel­finger Wald Süd“ in Baden-Württemberg.

Die drei am schlech­testen bewer­teten Raststätten befinden sich hingegen an der A20 in „Fuchsberg Süd“ in Mecklenburg-Vorpommern, an der A1 in „Münsterland West“ in Nordrhein-Westfalen und an der A4 in „Eisenach Nord“ in Thüringen.

Was Autobahn-Zwischenstopps gut plant, spart Geld

Eine gute Vorbe­reitung für Raststopps auf der Autobahn kann den Reise­komfort deutlich steigern und den Geldbeutel schonen. Hier ein paar Hinweise, die man dabei beachten sollte:

- Tanken auf Raststätten: sollte vermieden werden, da die Sprit­preise dort oft deutlich höher sind als bei Tankstellen außerhalb der Autobahn. Der Preis­auf­schlag entsteht durch fehlende Konkurrenz und hohe Betriebs­kosten der Betreiber. Wer ein paar Kilometer Umweg in Kauf nimmt, kann oft deutlich günsti­geren Kraft­stoff finden.

- Teure Gastro­nomie meiden: Essen auf Raststätten ist oft teurer als in Restau­rants außerhalb der Autobahn, da die Betreiber die Monopol­stellung nutzen und hohe Preise verlangen. Oft bekommt man hier zudem nur Fertig­pro­dukte oder Massenware. Wer auf Qualität und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Wert legt, sollte lieber einen Abstecher zu einem Restaurant außerhalb der Autobahn einplanen.

- Umweg zum Spiel­platz einplanen: Wer mit Klein und Groß unterwegs ist, sollte sich wegen der auch für Kinder wichtigen Erholungs­pausen bei langen Fahrten nach einem Rastplatz mit Spiel­platz umsehen. Diese sind laut dem ADAC-Test auf Raststätten häufig nicht vorhanden oder geschlossen.

- Nicht alle Rastplätze sind barrie­refrei: Menschen mit einge­schränkter Mobilität sollten bei der Pausen­planung im Hinterkopf behalten, dass viele der Behin­der­ten­park­plätze auf Raststätten weit weg von Restaurant und Toiletten stehen. Laut dem ADAC führte der Weg in 40 Prozent der Fälle zudem über die Straße.

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Quellen: adac.de, stern.de