Pech, wer auf der Autobahn hungrig wird
Ein gewöhnlicher Zwischenstopp von Heiligendamm nach Berlin. Ein schneller Kaffee, ein kleiner Snack – Spätestens beim Zahlen an der Kasse dann die Ernüchterung: 7 Euro für eine Bockwurst und 14 Euro für eine Currywurst mit Pommes werden den Kunden dort in Rechnung gestellt. Auch der ADAC fasst bezüglich seines Rankings der Raststätten in Deutschland zusammen: „WC und Essen okay, Preise nicht“.
Happige Preise und leichte Pappteller
Das Preisdrama an der Brandenburger Raststätte beschränkte sich aber nicht nur auf Hauptspeisen. Auch für zwei „Miniatur-Cappucini“ verlangten die Raststättenbetreiber insgesamt 12 Euro. Für einen Teller Gulasch sollten es 20 Euro sein. Wer auf der Autobahn satt werden will, muss Luxuspreise ohne Service und ohne den Glamour echter Porzellanteller in Kauf nehmen.
Die beiden Durchreisenden wären vermutlich besser beraten, auf die bewährte deutsche Stulle zurückzugreifen oder einen der vielen Autohöfe in Deutschland anzusteuern, an denen das große gelbe M auf humanere Fastfood- oder auch Kaffeepreise hindeutet. Wer sucht, findet sein kulinarisches Glück in der Regel auch nur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt.
ADAC testet 40 Raststätten – keine einzige davon ist „sehr gut“
Wer den Big Mac verschmäht und auf den vertrauten Standard einer „gutbürgerlichen“ Kantinenküche nicht verzichten kann, für den ist der Besuch einer Autobahnraststätte verlockend. Diese haben allerdings im gesamten Bundesgebiet nicht den besten Ruf, wie eine aktuelle Bestandsaufnahme des ADAC zeigt.
Der Club hat 40 der Anlagen inklusive Gastronomie in ganz Deutschland getestet und nach verschiedenen Kriterien bewertet, darunter das kulinarische Angebot, der Zustand der Toiletten, die Preise sowie die Infrastruktur.
Das Ergebnis ist durchwachsen: Kein einziger Rastplatz erhielt die Bestnote „sehr gut“. Acht Raststätten erhielten die Note „gut“, sechs ein „mangelhaft“, der Rest rangiert im Mittelfeld. Immerhin: Ein Totalausfall mit der Note „sehr mangelhaft“ blieb den Testern erspart, was allerdings bei einem vergleichenden Blick auf die Google-Bewertungen deutscher Rastanlagen überrascht.
Speisenangebot gut, in den meisten Fällen aber zu teuer
Dabei ist es auch aus Sicht des Automobilclubs nicht die Qualität des Essens, die sauer aufstößt. Mit dem Speisangebot waren die Tester „fast durchgehend zufrieden“. Knackpunkt waren die horrenden Preise: Nur drei der 40 getesteten Anlagen machen ihren Kunden hier ein faires Angebot.
Bei den anderen Angeboten empfanden die Tester das Essen zu teuer, in den Sortimenten der Reiseshops, wo man im Notfall Windeln oder mal ein Päckchen Taschentücher, kaufen kann, wurde es offenbar sogar unverschämt. Dort sei das Preis-Leistungs-Verhältnis, vor allem im Vergleich zu Autohöfen abseits der Autobahn, "häufig überteuert", so der Club.
WCs als Wermutstropfen
Doch es gibt auch Lichtblicke. Und die findet man laut ADAC in den weit verbreiteten Raststätten-WCs mit Drehkreuz, die meist von der Franchise-Firma Sanifair bereitgestellt werden. Dort finden Kunden in der Regel ein „modernes, gut ausgestattetes und intaktes" stilles Örtchen, so die Tester. Trotz des hohen Eintrittspreises von bis zu 1,50 Euro gab es aber auch Anlagen, die nicht immer durch ihre Sauberkeit überzeugten.
Für Sparfüchse gibt es übrigens einen Geheimtipp: Die als „deutscher Bitcoin“ verlachten Sanifair-Wertbons lassen sich durch Kauf und Rückgabe eines Recup-Bechers wieder in Bargeld verwandeln.
Tops und Flops des ADAC-Raststättenrankings
Laut dem aktuellen ADAC-Test gehören die drei besten Rastanlagen zur A9 in „Fürholzen West“ in Bayern, zur A20 in „Demminer Land“ in Mecklenburg-Vorpommern und zur A8 in „Sindelfinger Wald Süd“ in Baden-Württemberg.
Die drei am schlechtesten bewerteten Raststätten befinden sich hingegen an der A20 in „Fuchsberg Süd“ in Mecklenburg-Vorpommern, an der A1 in „Münsterland West“ in Nordrhein-Westfalen und an der A4 in „Eisenach Nord“ in Thüringen.
Was Autobahn-Zwischenstopps gut plant, spart Geld
Eine gute Vorbereitung für Raststopps auf der Autobahn kann den Reisekomfort deutlich steigern und den Geldbeutel schonen. Hier ein paar Hinweise, die man dabei beachten sollte:
- Tanken auf Raststätten: sollte vermieden werden, da die Spritpreise dort oft deutlich höher sind als bei Tankstellen außerhalb der Autobahn. Der Preisaufschlag entsteht durch fehlende Konkurrenz und hohe Betriebskosten der Betreiber. Wer ein paar Kilometer Umweg in Kauf nimmt, kann oft deutlich günstigeren Kraftstoff finden.
- Teure Gastronomie meiden: Essen auf Raststätten ist oft teurer als in Restaurants außerhalb der Autobahn, da die Betreiber die Monopolstellung nutzen und hohe Preise verlangen. Oft bekommt man hier zudem nur Fertigprodukte oder Massenware. Wer auf Qualität und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Wert legt, sollte lieber einen Abstecher zu einem Restaurant außerhalb der Autobahn einplanen.
- Umweg zum Spielplatz einplanen: Wer mit Klein und Groß unterwegs ist, sollte sich wegen der auch für Kinder wichtigen Erholungspausen bei langen Fahrten nach einem Rastplatz mit Spielplatz umsehen. Diese sind laut dem ADAC-Test auf Raststätten häufig nicht vorhanden oder geschlossen.
- Nicht alle Rastplätze sind barrierefrei: Menschen mit eingeschränkter Mobilität sollten bei der Pausenplanung im Hinterkopf behalten, dass viele der Behindertenparkplätze auf Raststätten weit weg von Restaurant und Toiletten stehen. Laut dem ADAC führte der Weg in 40 Prozent der Fälle zudem über die Straße.
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