Stadtgeländewagen haben mehr Vorschäden, ihre Fahrer aber weniger Punkte
Immer wieder wird darüber gestritten, welche Autos als Sports Utility Vehicles (SUV) oder Geländelimousinen gelten und ob es okay ist, sie in der Stadt zu fahren. Nun hat ein Kfz-Versicherer Unfallstatistiken zu den schweren Fahrzeugen veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass SUVs häufiger Vorschäden aufweisen als der Durchschnitt. Dafür sammeln ihre Fahrer weniger Punkte in Flensburg.
34 Prozent mehr Vorschäden
Für die Analyse wurden alle Kfz-Versicherungsabschlüsse der letzten 24 Monate von Verivox anonymisiert ausgewertet. Um eine Kfz-Versicherung abzuschließen, wird auch nach Vorschäden gefragt und erhoben, ob Punkte in Flensburg vorliegen. Auf Grundlage dieser Daten kommt die Erhebung zu dem Ergebnis, dass Fahrer von SUVs insgesamt 34 Prozent mehr Vorschäden melden als der Durchschnitt aller Pkw-Fahrer.
Dennoch sind Fahrer der schweren Geländelimousinen mitnichten Verkehrsrowdys. Die Untersuchung zeigt nämlich auch, dass sie zehn Prozent weniger Punkte in Flensburg sammeln als alle anderen Fahrer.
Längere Strecken, höheres Risiko
Hinzu kommt: Wer längere Strecken mit dem Pkw zurücklegt, hat auch ein höheres Unfallrisiko. Das könnte die hohe Vorschadensquote der SUVs erklären. Sie fahren im Schnitt 11.805 Kilometer pro Jahr. Der Durchschnitt aller anderen Autos liegt bei 10.521 Kilometern.
Die Gelände-Pkw sind zudem besonders in Flächenländern beliebt. Spitzenreiter ist hier Mecklenburg-Vorpommern mit einem SUV-Anteil in Höhe von 18 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, gefolgt von Brandenburg (15 Prozent) und Thüringen (13 Prozent).
In den Großstädten stellt sich die Situation naturgemäß anders dar: Hier liegt der Anteil der Geländelimousinen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. In Hamburg sind es neun Prozent weniger, in Berlin und Bremen sogar elf beziehungsweise 20 Prozent.
Der typische SUV-Fahrer
Aber wie sieht eigentlich ein klassischer Stadtgeländewagen-Fahrer aus? Laut der Auswertung steigt die SUV-Quote mit zunehmendem Alter. Die meisten Fahrer sind unter den über 70-Jährigen zu finden. In dieser Altersgruppe liegt der Anteil um 40 Prozent höher als im Gesamtdurchschnitt. Die schweren Fahrzeuge sind aber nicht nur bei Rentnern und Pensionären beliebt. Auch viele selbstständige Unternehmer und Landwirte befinden sich unter den SUV-Fahrern.
Für Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH, erklärt der höhere Altersdurchschnitt auch das höhere Unfallrisiko: „Das Unfallrisiko steigt im Alter“, erklärte er bild.de. „Dass SUVs vor allem bei älteren Fahrern beliebt sind, ist eine weitere Erklärung für die höhere Schadenquote.“
Steigt im Alter das Unfallrisiko?
Ob das Unfallrisiko mit zunehmendem Alter tatsächlich ansteigt, darf allerdings bezweifelt werden. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind ältere Menschen sogar seltener in Verkehrsunfälle verstrickt als jüngere. Das liegt unter anderem daran, dass sie weniger oft am Straßenverkehr teilnehmen, weil sie nicht mehr regelmäßig zur Arbeit fahren müssen.
Viel beunruhigender sind hingegen die Werte der Alterskohorte ab 65 Jahren hinsichtlich lebensgefährlicher Unfälle. Der Anteil der Senioren an allen Todesopfern im Straßenverkehr betrug 2022 insgesamt 36,7 Prozent. Somit lässt sich schlussfolgern, dass das Unfallrisiko mit zunehmendem Alter zwar nicht notwendigerweise steigt. Es ist vielmehr das Risiko, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, das für Senioren deutlich höher liegt.
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