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CEO Musk gilt als E-Auto-Pionier, handelt aber auch unberechenbar

Die Marke Tesla war einst ein Synonym für Innovation und techno­lo­gi­schen Aufbruch. Seit einiger Zeit leidet dieses Image unter anderem aufgrund zahlreicher Provo­ka­tionen seines CEOs. Das wirkt sich auch auf die Kundschaft in Deutschland aus. Mittler­weile kommt der erfolg­reichste E-Auto-Hersteller aus China.

Teslas Imageverlust
Scharfsinn / shutterstock.com

Tesla galt früher als cool

Elon Musk gilt neben Bernard Arnault, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg als einer der vermö­gendsten Menschen der Welt. Seine Fange­meinde feierte ihn über viele Jahre als exzen­tri­schen Denker, der nie zu schlafen scheint und quasi rund um die Uhr an einer ganzen Palette von ambitio­nierten Projekten arbeitet. So versuchte er sich an unter­ir­di­schen Hochge­schwin­dig­keits­tunneln, Raketen­starts, schickte Schwärme von zehntau­senden Satel­liten in die Erdum­laufbahn und wollte bereits vor wenigen Jahren den Mars besiedelt haben.

Eine Erfolgs­ge­schichte der E-Mobilität

Mit Tesla hat CEO Musk wesentlich zur Etablierung von Elektro­mo­bi­lität in den USA beigetragen. Die Erfolgs­kurve des Herstellers mit Sitz in Austin, Texas könnte nicht steiler sein: Im Jahr 2003 als Start-Up gegründet, gehört das E-Auto-Unternehmen heute zu den wertvollsten Automarken der Welt.

Anfang der 2000er Jahre war die Akzeptanz von Elektro­autos in den USA so gut wie nicht vorhanden. Dann kam die Limousine Model S, mit der sich Tesla auf dem Markt etablieren konnte und Musk erstmals zeigte, dass ein Elektroauto auch stylisch sein und PS-Fans Spaß machen kann. Bis September 2020 wurden 305.000 Exemplare des Model S verkauft. Dieser Erfolg machte Musk zu einem Pionier der Elektromobilität.

Die dunkle Seite des Milliardärs

Aber da ist auch die andere, erratische Seite des aus Südafrika stammenden Milli­ardärs. So hielt er die Tesla-Investoren 2018 mit einem Auftritt in dem meist gesehen Podcast der USA von Joe Rogan in Atem, indem er live vor einem Millio­nen­pu­blikum an einem Joint zog – was den Kurs der Firmen­aktie kurzzeitig in den Keller rauschen ließ.

Es folgten zahlreiche Skandale um öffent­liche Äußerungen und Ansagen von Musk. Im selben Jahr zahlte seine Weltraum-Firma SpaceX im Rahmen einer Still­schwei­ge­ver­ein­barung 250.000 US-Dollar an eine Flugbe­glei­terin, die Musk im Privatjet sexuell belästigt haben sollte.

Während der Corona-Pandemie sperrte er sich gegen die Anordnung der kalifor­ni­schen Behörden, die 10.000 Mitar­beiter seiner Tesla-Fabrik in Fremont freizu­stellen und nannte die Beschrän­kungen „faschis­tisch“. 2022 verglich er den kanadi­schen Premier Justin Trudeau mit Adolf Hitler.

Nach der kostspie­ligen Übernahme von Twitter und massen­haften Entlas­sungen der Mitar­beiter des sozialen Netzwerks, das heute X heißt, schienen sich die Provo­ka­tionen und Skandale noch einmal zu verschärfen. Vergan­genes Jahr verließen namhafte Werbe­kunden die Plattform, nachdem Musk antise­mi­tische und rechts­ra­dikale Inhalte teilte und sogar guthieß. Den Rückzug großer Firmen wie IBM oder Disney quittierte er in einem Interview mit einem ungefil­terten: „Go fuck yourselves!“

Image­problem kommt bei deutschen Kunden schlecht an

All diese Vorfälle haben dazu beigetragen, dass auch in Deutschland das Image von Tesla angekratzt ist. Laut einer Erhebung des Forschungs­in­stituts Civey von vor anderthalb Jahren habe sich die Meinung poten­zi­eller Autokäufer in Deutschland deutlich verschlechtert – rund 69 Prozent der Befragten bewerten das E-Auto-Unternehmen als sehr unsympathisch.

Dazu beigetragen haben sicher auch Äußerungen und Vorfälle rund um die 2020 eröffnete Gigafactory Berlin-Brandenburg in Grünheide. Vorwürfen der Missachtung der Wasser­knappheit in der Region entgegnete er populis­tisch, Bäume würden ja beweisen, dass es ausrei­chend Wasser gebe.

Erst vor kurzem verübte eine mutmaßlich links­extreme Gruppierung einen Brand­an­schlag auf die Tesla-Fabrik, der die Produktion für eine Woche still­stehen ließ. Bis heute gibt es ein Protestcamp in einem Waldstück nahe der Gigafactory, das sich gegen Erwei­te­rungs­pläne des Fabrik­ge­ländes richtet. Zuvor hatte eine Bürger­be­fragung diese Pläne abgelehnt.

Entwicklung des E-Auto-Marktes kommt erschwerend hinzu

Aber es sind nicht nur die Eskapaden und Provo­ka­tionen von Musk, die es Tesla in Deutschland derzeit schwer machen. Elektro­autos sind heute weltweit viel ausge­reifter als noch vor ein paar Jahren. Sowohl die Batte­rie­technik als auch die Reich­weite der Konkur­renz­fahr­zeuge können heute mit denen der Modelle des texani­schen Elektroauto-Herstellers mehr als mithalten.

Die in einer Nacht- und Nebel­aktion abgeschaffte Umwelt­prämie für E-Autos hat die Nachfrage zudem weiter abflachen lassen. Tesla versucht, dieser Entwicklung mit Preis­sen­kungen beizu­kommen, musste aber mit dem vierten Quartal 2023 trotz eines Absatz­re­kordes die E-Auto-Spitzenreiterposition an die chine­sische Konkurrenz BYD abgeben.

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Quellen: focus.de, stern.de, spiegel.de, tagesschau.de, rnd.de