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ADAC-Redakteur nutzt ein Jahr lang nur Free-Floating-Autovermietungen

Das Auto nur dann nutzen, wenn man es wirklich braucht? Nur Fahrzeug­führer sein, aber nicht Halter? Ob das wirklich Sinn macht, wollte ein Redakteur des ADAC im Selbsttest erproben. Dafür verzichtete er ein Jahr lang auf einen eigenen Pkw und meldete sich bei diversen Carsharing-Diensten an. Diese werben mit mehr Sorgen­freiheit und weniger Kosten als beim Besitzen eines Autos. Aber kann das Leihfahrzeug den eigenen Pkw wirklich ersetzen und wie alltags­tauglich ist das?

Ein Jahr das Auto mieten statt besitzen? So alltagstauglich ist Carsharing
Oscar M Sanchez / shutterstock.com

Kosten­falle eigenes Auto

Indivi­duelle Mobilität muss in den 2020er Jahren teuer bezahlt werden. Die Preise und Gebühren für den Führer­schein bewegen sich auf einem Allzeithoch. Auch die Kfz-Versicherung wird immer teurer. Wenn dann auch noch Geld für Instand­haltung, Kraft­stoff, Kfz-Steuer oder TÜV aufge­bracht werden muss, wird der Besitz eines eigenen Kfz für viele unbezahlbar.

Dennoch will die Mehrheit der Deutschen offenbar nicht auf das Autofahren verzichten. Eine aktuelle Erhebung der Zeitung für kommunale Wirtschaft kommt zu dem Ergebnis, dass unter allen befragten motori­sierten Bundes­bürgern nur 39 Prozent bereit sind, das Auto stehen­zu­lassen. Bus, Bahn und Rad scheinen keine vollwertige Alter­native zu sein.

Könnten daher Leihmo­delle wie beim Carsharing eine vollwertige, kosten­fle­xi­blere Alter­native zum Besitz eines eigenen Autos bieten?

ADAC-Praxistest: Ein Jahr Carsharing

Das wollte ein Tester des ADAC genau wissen. Nachdem sein alter Opel wegen eines Motor­schadens ein jähes Ende fand und sich eine Reparatur schlicht nicht lohnte, beschlossen er und seine Frau im Sommer 2023 auf ein weiteres eigenes Auto zu verzichten.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass ADAC-Tester Christof Henn und Gemahlin gute Voraus­set­zungen mitbringen, um das Carsharing-Experiment zu wagen. Sie wohnen in München, sind gut an den ÖPNV angebunden und haben keine großen Entfer­nungen zu ihren Arbeitsstellen.

Leihauto-Anbieter getestet

Um einen aussa­ge­kräf­tigen Überblick über den Leihauto-Markt zu erhalten, hat sich der Tester des Automo­bil­clubs bei einer Vielzahl von Anbietern angemeldet. Dazu gehören Miles, Free2move, Sixt Share sowie das lokale Angebot Stattauto München.

Hierbei handelt es sich in der Regel um sogenannte Free-Floating-Dienste, bei denen das Fahrzeug im Gegensatz zu statio­nären Vermie­tungen überall im Einzugs­gebiet des Verleihers abgeholt und wieder abgestellt werden kann.

Kosten­punkt: Knapp 300 Euro im Monat

Aufgrund dieser Flexi­bi­lität konnte sich das ADAC-Tester-Ehepaar zunächst über das Wegfallen von 100 Euro für einen Tiefgaragen-Parkplatz freuen. Insgesamt schlugen die jährlichen Kosten für die Fahrzeug­miete der genutzten Anbieter mit rund 3.425 Euro bezie­hungs­weise 285 Euro pro Monat zu Buche. Ein Monats­schnitt, der Henn zufolge auch wegen zwei Urlaubs­fahrten nach Kärnten und Südtirol für je 749 und 542 Euro noch einmal in die Höhe getrieben wurde.

Zum Vergleich: Einer Unter­su­chung des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschafts­for­schung zufolge betragen die durch­schnitt­lichen monat­lichen Kosten für Sprit, Repara­turen, Steuern, Versi­cherung und Verschleiß eines eigenen Autos rund 425 Euro.

Fazit

Während der Nutzung im Alltag musste das Ehepaar aller­dings Abstriche hinnehmen. Nicht immer war ein Fahrzeug in unmit­tel­barer Nähe verfügbar. Die Innen­räume der Fahrzeuge werden zudem nicht immer sauber von ihren Vormietern hinterlassen.

Dennoch zieht Henn ein positives Fazit des Leih-Auto-Experiments. Die Zeit- und Kosten­ein­spa­rungen, vor allem wegen Werkstatt­be­suchen oder kleineren Defekten, haben ihn und seine Frau davon überzeugt, am Modell des geteilten Autos festzu­halten. Der ADAC-Tester gibt aber auch zu, dass er und seine Frau mit Wohnort und Entfernung zur Arbeits­stelle besonders gute Voraus­set­zungen für das Carsharing mitbringen.

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Quellen: merkur.de, zfk.de, spiegel.de