Betrüger nutzen digitale Parkangebote als Phishing-Lockvogel
Immer mehr deutsche Städte melden Fälle einer neuen Betrugsmasche mit den QR-Codes der Firma Easypark. Offenbar nutzen Kriminelle die digitalen Codes auf den Parkscheinautomaten, um ahnungslose Autofahrer auf eine betrügerische Phishing-Webseite zu locken. Nach Angaben der Polizei sind die Fake-Aufkleber bisher in Hannover, Landau und Berlin aufgetaucht. Lesen Sie deshalb hier, wie der Betrug mit den Stickern im Einzelnen abläuft und wie Sie sich davor schützen können.
Parkticket per App bezahlen: Bequem, aber riskant
Das Ticket einfach und bequem aus der Ferne bezahlen – das versprechen digitale Park-Apps wie Easypark, deren rosa Branding mittlerweile auf gefühlt jedem Parkautomaten in deutschen Großstädten zu finden ist.
Ganz so „easy“ scheint das aber nicht immer zu klappen und wie bei jeder technischen Neuerung, die mehr Komfort verspricht, entstehen auch hier neue Cyberrisiken und Sicherheitslücken.
So häufen sich derzeit die Fälle, in denen QR-Codes von Easypark gefälscht werden, um die Kreditkartendaten von Kunden zu ergaunern, wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen in einer aktuellen Mitteilung erklärt.
LKA warnt vor täuschend echten Aufklebern
"Dabei sind die Aufkleber ziemlich gut gestaltet und nutzen missbräuchlich das Logo des Dienstanbieters und sogar die passende Farbe als Rahmen", so die Landespolizei. Die Zahl der aufgespürten Fake-Codes soll sich bislang im „im unteren zweistelligen Bereich“ bewegen. Laut Angaben der Stadt Hannover fielen die gefälschten Codes den Mitarbeitern von Easypark erstmalig am 12. November 2024 auf.
Wer den QR-Code einscannt, um den Parkvorgang zu starten, wird demnach auf eine betrügerische Webseitennachbildung weitergeleitet, die laut dem LKA „nahezu identisch zur Originalseite gestaltet“ ist.
Daher auch das Kunstwort Quishing, das sich aus dem Oberbegriff für die maschinell lesbaren Codes und der im Netz altbekannten Phishing-Methode zum Abgreifen sensibler Daten zusammensetzt.
Kunden werden aufgefordert, ihre Kreditkartendaten einzugeben
Als Lockvogel-URL wird die ebenfalls am Original angelehnte Adresse Easypark.live genutzt. Wie bei der offiziellen App von Easypark kann dort eine Parkzone ausgewählt und das Kennzeichen sowie die Parkdauer eingegeben werden. Am Ende des Formulars schnappt die Falle dann zu und fordert zur Eingabe der Kreditkartendaten für die Bezahlung auf.
Ob und inwieweit dann Beträge abgebucht werden, ist laut dem LKA derzeit noch unklar. „Es kann sein, dass die Täter die Kreditkartendaten auch für andere Zwecke missbräuchlich sammeln und später einsetzen", so die Landespolizeibehörde aus Niedersachsen. Aktuell sei die betrügerische Webseite aber nicht mehr erreichbar.
Auch der Anbieter Easypark selbst warnt auf seiner Webpräsenz vor dem Quishing-Betrug. Dem Dienstleister zufolge leiten die hauseigenen QR-Codes nie zu einer externen Page, sondern immer nur zur Easypark-App selbst um. Im Übrigen seien die Codes immer Teil des offiziellen Designs der Werbetafeln und niemals nur angeklebt.
Quishing ist kein neues Phänomen
Schon seit einiger Zeit nutzen Kriminelle die weit verbreitete Leichtigkeit der Nutzer beim Scannen von QR-Codes aus, um an sensible Daten zu gelangen. So wurden gefälschte Codes bereits auf vermeintlichen Briefen von der Bank, auf Strafzetteln oder sogar auf Ladesäulen für Elektroautos entdeckt.
Um den Betrügern nicht auf den Leim zu gehen, lohnt es sich, die folgende Sicherheits-Checkliste zu beachten:
- Den QR-Code genau anschauen: Achten Sie darauf, dass er tatsächlich mit der offiziellen Homepage verlinkt ist. Scannen Sie den Code nicht blind – überprüfen Sie im Zweifelsfall auch den URL-Link, der im Browser angezeigt wird. Eine sichere Seite beginnt in der Regel mit „https://www.“ und endet mit „.de“, sofern die Dienstleistung in Deutschland angeboten wird. Bei ungewöhnlichen Endungen wie „.live“ oder „.de.vu“ sollten die Alarmglocken angehen.
- Nutzen Sie direkt die App: In der Regel lässt sich die benötigte App auch direkt auf dem eigenen Smartphone ohne Umleitung über einen QR-Code öffnen. Nehmen Sie die Umständlichkeit in Kauf, um Risiken zu minimieren.
- Prüfen Sie den QR-Code vor dem Scannen: Manchmal lassen sich kleine Unterschiede in der Darstellung erkennen, etwa eine abweichende Schriftart oder ein zusätzlicher, verdächtiger Buchstabe in der URL. Wenn der QR-Code verdächtig aussieht oder sich von den bekannten Codes unterscheidet, sollte man lieber gleich die Finger davon lassen.
- Melden Sie verdächtige Codes: Wenn Ihnen ein QR-Code auffällt, der eventuell manipuliert wurde, melden Sie dies umgehend dem zuständigen Dienstleister. So können auch andere Kunden vor Betrug geschützt werden.
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Quelle: golem.de