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Bundes­ge­sund­heits­mi­nister Karl Lauterbach (SPD) will das Rauchen im Auto verbieten, sobald Schwangere oder Kinder mit an Bord sind. Dadurch sollten diese besonders verletz­lichen Perso­nen­gruppen vor Passiv­rauchen geschützt werden. Nach heftigen Diskus­sionen hat die Ampel­ko­alition das Verbot nun offenbar gekippt.

Ampel kippt Rauchverbot im Auto. Rauchender Autofahrer mit Kind.
New Africa / shutterstock.com

Lauter­bachs Pläne

Anfang Juli war bekannt geworden, dass Lauterbach ein Rauch­verbot im Fahrzeug plant. Diese Vorschrift sollte im Rahmen der teilweisen Freigabe von Cannabis an Erwachsene reali­siert werden. Ein Vorhaben, das zahlreiche Politiker und Bürger­initia­tiven bereits zuvor versucht hatten umzusetzen. Aller­dings ohne Erfolg. Scheitert jetzt auch Minister Lauterbach daran?

Laut dem Redak­ti­ons­Netzwerk Deutschland (RND) findet sich kein Satz zu dieser Proble­matik in der aktuellen Fassung des entspre­chenden Gesetz­ent­wurfs. Demnach gebe es auch noch keine Erklärung der Bundes­re­gierung. Es wurde weder öffentlich kommu­ni­ziert noch begründet, warum das Rauch­verbot im Entwurf zur Canna­bis­le­ga­li­sierung gestrichen wurde.

Wozu braucht Deutschland ein Rauchverbot?

Dabei wäre Lauter­bachs Vorschlag angesichts der Gefahren, die durch Passiv­rauchen auftreten können, durchaus angebracht. Unter anderem gehört ein erhöhtes Risiko für Atemwegs­in­fek­tionen und Herzer­kran­kungen dazu. Sind Schwangere der giftigen Rauch­wolke ausge­setzt, kann es zu fatalen Kompli­ka­tionen bei der Geburt führen.

Hinzu kommt, dass es laut Angaben des Drogen­be­auf­tragten der Bundes­re­gierung, Burkhard Bienert (SPD), rund 130.000 Rauchertote pro Jahr gibt. In Relation zu Deutsch­lands Bevöl­ke­rungs­stand sind das viel mehr Opfer als in anderen Mitglied­staaten der Europäi­schen Union (EU). Daher unter­stützen die Bundes­ärz­te­kammer und das Deutsche Krebs­for­schungs­zentrum die Pläne des Gesundheitsministers.

In anderen Ländern gibt es bereits entspre­chende Maßnahmen. In Italien droht rauchenden Autofahren in Anwesenheit von Kindern oder werdenden Müttern ein Bußgeld von bis zu 500 Euro. Ähnlich sieht es in Frank­reich, Belgien, Großbri­tannien und Öster­reich aus.

Kritik aus dem Hause FDP

Vor allem aus den Reihen der FDP wird das Rauch­verbot scharf kriti­siert. Die sucht- und drogen­po­li­tische Sprecherin der Bundes­tags­fraktion, Kristine Lütke, wirft Lauterbach sogar „Gesund­heitswahn“ vor. Die FDP-Politikerin weist zudem darauf hin, dass der Gesund­heits­mi­nister erwachsene Bürger bevor­munden würde.

Gegenüber dem RND vertritt die Sprecherin eine deutliche Meinung zum Vorschlag von Lauterbach: „Im Auto mit Minder­jäh­rigen und Schwan­geren zu rauchen, schließt schon der gesunde Menschen­ver­stand aus – hier braucht es kein zusätz­liches Verbot.“

Auch der ADAC spricht sich gegen ein Rauch­verbot aus. Insbe­sondere die Durch­setzung per gesetz­licher Regelung sei sehr kompli­ziert und kaum zu kontrol­lieren. Hinzu käme, so ein weiteres Argument des Automo­bil­clubs, die Überlastung der für die Umsetzung zustän­digen Behörden.

Drogen­be­auf­tragter fordert, Rauch­verbot umzusetzen

Der SPD-Drogenbeauftragte Blienert bleibt aller­dings bei seiner Position: „Ich kann die Bedenken der FDP, eine solche Maßnahme sei eine übermäßige Beschneidung der Freiheits­rechte, wirklich nicht nachvoll­ziehen.“ Er betont dabei, dass es schlicht und einfach um den Schutz der Gesundheit gehe.

In Restau­rants und Kneipen beispiels­weise ist das Nicht­rauchen bereits regle­men­tiert. Ein Rauch­verbot im Auto wäre demzu­folge ein logischer Schritt. Daher fordert der Drogen­be­auf­tragte dazu auf, an den ursprüng­lichen Plänen des Bundes­ge­sund­heits­mi­nisters festzu­halten. Um mehr über Lauter­bachs Vorschlag zu erfahren, lesen Sie hier weiter.

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Quellen: rnd.de, rnd.de, adac.de