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Mehr Verkehrs­sünden und neunstellige Einnahmen, erfreu­liche Zahlen bei den Fahranfängern

Die Fahran­fänger von heute sind erstaunlich vernünftig. Diesen Eindruck erwecken jeden­falls die aktuellen Zahlen der Bußgeld­stelle Kassel. Anders sieht es aus, wenn man alle Alters­ko­horten betrachtet: Erstmals in der Geschichte Hessens konnte die zentrale Stelle in Kassel mit Buß- und Verwarn­geldern einen dreistel­ligen Millio­nen­betrag erzielen. Die Gesamtzahl der Verkehrs­ver­gehen, von denen die meisten Tempo­ver­stöße sind, lag bei noch nie dagewe­senen 1,5 Millionen.

Rekordeinnahmen in Hessen: 1,5 Mio Verkehrsverstöße bringen 105 Mio Euro
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Rekorde bei den Fallzahlen und Einnahmen

Im vergan­genen Jahr bearbeitete die Zentrale Bußgeld­stelle des Landes am Regie­rungs­prä­sidium Kassel laut eigenen Angaben 1,46 Millionen Fälle von Ordnungs­wid­rig­keiten und sonstigen Verkehrs­de­likten. Dies entspricht einer Steigerung von 15 Prozent oder 200.000 Fällen gegenüber dem Vorjahr.

Damit haben auch die Einnahmen des Landes einen Rekordwert erreicht. Sie belaufen sich auf rund 105 Millionen Euro und liegen damit um 17 Millionen Euro höher als 2022. Dies ist auch auf die Bußgeld­no­velle 2021 zurück­zu­führen, mit der insbe­sondere bei Geschwindigkeits- und Halte­ver­stößen härtere Sanktionen einge­führt wurden.

Auch wegen dieser Verschärfung entfallen mittler­weile die meisten Verstöße auf den Bereich der Bußgelder ab 60 Euro. Im Betrach­tungs­zeitraum 2022 wurden zudem mehr als 25.000 Führer­scheine eingezogen.

Ein Gesamt­über­blick über die Blitzer­ein­nahmen des Landes ist mit den Zahlen des Regie­rungs­prä­si­diums Kassel nur einge­schränkt möglich. In Hessen gibt es neben der zentralen Bußgeld­stelle in Kassel zehn weitere Städte mit eigenen Bußgeld­stellen, etwa in Frankfurt am Main.

Mehrheit der Fälle sind Geschwindigkeitsverstöße

Aus den Zahlen der Zentralen Bußgeld­stelle in Kassel geht auch hervor, dass es sich bei einer deutlichen Mehrheit der bearbei­teten Ordnungs­wid­rig­keiten um unzulässige Geschwin­dig­keits­über­schrei­tungen handelt. In 70 Prozent der erfassten Fälle waren die Fahrer zu schnell unterwegs.

Erst mit deutlichem Abstand folgen die Verstöße gegen das Halten und Parken mit 14 Prozent. Diese Zahlen sind aber auch deshalb so niedrig, weil die Verstöße in Großstädten wie Frankfurt am Main, Darmstadt oder Wiesbaden aufgrund eigener Zustän­dig­keiten hier nicht erfasst sind.

Nur 25 Alkohol- und Drogen­ver­stöße bei den Fahranfängern

Wie verhalten sich die Bußgeld­zahlen zum Alter der Fahrer? Unter den Verkehrs­sündern sind vor allem vier Alters­gruppen zwischen 25 und 64 Jahren mit je 17 Prozent gleich stark vertreten. Junge Autofahrer und Fahran­fänger sind mit Anteilen zwischen einem und 4 Prozent eher unter­re­prä­sen­tiert. Auch was die Anzahl der Alkohol- und Drogen­ver­gehen angeht, machen junge Menschen eine gute Figur: Von 3.522 Verstößen entfallen lediglich 25 auf Fahranfänger.

Die größten Verkehrs­sünder aus dem Ausland sind Nieder­länder und Polen

Zu den auffällig gewor­denen Autofahrern zählen zudem rund 180.000 Ausländer. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Staats­bürger der Nieder­lande oder Polens. Geschwin­dig­keits­über­schrei­tungen sind hier mit 93 Prozent die häufigsten Verstöße.

Was aus der Jahres­bilanz des Regie­rungs­prä­si­diums nicht hervorgeht, sind belastbare Zahlen darüber, wie viele Verfahren beispiels­weise wegen Verjährung oder unberech­tigter Vorwürfe einge­stellt werden mussten. Es lohnt sich daher, Bußgeld­vor­würfe immer unter Hinzu­ziehung eines erfah­renen Fachan­walts überprüfen zu lassen.

Bußgeld­vor­würfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen

Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwalts­kanz­leien zusammen und ermög­licht es Betrof­fenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.

Rechts­schutz­ver­si­che­rungen übernehmen die Kosten eines vollstän­digen Leistungs­spek­trums unserer Partner­kanz­leien. Ohne eine vorhandene Rechts­schutz­ver­si­cherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozess­fi­nan­zierer die Kosten der Prüfung der Bußgeld­vor­würfe und auch die Selbst­be­tei­ligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.

Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden einge­stellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.

Quelle: hna.de, rp-kassel.hessen.de