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Deutsche Autofahrer rasen, drängeln und provo­zieren gern

Weltweite Krisen, Migra­ti­ons­de­batten und soziale Ungleich­heiten. Der gesell­schaft­liche Umgangston hat sich in den letzten Jahren in Deutschland zunehmend verschärft. Das spiegelt sich auch beim Mitein­ander im Straßen­verkehr wider. Laut einer aktuellen Umfrage geben viele der Befragten offen zu, mit ihrer aggres­siven Fahrweise die Gefährdung anderer Verkehrs­teil­nehmer billigend in Kauf zu nehmen.

Umfrage ergibt: Aggressionspotential im Straßenverkehr nimmt drastisch zu
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Grenz­über­schrei­tungen als Normalität

Wie eine Umfrage der Unfall­for­schung der Versi­cherer (UDV) zeigt, ist die Bereit­schaft zu Verstößen gegen die Straßen­ver­kehrs­ordnung (StVO) derzeit so hoch wie nie zuvor. Laut Siegfried Brockmann, dem Leiter der UDV, gehe es vielen Verkehrs­teil­nehmern darum, ihren eigenen Willen – wie etwa, schneller ans Ziel zu kommen – auf Kosten anderer durchzusetzen.

Mit Wut im Bauch aufs Gaspedal

Dazu gehören unter anderem das Rechts­über­holen und Drängeln auf der Autobahn oder das Ausbremsen anderer Fahrer. So stimmten 44 Prozent der folgenden Aussage zu: „Drängelt mich die Person hinter mir, trete ich kurz auf die Bremse, um diese zu ärgern.“ Bei früheren Befra­gungen fiel dieser Wert deutlich niedriger aus.

Ähnlich verhält es sich mit der Zustimmung zu „Wenn ich mich ärgere, fahre ich viel schneller als sonst“ und „Wenn vor mir ein Auto bummelt, muss ich drängeln, um vorbei­zu­kommen“. Diese Fragen bejahten jeweils 53 Prozent bzw. 39 Prozent.

Dabei ist den Befragten durchaus bewusst, dass aggres­sives Fahren die Unfall­gefahr erhöht. 87 Prozent gaben an, dass zum Beispiel zu schnelles Fahren oder Abstands­ver­stöße sehr häufig zu Unfällen führen würden. Zugleich zeigen Statis­tiken, dass die Zahl der Unfälle mit schwer­wie­genden Folgen im vergan­genen Jahr wieder deutlich gestiegen ist, was sicherlich auch mit dem Fahrver­halten der Verkehrs­teil­nehmer zu begründen ist.

Ursachen­for­schung – ein Erklärungsversuch

„Wie wir außerhalb des Verkehrs mitein­ander umgehen, spielt eine Rolle“, versucht Brockmann die Proble­matik einzu­ordnen. So würden besonders Personen gegen die Regeln verstoßen, die auch in anderen gesell­schaft­lichen Bereichen gewohnt wären, sich durch­zu­setzen. Vorgaben der StVO würden solchen Menschen ein Dorn im Auge sein. Daher müsse man diese Fahrer „so gut es geht dazu zwingen, die Straßen­ver­kehrs­ordnung einzu­halten und gefähr­liches Verhalten zu unterlassen“.

Auch ohne Motor aggressiv

Doch die neue Lust am Regel­bruch hat nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und Radfahrer ereilt. Für viele wäre es laut Umfrage kein Problem, bei Rot über die Ampel zu gehen bzw. mit dem Fahrrad auf dem Gehweg oder dem Radweg entgegen der Fahrt­richtung zu fahren.

Dabei käme auch die Einstellung zutage, so Brockmann, dass man sich in seiner Verhal­tens­weise bestätigt fühle, wenn es nicht zu Sanktionen komme. Immerhin ist die Zahl der Radfahrer, die zugeben, unter Alkohol­ein­fluss am Straßen­verkehr teilzu­nehmen, im Vergleich zur Vorgän­ger­studie von 50 Prozent auf 44 Prozent gesunken.

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Quelle: welt.de