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Umwelt­verein bot Erdgas-Kampagne für 2,1 Millionen Euro an

Der Infor­ma­ti­ons­dienst „Table.Media“ hat ein fragwür­diges Lobby-Angebot der Deutschen Umwelt­hilfe (DUH) aufge­deckt. Die DUH soll dem Verband „Erdgas Mobil“ gegen Zahlung von 2,1 Millionen Euro offeriert haben, Lobby­arbeit für fossiles Erdgas als Kraft­stoff zu betreiben. Der Umwelt­verein gilt eigentlich als gemein­nützig. Politiker von CDU, CSU und FDP fordern deshalb, ihm die Steuer­gelder zu streichen.

Deutsche Umwelthilfe und Lobbyismus
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2,1 Millionen Euro für Anti-Diesel-Kampagne

In der jüngst bekannt gewor­denen Lobby-Offerte an die Gasin­dustrie bot die DUH an, drei Jahre lang Druck auf Städte und Landes­re­gie­rungen auszuüben. Ziel der Kampagne mit dem Arbeits­titel „Saubere Luft durch saubere Antriebe“ war es laut Focus Online, Diesel-Taxis zurück­zu­drängen und kurzfristig durch Erdgas­fahr­zeuge zu ersetzen. Dafür sollten insgesamt 2,1 Millionen Euro in Rechnung gestellt werden.

Die DUH selbst sieht darin laut einer Sprecherin keine Kampagne - verwendet aber in der geleakten Projekt­skizze genau diesen Begriff. Das Angebot richtete sich an den Verein „Erdgas Mobil“, der mittler­weile „Zukunft Gas“ heißt und von Top-Unternehmen der Gasin­dustrie getragen wird.

DUH bekannt durch Dieselklagen

Die Deutsche Umwelt­hilfe war in der Vergan­genheit vor allem durch eine Reihe von Klagen vor Gericht bundesweit bekannt geworden. Einer­seits setzte sie in mehreren Innen­städten Fahrverbote für Diesel­fahr­zeuge aufgrund hoher Schad­stoff­werte durch. Anderer­seits klagte sie erfolg­reich gegen die vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) geneh­migten Software-Updates, mit denen VW die Manipu­la­tionen seines Abgas­skandals von 2015 beheben wollte.

Der Verein versteht sich als Organi­sation für Umwelt-, Natur- und Verbrau­cher­schutz. Vor gut einem Jahr etwa setzte er sich für eine drastische Erhöhung von Anwohner-Parkgebühren auf 365 Euro im Jahr ein. Damit solle der „absurden Subven­tio­nierung des Privat­autos auf Kosten der klima­freund­lichen Mobili­täts­wende“ etwas entge­gen­ge­setzt werden. Außerdem mahnt der Verein unter anderem Autohändler ab, die ihre Fahrzeuge nicht mit allen vorge­schrie­benen Angaben zu Verbrauch und Emissionen anbieten.

Lobby-Offerte der DUH sorgt für „Geschmäckle“

Vor dem Hinter­grund der jüngst bekannt gewor­denen Lobby-Angebote sind solche Aussagen und Forde­rungen zumindest mit einem „Geschmäckle“ behaftet. Pikant ist auch der Zeitpunkt des Angebots: Die Recherchen von „Table.Media“ gehen bis ins Jahr 2016 zurück.

Das bedeutet, dass die 2,1 Millionen Euro für Lobby­arbeit zur Förderung von fossilem Gas im Verkehrs­sektor von der DUH bereits zu Beginn des VW-Abgasskandals angeboten wurden. Die DUH wetterte gegen den Diesel und lobby­ierte gleich­zeitig für fossiles Gas.

„Unmora­li­scher Abzockverein“

Kein Wunder, dass Politiker von CSU, CDU und FDP jetzt prüfen lassen wollen, ob die Deutsche Umwelt­hilfe weiterhin steuerlich gefördert werden soll. Das Angebot an den Gasverband sei weder mit der Gemein­nüt­zigkeit noch mit dem Klage­recht eines Verbrau­cher­schutz­ver­bandes in Einklang zu bringen und verfolge ein wirtschaft­liches Interesse.

Der Münchner CSU-Fraktionsvize Hans Theiss findet für das Vorgehen der DUH scharfe Worte: „Die Umwelt­hilfe wird ihrem Ruf als unmora­li­scher Abzock­verein gerecht. Diese Doppel­moral ist wirklich unerträglich: Die Bürger mit einem Diesel­fahr­verbot quälen, aber hinter deren Rücken Millionen für eine fossile Werbe­kam­pagne verdienen wollen!“

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Quellen: focus.de, table.media, merkur.de