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Stadt­ge­län­de­wagen haben mehr Vorschäden, ihre Fahrer aber weniger Punkte

Immer wieder wird darüber gestritten, welche Autos als Sports Utility Vehicles (SUV) oder Gelän­de­li­mou­sinen gelten und ob es okay ist, sie in der Stadt zu fahren. Nun hat ein Kfz-Versicherer Unfall­sta­tis­tiken zu den schweren Fahrzeugen veröf­fent­licht. Daraus geht hervor, dass SUVs häufiger Vorschäden aufweisen als der Durch­schnitt. Dafür sammeln ihre Fahrer weniger Punkte in Flensburg.

Auswertung: Haben SUVs ein höheres Unfallrisiko?
Panumas Yanuthai / shutterstock.com

34 Prozent mehr Vorschäden

Für die Analyse wurden alle Kfz-Versicherungsabschlüsse der letzten 24 Monate von Verivox anony­mi­siert ausge­wertet. Um eine Kfz-Versicherung abzuschließen, wird auch nach Vorschäden gefragt und erhoben, ob Punkte in Flensburg vorliegen. Auf Grundlage dieser Daten kommt die Erhebung zu dem Ergebnis, dass Fahrer von SUVs insgesamt 34 Prozent mehr Vorschäden melden als der Durch­schnitt aller Pkw-Fahrer.

Dennoch sind Fahrer der schweren Gelän­de­li­mou­sinen mitnichten Verkehrs­rowdys. Die Unter­su­chung zeigt nämlich auch, dass sie zehn Prozent weniger Punkte in Flensburg sammeln als alle anderen Fahrer.

Längere Strecken, höheres Risiko

Hinzu kommt: Wer längere Strecken mit dem Pkw zurücklegt, hat auch ein höheres Unfall­risiko. Das könnte die hohe Vorscha­dens­quote der SUVs erklären. Sie fahren im Schnitt 11.805 Kilometer pro Jahr. Der Durch­schnitt aller anderen Autos liegt bei 10.521 Kilometern.

Die Gelände-Pkw sind zudem besonders in Flächen­ländern beliebt. Spitzen­reiter ist hier Mecklenburg-Vorpommern mit einem SUV-Anteil in Höhe von 18 Prozent über dem Bundes­durch­schnitt, gefolgt von Brandenburg (15 Prozent) und Thüringen (13 Prozent).

In den Großstädten stellt sich die Situation natur­gemäß anders dar: Hier liegt der Anteil der Gelän­de­li­mou­sinen deutlich unter dem Bundes­durch­schnitt. In Hamburg sind es neun Prozent weniger, in Berlin und Bremen sogar elf bezie­hungs­weise 20 Prozent.

Der typische SUV-Fahrer

Aber wie sieht eigentlich ein klassi­scher Stadtgeländewagen-Fahrer aus? Laut der Auswertung steigt die SUV-Quote mit zuneh­mendem Alter. Die meisten Fahrer sind unter den über 70-Jährigen zu finden. In dieser Alters­gruppe liegt der Anteil um 40 Prozent höher als im Gesamt­durch­schnitt. Die schweren Fahrzeuge sind aber nicht nur bei Rentnern und Pensio­nären beliebt. Auch viele selbst­ständige Unter­nehmer und Landwirte befinden sich unter den SUV-Fahrern.

Für Wolfgang Schütz, Geschäfts­führer der Verivox Versi­che­rungs­ver­gleich GmbH, erklärt der höhere Alters­durch­schnitt auch das höhere Unfall­risiko: „Das Unfall­risiko steigt im Alter“, erklärte er bild.de. „Dass SUVs vor allem bei älteren Fahrern beliebt sind, ist eine weitere Erklärung für die höhere Schadenquote.“

Steigt im Alter das Unfallrisiko?

Ob das Unfall­risiko mit zuneh­mendem Alter tatsächlich ansteigt, darf aller­dings bezweifelt werden. Laut Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­amtes sind ältere Menschen sogar seltener in Verkehrs­un­fälle verstrickt als jüngere. Das liegt unter anderem daran, dass sie weniger oft am Straßen­verkehr teilnehmen, weil sie nicht mehr regel­mäßig zur Arbeit fahren müssen.

Viel beunru­hi­gender sind hingegen die Werte der Alters­ko­horte ab 65 Jahren hinsichtlich lebens­ge­fähr­licher Unfälle. Der Anteil der Senioren an allen Todes­opfern im Straßen­verkehr betrug 2022 insgesamt 36,7 Prozent. Somit lässt sich schluss­folgern, dass das Unfall­risiko mit zuneh­mendem Alter zwar nicht notwen­di­ger­weise steigt. Es ist vielmehr das Risiko, bei einem Verkehrs­unfall ums Leben zu kommen, das für Senioren deutlich höher liegt.

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Quellen: bild.de, rnd.de