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Wissing: „Das ist keine Lösung – nicht ansatzweise“

Klare Absage: Bundes­ver­kehrs­mi­nister Volker Wissing (FDP) hat zum wieder­holten Male seine Ablehnung eines Tempo­limits auf deutschen Autobahnen bekräftigt. Eine Änderung der Höchst­ge­schwin­digkeit würde den CO2-Ausstoß nicht ausrei­chend reduzieren. Umfragen zeigen jedoch: Eine partei­über­grei­fende Mehrheit der befragten Bürger in Deutschland steht einer Begrenzung befür­wortend gegenüber.

Bundesverkehrsminister erteilt Tempolimit erneut eine Absage
Herr Loeffler / shutterstock.com

Wissing drängt auf Änderung des Klimaschutzgesetzes

Zuvor hatte Wissing erklärt, dass wegen des Klima­schutz­ge­setzes in Deutschland Fahrverbote an Wochen­enden drohen könnten. Daher sei es laut dem FDP-Politiker müßig, über ein Tempo­limit zu disku­tieren. Diese Debatte lenke von den wirklichen Problemen ab: „22 Millionen Tonnen CO2, die nach dem Gesetz einge­spart werden müssen, kann man nicht mit Steuer­än­de­rungen oder mit einer Verän­derung der Höchst­ge­schwin­digkeit einsparen.“

Das Klima­schutz­gesetz in seiner jetzigen Form mit der Fokus­sierung auf einzelne Sektoren, wie etwa den Verkehrs­be­reich, ist für Wissing das Kernproblem. Erst im Sommer letzten Jahres hatte die Bundes­re­gierung mit einer Novelle des Klima­schutz­ge­setzes veran­lasst, dass beim Verfehlen der Umwelt­ziele mit Sofort­pro­grammen entge­gen­ge­steuert werden muss.

Kein Anlass für Sofort-Maßnahmen

Seitdem streitet die Ampel über eine weitere Änderung des Gesetzes, wie der Verkehrs­mi­nister sie von seinen Koali­ti­ons­partnern fordert. Ihm zufolge seien die Sektoren-Ziele nur mit heftigen Maßnahmen, wie etwa Fahrver­boten, zu erreichen. Auf diese könne Deutschland aber verzichten, da man die Klima­ziele weitgehend erreiche.

Umwelt­bun­desamt: „Ein Tempo­limit ist kosten­günstig, wirksam und sicher“

Das Umwelt­bun­desamt (UBA), Deutsch­lands zentrale Umwelt­be­hörde, sieht das anders. Laut Präsident Dirk Messner werden Fahrverbote derzeit nicht ernsthaft disku­tiert, die Debatte schüre eher Ängste in der Bevöl­kerung. Es wäre daher angebrachter, über ein generelles Geschwin­dig­keits­ma­ximum auf deutschen Autobahnen zu debattieren:

„Ein Tempo­limit ist kosten­günstig, wirksam für Klima­schutz und Verkehrs­si­cherheit. Kurzfristig wäre die Einführung eines Tempo­limits von 120 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Außer­orts­straßen möglich. Bis 2030 könnten damit in Summe rund 38 Millionen Tonnen Treib­hausgase einsparen – das sind rund 20 Prozent der bestehenden Lücke.“

Zudem brauche es mehr Inves­ti­tionen in erneu­erbare Energien und einen konse­quenten Ausbau des öffent­lichen Nah- und Fernver­kehrs. Die Bundes­re­gierung müsse sofort handeln, damit der Verkehrs­sektor seinen Beitrag zum Erreichen der Klima­ziele leisten kann.

Stimmungsbild laut Umfragen: Mehrheit befür­wortet Tempolimit

„Das wollen die Leute nicht“ hieß es dieser Tage vom Bundes­ver­kehrs­mi­nister bezüglich einer Höchst­ge­schwin­digkeit auf deutschen Autobahnen. Aber hält diese Aussage auch dem Stimmungsbild in der Bevöl­kerung stand?

Laut den Meinungs­for­schern von Statista existiert eine Reihe von Umfragen, die im Wider­spruch zu den Aussagen Wissings stehen. Unter den Mitgliedern des ADAC sollen sich im Rahmen einer Erhebung 54 Prozent für ein generelles Tempo­limit ausge­sprochen haben. Eine ähnliche Umfrage des Umwelt­bun­des­amtes kommt auf 57 Prozent Zustimmung. Auch YouGov hat Menschen ab 18 Jahren in Deutschland befragt: Hier beläuft sich die Zustimmung auf insgesamt 57 Prozent.

Natur­gemäß finden sich die meisten Befür­worter laut YouGov in politi­scher Nähe zu den Grünen. Aber auch 58 Prozent der CDU/CSU-Wähler sind im April 2024 für ein Tempo­limit. Am wenigsten Zustimmung für eine Geschwin­dig­keits­be­grenzung findet sich unter den Anhängern der AfD.

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Quellen: zeit.de, de.statista.com, tagesspiegel.de