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Luxus­au­to­her­steller aus Shanghai stattet Stromer mit U-Turn-Blinker aus

Ein chine­si­scher Hersteller von Luxus­fahr­zeugen hat einem seiner Elektro­autos einen neuar­tigen zweiten Blinker verpasst. Direkt unter dem klassi­schen Fahrt­rich­tungs­an­zeiger des Stromers befindet sich ein sogenannter U-Turn-Flasher, mit dem eine 180-Grad-Kehrtwende angekündigt werden kann. In Deutschland hingegen würde der Einsatz eines solchen Features an den aktuellen Vorschriften scheitern.

Vorbild für Autodeutschland? Der Blinker 2.0 kommt aus China
Bjoern Wylezich / shutterstock.com

Der klassische Blinker: Unver­zichtbar, aber noch nicht perfekt

Der klassische Blinker ist im Straßen­verkehr zwar unver­zichtbar, hat aber auch seine Schwächen. Moderne Varianten könnten noch viel mehr. Anstatt nur anzuzeigen, dass ein Fahrzeug die Spur wechselt oder abbiegt, könnte sogar der Wechsel der Fahrt­richtung um 180 Grad angezeigt werden.

Autofahrer, die sich im Verkehr einer größeren Stadt verfranzt haben, kennen das Problem. Denn ohne genau Ortskenntnis ist so ein Wechsel der Fahrt­richtung nur mit vielen Schweiß­perlen auf der Stirn durchführbar.

Und genau hier kommt die zusätz­liche Blinker-Funktion in den E-Fahrzeugen der Automarke HiPhi ins Spiel.

HiPhi: Luxus-Elektroautos aus Shanghai

HiPhi ist eine Marke der Human Horizons Group. Das Unter­nehmen hat seinen Hauptsitz in Shanghai und betreibt auch ein Design­zentrum für modernen Autoverkehr in München. In China hat sich HiPhi als führender Anbieter im Premi­um­segment etabliert.

Sein erstes Modell, der SUV-Crossover HiPhi X, wurde im Sommer 2019 auf dem heimi­schen Markt einge­führt. Aller­dings hat Human Horizons kürzlich Insolvenz angemeldet, sodass die Zukunft der Marke derzeit ungewiss ist.

Wende­ma­növer klarer signalisieren

Das Gadget für den U-Turn stellte die Shang­haier E-Auto-Firma schon im letzten Jahr vor. Es war Bestandteil der Ausstattung des HiPhi Z, laut autobild.de ein Fünftürer im Stil eines Audi A7 oder Mercedes CLS.

Unterhalb des herkömm­lichen Blinkers (im Engli­schen: Flasher) befindet sich in diesem Stromer ein sogenannter U-Turn-Flasher, mit dem sich eine Richtungs­än­derung um 180 Grad auf einem Display am Fahrzeugheck anzeigen lässt. Dadurch wird der nachfol­gende Verkehr darauf hinge­wiesen, dass ein Überhol­ma­növer jetzt besonders riskant ist.

China-Blinker 2.0 auch für Deutschland?

Klar, für dieje­nigen Autofahrer, die mit ihren Karren illega­ler­weise auf Parkplätzen Donuts drehen, sorgt das für einen zusätz­lichen Licht­effekt. Im doppelten Sinne, weil mit dem Donut eine Fahrt­rich­tungs­än­derung um 360 Grad gemeint ist, die nicht nur einmalig vorkommt – also mindestens ein doppelter U-Turn.

Der Effekt für die Sicherheit im Straßen­verkehr hängt dagegen von anderen Faktoren ab. Stand jetzt dürften die U-Turn-Anzeiger in Deutschland aber nicht einge­setzt werden, da sie in Konflikt mit der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) geraten würden.

Laut Paragraf 54 StVZO müssen Blinker eindeutig und standar­di­siert anzeigen, ob ein Fahrzeug abbiegt oder die Fahrt­richtung ändert. Dabei sind ausschließlich „Blink­leuchten für gelbes Licht zulässig“.

Es bräuchte daher eine Anpassung der gesetz­lichen Regelungen, wie sie die Ampel im Falle von Fahrrad­blinkern in diesem Jahr umgesetzt hat. Seit der Änderung von Paragraf 67 StVZO im Juni sind diese auch offiziell zulässig.

Fazit

Bezüglich Autogadgets wie dem U-Turn-Flasher scheint der Kreati­vität der Autobauer in Fernost keine Grenze gesetzt zu sein. So ist der Elektro-Sportwagen U9 des chine­si­schen Verkaufs­spit­zen­reiters BYD mit einem Fahrwerk ausge­stattet, mit dem das Auto tanzen, hüpfen oder auf drei Rädern fahren kann.

Kein Elektroauto kommt mehr ohne ein überdi­men­sio­nales Display aus und demzu­folge wächst auch die Anzahl der Funktionen, die man damit bedienen kann: Touch­screens, künst­liche Intel­ligenz, Sprach­steuerung, Strea­ming­dienste, Spiele und sogar virtuelle Assis­tenten müssen eingebaut sein, damit das Fahrzeug auf dem Markt erfolg­reich sein kann.

Man muss sich jeden­falls nicht allzu weit aus dem Autofenster lehnen, um festzu­stellen: Diese Technik­af­fi­nität ist bei deutschen Herstellern noch nicht so weit verbreitet. Auch das ist Teil der aktuellen Krise der heimi­schen Automobilindustrie.

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Quelle: autobild.de