Luxusautohersteller aus Shanghai stattet Stromer mit U-Turn-Blinker aus
Ein chinesischer Hersteller von Luxusfahrzeugen hat einem seiner Elektroautos einen neuartigen zweiten Blinker verpasst. Direkt unter dem klassischen Fahrtrichtungsanzeiger des Stromers befindet sich ein sogenannter U-Turn-Flasher, mit dem eine 180-Grad-Kehrtwende angekündigt werden kann. In Deutschland hingegen würde der Einsatz eines solchen Features an den aktuellen Vorschriften scheitern.
Der klassische Blinker: Unverzichtbar, aber noch nicht perfekt
Der klassische Blinker ist im Straßenverkehr zwar unverzichtbar, hat aber auch seine Schwächen. Moderne Varianten könnten noch viel mehr. Anstatt nur anzuzeigen, dass ein Fahrzeug die Spur wechselt oder abbiegt, könnte sogar der Wechsel der Fahrtrichtung um 180 Grad angezeigt werden.
Autofahrer, die sich im Verkehr einer größeren Stadt verfranzt haben, kennen das Problem. Denn ohne genau Ortskenntnis ist so ein Wechsel der Fahrtrichtung nur mit vielen Schweißperlen auf der Stirn durchführbar.
Und genau hier kommt die zusätzliche Blinker-Funktion in den E-Fahrzeugen der Automarke HiPhi ins Spiel.
HiPhi: Luxus-Elektroautos aus Shanghai
HiPhi ist eine Marke der Human Horizons Group. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Shanghai und betreibt auch ein Designzentrum für modernen Autoverkehr in München. In China hat sich HiPhi als führender Anbieter im Premiumsegment etabliert.
Sein erstes Modell, der SUV-Crossover HiPhi X, wurde im Sommer 2019 auf dem heimischen Markt eingeführt. Allerdings hat Human Horizons kürzlich Insolvenz angemeldet, sodass die Zukunft der Marke derzeit ungewiss ist.
Wendemanöver klarer signalisieren
Das Gadget für den U-Turn stellte die Shanghaier E-Auto-Firma schon im letzten Jahr vor. Es war Bestandteil der Ausstattung des HiPhi Z, laut autobild.de ein Fünftürer im Stil eines Audi A7 oder Mercedes CLS.
Unterhalb des herkömmlichen Blinkers (im Englischen: Flasher) befindet sich in diesem Stromer ein sogenannter U-Turn-Flasher, mit dem sich eine Richtungsänderung um 180 Grad auf einem Display am Fahrzeugheck anzeigen lässt. Dadurch wird der nachfolgende Verkehr darauf hingewiesen, dass ein Überholmanöver jetzt besonders riskant ist.
China-Blinker 2.0 auch für Deutschland?
Klar, für diejenigen Autofahrer, die mit ihren Karren illegalerweise auf Parkplätzen Donuts drehen, sorgt das für einen zusätzlichen Lichteffekt. Im doppelten Sinne, weil mit dem Donut eine Fahrtrichtungsänderung um 360 Grad gemeint ist, die nicht nur einmalig vorkommt – also mindestens ein doppelter U-Turn.
Der Effekt für die Sicherheit im Straßenverkehr hängt dagegen von anderen Faktoren ab. Stand jetzt dürften die U-Turn-Anzeiger in Deutschland aber nicht eingesetzt werden, da sie in Konflikt mit der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) geraten würden.
Laut Paragraf 54 StVZO müssen Blinker eindeutig und standardisiert anzeigen, ob ein Fahrzeug abbiegt oder die Fahrtrichtung ändert. Dabei sind ausschließlich „Blinkleuchten für gelbes Licht zulässig“.
Es bräuchte daher eine Anpassung der gesetzlichen Regelungen, wie sie die Ampel im Falle von Fahrradblinkern in diesem Jahr umgesetzt hat. Seit der Änderung von Paragraf 67 StVZO im Juni sind diese auch offiziell zulässig.
Fazit
Bezüglich Autogadgets wie dem U-Turn-Flasher scheint der Kreativität der Autobauer in Fernost keine Grenze gesetzt zu sein. So ist der Elektro-Sportwagen U9 des chinesischen Verkaufsspitzenreiters BYD mit einem Fahrwerk ausgestattet, mit dem das Auto tanzen, hüpfen oder auf drei Rädern fahren kann.
Kein Elektroauto kommt mehr ohne ein überdimensionales Display aus und demzufolge wächst auch die Anzahl der Funktionen, die man damit bedienen kann: Touchscreens, künstliche Intelligenz, Sprachsteuerung, Streamingdienste, Spiele und sogar virtuelle Assistenten müssen eingebaut sein, damit das Fahrzeug auf dem Markt erfolgreich sein kann.
Man muss sich jedenfalls nicht allzu weit aus dem Autofenster lehnen, um festzustellen: Diese Technikaffinität ist bei deutschen Herstellern noch nicht so weit verbreitet. Auch das ist Teil der aktuellen Krise der heimischen Automobilindustrie.
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Quelle: autobild.de