Die meisten Punkte sind auf Geschwindigkeitsverstöße von Männern zurückzuführen
Ein paar Bier und ab ins Auto, dann während der Fahrt unangeschnallt bleiben. Das war Anfang der 1970er Jahre Alltag im westdeutschen Straßenverkehr. Leider auch mit vielen Verkehrstoten. Deshalb wurde am 1. Mai 1974 das Flensburger Punktesystem eingeführt. Heute sind dort zehn Millionen Bundesbürger registriert, von denen die meisten Männer sein sollen. Warum das so ist, weiß nicht einmal das Kraftfahrt-Bundesamt.
Jeder fünfte Autofahrer hat mindestens einen Punkt
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ist eine deutsche Straßenverkehrsbehörde mit Sitz in Flensburg. Seit nunmehr fünfzig Jahren werden hier Ordnungswidrigkeiten und Verkehrsstraftaten in Form von Punkten festgehalten. Mit etwa zehn Millionen Einträgen ist dort jeder fünfte Autofahrer vertreten, teilte das KBA am 1. Januar 2024 mit.
Am 1. Mai 1974 wurde das „Mehrfachtäterpunktsystem“ ins Leben gerufen, um die Verkehrssicherheit auf den Straßen Westdeutschlands zu erhöhen. Damals starben im Straßenverkehr insgesamt 21.000 Menschen jährlich.
Heute sind es deutlich weniger. Und das, obwohl fast dreimal so viele Fahrzeuge zugelassen sind. Daten des Statistischen Bundesamts zufolge starben 2023 insgesamt 2.817 Menschen bei Verkehrsunfällen. Das sei laut ADAC aber nicht ausschließlich auf die Schaffung der Verkehrssünderkartei und ihre Abschreckungswirkung zurückzuführen. Sowohl die Einführung der Promillegrenze für den Alkoholkonsum als auch die allgemein höhere Sicherheit der Fahrzeuge haben dazu beigetragen, dass die Straßen heute sicherer sind.
Seit 2014 sind es acht Punkte
Seit einer Strukturreform im Jahr 2014 heißt die Punktekartei „Fahreignungs-Bewertungssystem.“ Es sieht drei Punkte für schwere Verstöße und Straftaten vor. Ein Punkt wird für sogenannte „Verstöße gegen die Verkehrssicherheit oder gleichgestellte Ordnungswidrigkeiten“ vergeben.
Ab einem Punktestand von acht Punkten wird die Fahrerlaubnis für mindestens sechs Monate entzogen. Ab fünf gesammelten Punkten haben die Fahrer die Möglichkeit, durch Besuch eines Fahreignungsseminars einen Punkt selbst abzubauen.
ADAC: „System funktioniert gut“
Nach Angaben eines ADAC-Sprechers gegenüber tagesschau.de funktioniere das Flensburger Punktesystem im Großen und Ganzen gut. Gleichgültige Fahrer, die andere gefährden und Bußgelder und Verwarnungen ignorieren, würden effektiv aus dem Verkehr gezogen und verlören ihren Führerschein.
Grundsätzlich hat jeder Autofahrer das Recht, kostenlos eine Auskunft aus dem Fahreignungsregister zu erhalten. Der Antrag kann mithilfe der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises im Netz oder alternativ schriftlich per Post gestellt werden.
75 Prozent der Punktesammler sind Männer
Die meisten Verkehrssünder bekommen Punkte, weil sie zu schnell gefahren sind. Dies deckt sich auch mit den Zahlen von statista.de, wonach die überwältigende Mehrheit der Verkehrsvergehen auf Tempoverstöße entfällt.
Zudem seien insgesamt 75 Prozent der eingetragenen Punktesammler Männer. Zu den Hintergründen für den Geschlechterunterschied liegen dem KBA allerdings „keine Informationen“ vor, so tagesschau.de.
Schweizer Danksagungen und kritischere Töne
Jubiläumsgrüße ereilen das Kraftfahrt-Bundesamt auch aus der Schweiz. Die Neue Zürcher Zeitung zeichnet aktuell in einem ausführlichen Artikel die Geschichte der KBA mit einer Empfehlung an die Deutschen für eine Danksagung nach. Obwohl die Stadt Flensburg hierzulande vor allem als „Sündenregister“ gelte, sollten die Bundesbürger der Behörde aus Sicht des Autors dankbar sein. Nach fünfzig Jahren falle das Fazit dahingehend „eindeutig“ aus, dass die Zahl der Verkehrstoten in den letzten fünfzig Jahren massiv verringert wurde.
Bußgeldvorwürfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen
Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwaltskanzleien zusammen und ermöglicht es Betroffenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.
Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten eines vollständigen Leistungsspektrums unserer Partnerkanzleien. Ohne eine vorhandene Rechtsschutzversicherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozessfinanzierer die Kosten der Prüfung der Bußgeldvorwürfe und auch die Selbstbeteiligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.
Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden eingestellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.
Quellen: tagesschau.de, adac.de. nzz.ch, zeit.de