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Grünen-Politiker spricht sich für Sehtest-Pflicht aus, CDU-Politikerin ist dagegen

Die Diskussion um die Gesundheit von Autofahrern reißt nicht ab: Nach der Debatte über Medizin­checks für Senioren wird nun über regel­mäßige Sehtests für alle Autofahrer gesprochen. Ein Grünen-Politiker fordert vom Bundes­ver­kehrs­mi­nister, einen entspre­chenden Vorschlag auszu­ar­beiten. Das sieht eine CDU-Bundestagsabgeordnete völlig anders.

Grüne vs. CDU: Verpflichtende Sehtests für alle Autofahrer?
Brian A Jackson / shutterstock.com

Verkehrs­sprecher der Grünen: Reakti­ons­fä­higkeit und Sehkraft nehmen im Alter ab

Stefan Gelbhaar, verkehrs­po­li­ti­scher Sprecher der Grünen, hat sich mit seiner Fraktion im Deutschen Bundestag für verpflich­tende Gesund­heits­checks ausge­sprochen. Anlass war ein schwerer Verkehrs­unfall auf der Leipziger Straße in Berlin vor etwa zwei Wochen, bei dem ein 83-jähriger Fahrer Mutter und Kind auf dem Radweg erfasste und tötete.

Dem Verkehrs­po­li­tiker zufolge müsse man der Tatsache Rechnung tragen, dass Reakti­ons­fä­higkeit und Sehkraft im Alter abnehmen. Fahran­fänger und ältere Menschen verur­sachen pro gefah­renen Kilometer die meisten Unfälle im Straßen­verkehr. Daher sei es sinnvoll, regel­mäßig den Gesund­heits­zu­stand und vor allem die Sehkraft aller Autofahrer zu überprüfen.

Er fordert daher einen Vorschlag vom Bundes­ver­kehrs­mi­nis­terium, inwieweit und in welchen zeitlichen Abständen solche Sehtests durch­ge­führt werden könnten. Schließlich gebe es auch für die Wieder­erteilung einer entzo­genen Fahrerlaubnis medizinisch-psychologische Unter­su­chungen. Aller­dings lasse Berlin aus seiner Sicht das Thema Verkehrs­si­cherheit „schleifen“.

CDU-Politikerin: Mehr Unfälle von Senioren statis­tisch nicht belegt

Demge­genüber steht die CDU-Bundestagsabgeordnete Silvia Breher, die kürzlich im moma-Duell des ZDF zum Thema Gesund­heits­checks für Autofahrer gegen Stefan Gelbhaar antrat. Breher setzt eher auf Eigen­ver­ant­wortung und findet, dass gesetz­liche Vorgaben die falsche Heran­ge­hens­weise seien. Ältere Menschen sollten nicht unter General­ver­dacht gestellt werden. Anstatt immer neue Vorgaben zu machen, sollte die Politik den Menschen mehr Vertrauen.

Zudem warnt die konser­vative Politi­kerin davor, tragische Unfälle unmit­telbar zum Anlass für neue Maßnahmen zu nehmen. Fahre der Unfall­ver­ur­sacher ein SUV, werde sofort ein SUV-Verbot gefordert. Ist der Fahrer in hohem Alter, folge gleich die Forderung nach medizi­ni­schen Checks für Senioren. Dabei sei die eigent­liche Unfall­ur­sache zunächst oft gar nicht bekannt. Darüber hinaus sei es statis­tisch nicht belegt, dass Ältere für mehr Unfälle verant­wortlich sind.

Statis­ti­sches Bundesamt: Rentner sind häufiger Hauptverursacher

Tatsächlich sind ältere Menschen Zahlen des Statis­ti­schen Bundesamts zufolge seltener in Verkehrs­un­fälle verstrickt. Das liegt unter anderem daran, dass sie nicht mehr regel­mäßig zur Arbeit fahren müssen. Sind sie dennoch an einem Unfall beteiligt, tragen sie aber in zwei Dritteln der Fälle die Haupt­schuld. Bei den über 75-Jährigen lag dieser Wert im vergan­genen Jahr sogar bei 76 Prozent.

Keine Mehrheit für Gesund­heits­checks im EU-Parlament

Erst vor wenigen Wochen hatten die EU-Parlamentarier obliga­to­ri­schen Gesund­heits­checks für Autofahrer eine Absage erteilt. Über alle Partei­grenzen hinweg sprachen sich die deutschen EU-Abgeordneten dagegen aus. In einigen EU-Ländern gibt es bereits obliga­to­rische Fahrtaug­lich­keits­prü­fungen für ältere Menschen. Beispiele hierfür sind Spanien oder Finnland.

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Quelle: chip.de, taz.de, zdf.de