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Neue Variante des „Marburg Virus“ befällt Verkehrs­po­li­tiker in Frankfurt am Main und Amsterdam

Kennen Sie das neue Anti-Auto-Virus? Es ist einem rot-grünen Labor in Marburg entsprungen und befällt Politiker an Lahn, Main und sogar Amstel. Die Symptome: Plötz­liches Abstoßen und Verbannen von Kraft­fahr­zeugen. Die Neben­wir­kungen: Gutscheine im Wert zwischen 500 und 1.000 Euro oder ein Öffi-Ticket. Die Prognose: Wer aus dem Auto aussteigen soll, braucht bessere Anreize als ein paar Euros fürs Busticket.

FFM und Amsterdam ziehen nach: Immer mehr Städte führen Anti-Auto-Prämie ein
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Auto weg fürs Gutscheinheft

Erst vor kurzem hatte die Stadt Marburg seinen Bürgern das Angebot unter­breitet, ganze 1.250 € für das mindestens einjährige Abmelden ihres Kfz zu erhalten. Die Offerte ist Teil eines ehrgei­zigen Pilot­pro­jektes von Grünen, SPD und Linken, mit dessen Hilfe der Autoverkehr in der Univer­si­täts­stadt im Sinne der Verkehrs­wende um die Hälfte reduziert werden soll.

Die 1.250 Euro werden aber nicht ausge­zahlt, sondern in Form diverser Gutscheine für Carsharing und Öffis sowie die Gastro­nomie der Stadt angeboten. Bezahlt werden soll das von den Steuerzahlern.

Frankfurt am Main zieht nach

Offenbar ist diese Idee eines Anti-Auto-Zuschusses jetzt auch in der größten Stadt Hessens angekommen. Der grüne Verkehrs­po­li­tiker Wolfgang Siefert ist von dem Plan der Kfz-Verbannung begeistert: „Um den Umstieg vom privaten Pkw auf die umwelt­freund­lichen Verkehrs­mittel zu erleichtern, belohnt die Stadt Frankfurt ab sofort alle, die ihr Auto abmelden […]. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Klimawende.“

Daher gönnt die Stadt­ver­waltung nun jedem Bürger der Finanz­me­tropole eine Prämie in Höhe von 588 Euro – natürlich nicht in bar, sondern in Form eines Deutschland-Tickets. Siefert erwartet, dass das fünfzig bis sechzig Frank­furter im Monat für attraktiv genug halten.

Auch die nieder­län­dische Haupt­stadt ist betroffen

Auch Verkehrs­po­li­tiker in der Haupt­stadt der Nieder­lande haben die Idee einer Anti-Auto-Belohnung aufge­nommen und noch einen drauf­ge­setzt. Neben der Schaffung einer neuen Umweltzone sollen ab Januar 2025 Besitzer von Diesel­autos oder Nutzfahr­zeugen der Schad­stoff­klasse 4 eine Prämie zwischen 1.000 und 1.500 Euro erhalten. Aller­dings reicht es hier nicht aus, das Auto still­zu­legen. Der Weg zur Prämie führt nur über den Schrottplatz.

Die neue Umweltzone und der Verschrot­tungs­anreiz sind nach Angaben der Stadt­ver­waltung Teil der Bemühungen, die Luftqua­lität in Amsterdam zu verbessern.

Geht der Plan auf?

Laut bild.de haben die Verkehrs­po­li­tiker aber auch Befürch­tungen, ob die Verschrot­tungs­prämie tatsächlich Anklang findet. Daher haben sie beispiels­weise in Frankfurt am Main ein Hinter­türchen eingebaut, um das Angebot notfalls als Erfolg zu verkaufen. Denn die 588 Euro erhält jeder, der „einen Pkw mit Verbren­nungs­motor vor maximal drei Monaten verschrottet oder verkauft, bezie­hungs­weise verschenkt“ hat, solange er keinen neuen zugelassen hat.

Zudem basiere der Plan auch darauf, dass E-Scooter einen Teil des Autover­kehrs ersetzen sollen. Ob die Verkehrs­teil­nehmer tatsächlich bereit sind, auf elektrische Tretroller auszu­weichen, ist aber völlig offen und darf infrage gestellt werden. Paris und Gelsen­kirchen haben sie bereits verboten.

Und es ist mindestens genauso fraglich, ob ein einjäh­riges Deutschland-Ticket tatsächlich Anreiz genug für das Abmelden eines Kfz bietet. Das Angebot der Finanz­me­tropole Frankfurt fällt vergleichs­weise bescheiden aus.

Fakt ist: Noch ist das Marburg Virus nicht flächen­de­ckend verbreitet. Vermutlich ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Politiker mit einer schlim­meren Variante und noch mehr Steuer-Euros um die Ecke kommt.

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Quellen: wa.de, bild.de