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Oldtimer-Volvo laut Tasten-Test aus Schweden am einfachsten zu bedienen

Cockpit zum Anfassen oder Tech-Firlefanz? Nach dem Vorbild Teslas bauen die meisten Hersteller heutzutage nur noch Touch­screens statt klassi­scher Armaturen in ihre Fahrzeuge ein. In einigen Modellen des Elektroauto-Herstellers aus Texas findet sich nicht einmal mehr ein Blinker­hebel. Laut einer schwe­di­schen Autozeit­schrift leidet darunter die Sicherheit und Bedien­barkeit der Kfz – ganz anders als beim alten Volvo.

Schaltknöpfe in einem Volvo
JS Lens / shutterstock.com

Autos ohne Haptik?

Für die einen ist es ein raffi­niertes Feature, für die anderen ein Ärgernis: Neue Autos sind fast nur noch mit Touch­screens ausge­stattet. Anstelle von Schaltern, Reglern und Knöpfen wartet in modernen Fahrzeug-Cockpits meist ein zentrales Display darauf, vom Fahrer berührt und bedient zu werden.

Als Pionier der virtu­ellen Armaturen gilt Elon Musks Elektroauto-Schmiede Tesla, deren Fahrzeuge sich ausschließlich über Bildschirme steuern lassen. Selbst Außen­spiegel und Blinker können nicht mehr manuell bedient werden.

„Den Blinker wegzu­machen, ist einfach Bullshit“

Ein Trend, bei dem viele Konkur­renten aus der Automo­bil­branche nachge­zogen sind. Das liegt laut Einschätzung eines Autors auf focus.de an einem simplen Grund: Displays sind im Vergleich zu analogen Bedien­ele­menten kosten­güns­tiger und können mit weniger Aufwand instal­liert werden.

Doch nicht alle Autofahrer sind von dieser Entwicklung zur virtu­ellen Steuerung ohne Haptik begeistert. So soll Matthias Malmedie vom TV-Magazin „Grip“ den Wegfall des Blinker­hebels bei Tesla als „Bullshit“ bezeichnet haben.

Cockpit wegge­spart: der Volvo EX30

Ein besonders bedenk­liches Negativ­bei­spiel zusam­men­ge­sparter Software-Bedienungen ist laut Test auf focus.de der Volvo EX30. Der Stromer verfügt nur über ein Display in der Mitte zwischen Lenkrad und Handschuhfach, was sich negativ auf die Fahrsi­cherheit auswirkt.

Denn um das eigene Tempo auf dem Tacho abzulesen, müssen die Blicke des Fahrers hier zwangs­läufig von der Straße weichen. Da hilft auch die Überwa­chung der Augen­be­we­gungen des Fahrers wenig, der mit einem Warnsignal ermahnt wird, wenn er zu lange auf das Display schaut.

Touch­screen und Handyverbot

Dies kann nicht nur lebens­ge­fährlich sein, sondern auch recht­liche Konse­quenzen nach sich ziehen. Das zeigt ein vor etwa vier Jahren vor dem Oberlan­des­ge­richt (OLG) Karlsruhe verhan­delter Fall (Az. 1 Rb 36 Ss 832/19): Ein Tesla­fahrer hatte hier während der Fahrt versucht, den fest verbauten Touch­screen zum Steuern des Schei­ben­wi­schers zu verwenden. Wohl auch weil er sich dafür ein Untermenü „tippen“ musste, kam er von der Fahrbahn ab und rammte Bäume und ein Verkehrsschild.

Obwohl die Nutzung von Touch­screens nicht durch den sogenannten Handy­pa­ra­grafen (23 Abs. 1a StVO) verboten ist, verur­teilten die Richter den Tesla-Fahrer wegen eines Verstoßes gegen das Handy­verbot. Er erhielt eine Geldbuße von 200 Euro und einen Monat Fahrverbot. Die StVO unter­scheide nicht zwischen mobilen und fest einge­bauten Geräten und die Bedienung des Schei­ben­wi­schers über den Touch­screen erfordere wegen des Unter­menüs deutlich mehr Aufmerk­samkeit als die Bedienung über einen Hebel, so die Richter in ihrer Begründung.

Alter Volvo gewinnt Bedienungs-Ranking

Der Frage nach der Sicherheit bei der Bedienung eines Kfz per Touch­screen oder Knöpfen widmete sich auch das schwe­dische Automa­gazin „Vi Bilägare“. Demnach seien klassische Schalter, Regler, Auslöser und Tasten wesentlich schneller zu bedienen als ihre virtu­ellen Gegen­stücke auf einem Display. Konkret wurden für den Test zwölf verschiedene Fahrzeuge von heute und von vor zwanzig Jahren mit unter­schiedlich modernen oder altba­ckenen Bedien­ele­menten herangezogen.

Das Ergebnis wird Nostal­giker freuen: Mit dem Volvo V70 landete das älteste Auto im Ranking auf dem ersten Platz der am einfachsten zu bedie­nenden Fahrzeuge. Für die Einstellung von Klima­anlage, Radio, Bordcom­puter und Licht benötigten die Tester hier nur zehn Sekunden, während der gleiche Vorgang im voll digita­li­sierten Tesla Model 3 ganze 23 Sekunden dauerte.

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Quellen: focus.de, adac.de