• Lesedauer:4 min Lesezeit

„Das Verbrenner-Aus für 2035 ist falsch und muss deshalb zurück­ge­nommen werden“

Pro-Verbrenner oder dagegen? CSU-Chef Markus Söder hat sich zum wieder­holten Male dafür ausge­sprochen, Neuwagen mit Verbren­nungs­motor auch nach 2034 in der EU zuzulassen. Dabei war der Partei­vor­sit­zende einst Verfechter eines Verbots von Verbren­nungs­mo­toren. Rücken­de­ckung erhält er von Bundes­ver­kehrs­mi­nister Volker Wissing von der FDP.

„Falsch und widersinnig“: Markus Söder will Verbrenner-Aus stoppen
Petr Smagin / shutterstock.com

Konser­vative rütteln am Verbrenner-Verbot

Noch ist nach derzei­tigem Stand ein Ende der Neuzu­las­sungen für Diesel und Benziner ab 2035 geplant. Für synthe­tische Kraft­stoffe wie eFuels soll es Ausnahmen geben. Dazu hatte sich das EU-Parlament in einer Abstimmung vor etwa einem Jahr entschieden.

Konser­vative Politiker, darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, stehen dem Verbrenner-Aus aber zunehmend skeptisch gegenüber und wollen die Entscheidung 2026 einer weiteren, bereits geplanten Überprüfung unterziehen.

Techno­logie nicht anderen überlassen

Im Angesicht der bevor­ste­henden Wahlen zum Europa­par­lament hatte sich der bayerische Minis­ter­prä­sident bereits mehr als einmal für den Erhalt des Verbrenners über das Jahr 2034 hinaus stark gemacht.

In der Bild am Sonntag legte Söder jetzt noch einmal nach. Das Verbrenner-Ende ab 2035 sei falsch und müsse revidiert werden: „Unsere Automo­bil­her­steller sind weltweit führend im Bau von Verbren­ner­mo­toren. Es ist daher geradezu wider­sinnig, eine funktio­nie­rende Techno­logie still­zu­legen und künftig anderen Ländern zu überlassen.“

Auch das Ende der Umwelt­prämie für Elektro­autos kriti­siert Söder scharf: „Statt zu verbieten und kürzen, müssen wir erlauben und fördern. Daher muss der Bund auch wieder die Prämie für Elektro­autos einführen.“

Söders Sinnes­wandel

Markus Söder war in früheren Zeiten eigentlich ein Verfechter des Verbrenner-Endes. So soll er 2007 im SPIEGEL sogar ein noch früheres Aus für Benziner und Diesel ab 2020 gefordert haben. Sein Ansatz bestand seinerzeit darin, Verbrenner durch Wasserstoff- und Hybrid­technik abzulösen. Ob das für eine effektive Reduktion der CO2-Emissionen ausreicht, wird immer wieder kontrovers diskutiert.

Bild-Umfrage: 61 Prozent gegen Verbrenner-Verbot

Tatsächlich findet das Rütteln am Verbrenner-Aus einen gewissen Widerhall in der Bevöl­kerung. Einer exklu­siven INSA-Umfrage für bild.de zufolge sind rund 61 Prozent der 1004 Befragten gegen ein Ende der Neuzu­las­sungen für Verbrenner ab 2035.

Bundes­ver­kehrs­mi­nister begrüßt Söders Forderung

Volker Wissing, amtie­render Bundes­ver­kehrs­mi­nister von der FDP, begrüßt den Vorstoß des bayeri­schen Landes­chefs: „Auch dieje­nigen, die später aufwachen, sind herzlich willkommen zu unter­stützen, wenn es um Techno­lo­gie­neu­tra­lität bei der Regulierung der Fahrzeug­industrie geht", sagte der Liberale in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin.

Er übt aber auch zurück­hal­tende Kritik am CSU-Chef: „Wenn mich Herr Söder in den letzten Monaten mehr unter­stützt hätte, auch die Union auf europäi­scher Ebene, sie stellt ja die Kommis­si­ons­prä­si­dentin, wären wir vielleicht schneller vorangekommen.“

Schüt­zen­hilfe von der Wagenknecht-Partei

Neben den üblichen Akteuren ist auch das Bündnis Sahra Wagen­kecht (BSW) gegen den Neuzu­las­sungs­stopp für Benziner und Diesel in elf Jahren. Es handele sich laut der Partei­chefin um einen „schweren indus­trie­po­li­ti­schen Fehler“, von dem insbe­sondere China profi­tieren würde. Es brauche daher eher „eine neue Generation von Verbrennern, die alle Effizi­enz­re­korde bricht.“

Bußgeld­vor­würfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen

Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwalts­kanz­leien zusammen und ermög­licht es Betrof­fenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.

Rechts­schutz­ver­si­che­rungen übernehmen die Kosten eines vollstän­digen Leistungs­spek­trums unserer Partner­kanz­leien. Ohne eine vorhandene Rechts­schutz­ver­si­cherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozess­fi­nan­zierer die Kosten der Prüfung der Bußgeld­vor­würfe und auch die Selbst­be­tei­ligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.

Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden einge­stellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.

Quellen: bild.de, heise.de, tagesschau.de