Brüssel erwägt Neubewertung der CO₂-Bilanz von Elektroautos
Die EU könnte das geplante Verbrenner-Verbot doch noch kippen. Das berichtet die österreichische Kronen-Zeitung. Das Europaparlament habe am Montagabend erstmals mehrheitlich einem Kommissionsvorschlag zugestimmt, der Elektroautos nicht mehr automatisch als klimaneutral einstuft. Gleichzeitig bringt die EU-Kommission Strafzölle gegen chinesische Elektrofahrzeuge in Stellung.
Auch E-Autos verursachen CO₂-Ausstoß
Ab dem Jahr 2035 sollen in der EU keine neuen Fahrzeuge mehr zugelassen werden, die CO₂ ausstoßen. Beim Elektroauto ging man bisher davon aus, dass die Emissionen praktisch bei null liegen, unter Experten war das aber immer umstritten.
Dabei verursachen auch Elektroautos bei der Herstellung und abhängig vom verwendeten Strommix Kohlendioxid-Emissionen. Wirklich klimafreundlicher als Verbrenner sind sie oft erst nach zehntausenden Kilometern Laufleistung. Zudem wird durch Reifenabrieb während der Nutzung auch Feinstaub freigesetzt.
Daher soll die Bilanz von Stromern einer Neubewertung unterzogen werden. Mit den neuen Referenzdaten würde laut bild.de die bisherige Sicht auf die Antriebssysteme auf den Kopf gestellt werden: Nur „grauer Wasserstoff“ hätte dann eine schlechtere CO₂-Bilanz als Strom. Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sei eine generelle Technologieoffenheit wichtig, die sich in Wahlmöglichkeiten für die Verbraucher niederschlage.
Bislang war eine mögliche Ausnahme vom Verbrenner-Verbot nur dann vorgesehen, wenn die Neuwagen mit rein strombasierten E-Fuels betrieben werden, die in der CO₂-Bilanz klimaneutral sind. Diese Kraftstoffe stehen jedoch zurzeit noch nicht auf dem Markt zur Verfügung.
Protektionismus gegen die chinesische „Elektrowelle“?
Laut der Kronen-Zeitung habe sich infolge der wirtschaftlichen Krisen der letzten Jahre ein Perspektivwechsel vollzogen: Die ambitionierten Klimaziele sollen zugunsten eines Wirtschaftsaufschwungs in der EU im Wettbewerb mit China aufgegeben werden.
Die „Electric Only“-Strategie des Einparteienregimes in China werde als Bedrohung für den Automobilmarkt und die Hersteller in Europa wahrgenommen. Aufgrund von Wettbewerbsvorteilen im Energiebereich, größeren Rohstoffreserven, niedrigeren Umweltstandards sowie schwächeren Klimazielen könnten chinesische Unternehmen deutlich günstiger produzieren und es bestehe die Befürchtung, „von China überrollt zu werden“.
Bereits Ende Herbst letzten Jahres hatte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen eine Untersuchung der Auswirkungen chinesischer Subventionen auf den Markt für Elektroautos angekündigt. Schon damals war davon die Rede, günstigere Stromer aus China könnten den Automobilmarkt „überfluten“. In den kommenden Monaten soll Brüssel entscheiden, ob tatsächlich Strafzölle gegen chinesische Elektrofahrzeug-Importe verhängt werden.
„Das Verbrenner-Aus kommt ganz gewiss auf den Prüfstand“
Auch wenn die tatsächlichen Konsequenzen der Ankündigungen aus Brüssel noch offen sind – konservative Kräfte im Europaparlament sehen sich mit ihren Forderungen nach einer Abkehr vom Verbrenner-Aus im Aufwind. Der Vorsitzende der Fraktion der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU), ist sich sicher, dass die Klimaziele der EU noch einmal genau unter die Lupe genommen werden: „Das Verbrenner-Aus wird ganz gewiss auf den Prüfstand kommen“, erklärte er der Welt am Sonntag.
Auch die konservative Politikerin Barbara Thaler von der Österreichischen Volkspartei begrüßte den jüngsten Vorstoß der EVP: „Europa muss aufhören, sich ständig regulatorisch selbst zu benachteiligen“, sagte sie der Kronen-Zeitung.
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Quellen: focus.de, bild.de, merkur.de, krone.at