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Tausende falsche Bußgeldbescheide

In der Stadt Bern in der Schweiz wurden rund 10.000 Autofahrer fälsch­li­cher­weise zur Kasse gebeten. Vier Geschwin­dig­keits­mess­geräte gaben nämlich nicht korrekte Messergeb­nisse wieder. Wie es dazu kam, erfahren Sie hier.

Blitzer-Panne in der Schweiz: 10.000 Fahrer in Bern zu Unrecht geblitzt
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Konfi­gu­ra­ti­ons­fehler sei schuld

In unserem Nachbarland kam es zu einer skanda­lösen Blitzer-Panne. In dem Zeitraum vom 12. September und dem 19. Oktober 2023 lösten vier Blitzer in der Stadt Bern fälsch­li­cher­weise aus. 9.604 Autofahrern wurde somit zu Unrecht vorge­worfen, zu schnell gefahren zu sein. Erfasst wurden die betrof­fenen Fahrer von Messan­lagen des Geräte­her­stellers Sensys­Gatso mit dem Hauptsitz in Schweden.

Das Online­portal „polizeiticker.ch“ berichtet über diesen Vorfall und erklärt, „dass die Geschwin­digkeit an den vier betrof­fenen Stand­orten zu hoch ausge­wiesen wurde“. Demnach sei ein Program­mie­rungs­fehler bei der Konfi­gu­ration der Blitzer unterlaufen.

Wie ist die Blitzer-Panne aufgeflogen?

Dieser Umstand ist der Polizei Bern erst nach etwa einem Monat der Inbetrieb­nahme der Messan­lagen aufge­fallen. Die Verkehrs­über­wa­chung der Behörde hatte nämlich an den vier Messstellen überdurch­schnittlich viele Geschwin­dig­keits­über­schrei­tungen festge­stellt. Zudem gab es mehrere Beschwerden von geblitzten Fahrzeugführern.

Dabei wurden die entspre­chenden Geräte zuvor durch das Eidge­nös­sische Institut für Metro­logie METAS geprüft und für den Einsatz zugelassen. Dieses Institut ist das Schweizer Gegen­stück zur Physikalisch-Technischen Bundes­an­stalt (PTB), die für die Zulassung von in Deutschland einge­setzter Messsysteme verant­wortlich ist. Mittler­weile wurde die Auswertung der Blitzer gestoppt. Jedoch nur, bis diese durch METAS abgenommen und wieder freige­geben werden.

Diese Strafen drohen Rasern in der Schweiz

Der Schweizer Bußgeld­ka­talog sieht für Tempo­sünder deutlich drasti­schere Strafen vor als der deutsche. Überschreitet man hierzu­lande beispiels­weise innerhalb geschlos­sener Ortschaften die erlaubte Höchst­ge­schwin­digkeit um 6 km/h, muss man lediglich mit einem Verwar­nungsgeld in der Höhe von 30 Euro rechnen. In der Schweiz hingegen drohen für denselben Verstoß ein Bußgeld von 120 Franken (etwa 125 Euro).

Betroffene Autofahrer sollen eine Rückerstattung bekommen

Die in Bern geblitzten Autofahrer sollen laut der zustän­digen Behörde per Post infor­miert und deren Bußgeld­ver­fahren einge­stellt werden. Aller­dings haben rund 6000 Betroffene ihr falsches Bußgeld bereits bezahlt. Jedoch können auch diese mit einer Rückerstattung rechnen. Über die Höhe der verhängten Bußgelder und die aus den Fehlmes­sungen resul­tie­renden Einnahmen gibt es zurzeit keine Informationen.

Können Strafen aus der Schweiz auch in Deutschland vollstreckt werden?

Bisher konnten deutsche Autofahrer in der Regel ungestraft davon­kommen, wenn sie im Nachbarland unter anderem zu schnell unterwegs gewesen sind. Es gibt nämlich bislang kein Vollstre­ckungs­ab­kommen zwischen Deutschland und der Schweiz. Aller­dings könnte sich das schon bald ändern.

Der Deutsche Bundestag hat nämlich einen Gesetz­entwurf beschlossen, der es den schwei­ze­ri­schen Behörden ermög­lichen würde, ihre Forderung auch hierzu­lande zu vollstrecken. Dasselbe gilt für Eidge­nossen, die in Deutschland gegen Verkehrs­regeln verstoßen. Lesen Sie hier weiter, um mehr über die Pläne zwischen der Schweiz und Deutschland zu erfahren.

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Quelle: polizeiticker.ch