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Motor­rad­fahrer und die Gefahren im Straßenverkehr

Motor­rad­fahren ist gefährlich. Das ist hinlänglich bekannt. Doch was sind die häufigsten Ursachen für Unfälle im Straßen­verkehr mit Betei­ligung von schweren Kraft­rädern? Und was kann unter­nommen werden, um die Anzahl der Unfälle zu reduzieren? Der Westfä­lische Anzeiger ist der Sache auf den Grund gegangen.

Häufige Ursachen und Präventionsmaßnahmen bei Motorradunfällen
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Hohe Unfall­zahlen mit Motorrad-Beteiligung

Am Beispiel vom nordrhein-westfälischen Kreis Kleve wird die stetige Gefahr für Motor­räder im Straßen­verkehr deutlich: Gemäß den Angaben der Kreis­po­li­zei­be­hörde ereig­neten sich dieses Jahr bis einschließlich Mai 27 Verkehrs­un­fälle mit Perso­nen­schaden, bei denen Motor­rad­fahrer invol­viert waren. Ein 24-Jähriger kam dabei sogar ums Leben, weil ein Autofahrer ihn beim Abbiegen übersehen hatte.

Kein Einzelfall, wie die Kreis­po­li­zei­be­hörde auf Nachfrage von wa.de bestä­tigte, denn die überwie­genden Vorkomm­nisse wären „Vorfahrts- und Vorrang­ver­stöße, bei denen die Motor­rad­fah­renden von anderen Verkehrs­teil­nehmern übersehen werden und somit nicht Unfall­ver­ur­sacher sind.“ Aller­dings würde ebenso die oftmals überhöhte Geschwin­digkeit von Motor­rad­fahrern eine häufige Unfall­ur­sache sein.

Auch der ADAC sieht die immense Gefahr für Motor­räder im Straßen­verkehr. So sei das Risiko für Biker, bei einem Unfall verletzt oder getötet zu werden, viermal so hoch wie das von Autofahrern. Dazu käme: Während die Motor­rad­fahrer lediglich zu 30 Prozent die Schuld am Unfall tragen würden, wären sie in 90 Prozent der Fälle die Todesopfer.

Schutz­maß­nahmen für Motorradfahrer

Was also können Biker tun, um das eigene Leben zu schützen? Einen Leitfaden dafür hat der ADAC zusam­men­ge­stellt. Grund­sätzlich empfiehlt der Automobil-Club, dass Motor­rad­fahrer über eine ausrei­chende körper­liche Fitness verfügen und die richtige Ausrüstung parat haben sollten. Insbe­sondere für Langstre­cken­fahrer wäre es wichtig, Ausdauer und Schnel­ligkeit durch entspre­chende Sport­arten zu trainieren. Auch eine ausge­wogene Ernährung und mentales Training könnten hilfreich sein.

Vor Fahrt­an­tritt müsse zudem das Motorrad auf Herz und Nieren geprüft werden. So sollten Brems­anlage, Reifen, Feder-Dämpfer-Elemente, Fahrwerklage, Beleuch­tungs­anlage, Antrieb und Motor keine Mängel aufweisen. Darüber hinaus gelte es, die Bedien­ele­mente wie Hand- und Fußhebel, Lenker und Sitzbankhöhe passend einzustellen.

Für die Schutz­aus­rüstung sind laut ADAC ein ECE-Helm, Motor­rad­le­der­hand­schuhe, Motor­rad­stiefel, ein Nierengurt, eine Jacke mit großflä­chigen Protek­toren an Schulter, Ellen­bogen, Unterarm und Rücken sowie eine Lederhose mit Protek­toren an Hüfte und Knie und Unter­schenkel unerlässlich.

Während der Fahrt sollten sich Motor­rad­fahrer keines­falls ablenken lassen. Somit sind das Handy, Navi oder die Landkarte beim Fahren tabu. Zur Unfall­prä­vention gehöre auch, nur so schnell zu fahren, dass man dem Straßen­verkehr gewachsen ist und dass man bei körper­licher oder mentaler Ermüdung unbedingt eine Pause einlegt.

Außerdem, so der ADAC, müsse die Unfall­ver­meidung höchste Priorität haben. Deshalb raten die Experten Motor­rad­fahren davon ab, im Zweifel auf mögliche Vorrechte im Straßen­verkehr zu verzichten, auch da ein Biker im Falle eines Unfalls zumeist den Kürzeren zieht. Insbe­sondere als Motor­rad­fahrer sei es zudem wichtig, stets genug Abstand zum Vordermann und zum Gegen­verkehr zu wahren, um bei Gefahr noch recht­zeitig reagieren zu können.

Unfallprävention-Leitlinie für Autofahrer

Doch auch Autofahrer können mit einer beson­nenen Fahrweise dazu beitragen, dass Motor­rad­fahrer sicherer durch den Verkehr kommen. Laut dem Westfä­li­schen Anzeiger gehört unbedingt dazu:

  • Stets auf die Umgebung achten und dabei nach Motor­rädern Ausschau halten
  • Überprüfung des toten Winkels im Seiten­spiegel bei Fahrspur­wechsel oder Abbiegemanövern
  • Nicht vergessen, den Blinker beim Links­ab­biegen, Spurwechsel etc. zu setzen
  • Geschwin­dig­keits­be­grenzung einhalten
  • In Kurven und bei unüber­sicht­lichen Stellen Motor­räder besonders in den Blick nehmen
  • Die Autotür nur öffnen, wenn sich keine Motor­räder nähern
  • Geduld zeigen mit Motor­rad­fahrern und ihnen das Durch­fahren durch den Verkehr ermöglichen

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Quellen: wa.de , adac.de