E-Auto-Fahrer in Bayern brauchen keine grüne Umweltplakette mehr
Wer in Deutschland eine Umweltzone befährt, benötigt eine kostenpflichtige Plakette. Ohne diese wird ein Bußgeld fällig. Kurioserweise müssen sich die grüne Umweltplakette auch Fahrer von E-Autos kaufen. Das sieht man auch in Bayern so und umgeht diese Regelung mithilfe des Opportunitätsprinzips.
Innenminister macht sich für E-Autos stark
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hatte die bayerische Politik zunächst versucht, den Bund zur Änderung der Rechtslage zu bewegen. Nachdem dieser Schritt erfolglos war, habe man laut Aussage von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Polizei und Kommunen gebeten, „Verstöße wegen fehlender Umweltplakette bei Fahrzeugen mit E-Kennzeichen künftig nicht mehr zu ahnden.“
Dass nun E-Auto-Fahrer ohne Umweltplakette in Bayern kein Bußgeld in Höhe von 100 Euro mehr zahlen müssen, verdanken sie dem hierbei angewendeten Opportunitätsprinzip. Dies ermöglicht Behörden einen gewissen Handlungsspielraum, also ein Entscheiden nach eigenem Ermessen, bei der Ahndung von Ordnungswidrigkeiten.
Kritik an der bundesweiten Regelung
Für Hermann der richtige Schritt, da alle Fahrzeuge mit deutschen E-Kennzeichen bereits das leisten, was die grüne Umweltplakette voraussetzen würde. Für den CSU-Politiker ist die bisherige Vorgehensweise eine Gängelung der Besitzer von Elektroautos und daher „völlig widersinnig und ein bürokratischer Starrsinn der Bundesregierung.“
Auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber von den Freien Wählern ist von der aktuellen Rechtslage irritiert und fordert die Bundesregierung zum Handeln auf: „Die einzig sinnvolle Lösung ist eine deutschlandweite Befreiung für Autos mit E-Kennzeichen von der Plakettenpflicht. Das schafft Klarheit und spart Gebühren. Wir haben das Bundesumweltministerium daher gebeten, die Rechtslage entsprechend zu ändern.“
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Quelle: sueddeutsche.de