Im vergangenen Jahr gingen zehn Prozent aller in den Niederlanden erteilten Knöllchen an Autofahrer aus dem Ausland. Deutschland liegt hier bei allen anderen Ländern voran. Welche Strafen Sie bei Verkehrsverstößen auf niederländischen Straßen erwarten können, lesen Sie hier.
Einnahmequelle für das niederländische Königreich
Die Niederlande sind ein attraktives Reiseziel für viele Deutsche. Die Gründe sich in das Auto zu setzen und ins Nachbarland zu fahren sind vielfältig. Ob auf dem Wochenmarkt in Groningen frischen Fisch kaufen, auf die umliegenden Inseln mit der Fähre fahren oder ein Brokkoli-reiches Wochenende mit den Freunden verbringen. Die niederländische Tourismusindustrie ist auf deutsche Besucher angewiesen. Doch auch für den niederländischen Staat sind die Autofahrer aus der Bundesrepublik eine wichtige Einnahmequelle. Laut der niederländischen Finanzbehörde Centraal Justitieel Incassobureau (CJIB) wurde letztes Jahr 312.848 Deutschen ein Bußgeld erteilt. Wenn schon nicht beim ESC, der am 13. Mai stattgefunden hat, dann nimmt Deutschland den ersten Platz ein für die größten Verkehrssünder aus dem Ausland in den Niederlanden. Auf Platz zwei steht Belgien, gefolgt von Polen.
Hohe Bußgelder
Die meisten Strafzettel wurden ausgestellt wegen:
- Geschwindigkeitsüberschreitungen
- Falschparken
- Rotlicht-Blitzer
Im Vergleich zum deutschen Bußgeldkatalog, sind die niederländischen Geldstrafen jedoch oftmals höher. Seit dem 1. März wurden die Beträge für die Ordnungswidrigkeiten sogar nochmal erhöht. Somit kann der spontane Wochenende-Trip schnell teuer werden. Sollten Sie geblitzt werden bei einer Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften, können Sie mit einem Bußgeld von 219 Euro rechnen. Im Vergleich gibt es in Deutschland dafür 70 Euro.
Komme ich im Ausland damit davon
Die Deutschen lassen sich aber nicht von den hohen Geldstrafen in den Niederlanden abschrecken. Wieso das der Fall ist, erklärt niederländischer Verkehrspsychologe Gerard Tertoolen in einem Beitrag von der Redaktion der „Rheinische Post“: „Wenn Deutsche über die Grenze fahren, häufig für einen Urlaub, empfinden sie ein Gefühl von Freiheit. Sie fühlen sich freier als im eigenen Land, denken weniger an Regeln. Aber das hat natürlich nichts mit der Wirklichkeit zu tun“. Zudem denken viele, dass Bußgelder aus dem Ausland nicht eingetrieben werden. Die Realität sieht jedoch anders aus: Seitdem Grenzen innerhalb der Europäischen Union an Sichtbarkeit verloren haben, können Sie damit rechnen, dass der unerwünschte gelbe Umschlag in ihrem Briefkasten landet.
Brauchen wir höhere Bußgelder in Deutschland
Wenn Sie sich die Frage stellen: Führen höhere Bußgelder zu weniger Verkehrsverstößen? Ist, laut Gerard Tertoolen, das erwischt werden der wichtigste Punkt. Nicht die Geldstrafe selbst: „Ob man für eine Geschwindigkeitsüberschreitung 440 oder 480 Euro zahlt, dürfte die meisten kaum interessieren. Entscheidend ist die Chance, erwischt zu werden“, sagt Tertoolen dazu.
Bußgeldvorwürfe immer über Geblitzt.de prüfen lassen
Sie wollen Ihren Bußgeldvorwurf in Sachen Tempo, Rotlicht, Abstand, Parken, Halten, Überholen oder Handy am Steuer prüfen lassen? Dann können Sie Ihren Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid bei Geblitzt.de einreichen. Zusätzliche Kosten und zeitaufwendige Treffen mit Anwälten entfallen. Unser Service – die Bereitstellung einer technischen Infrastruktur und Prozesskostenfinanzierung – ermöglicht den Partneranwälten eine schnelle und einfache Bearbeitung! Im Erfolgsfall vermeiden Sie Sanktionen wie Bußgelder, Punkte in Flensburg oder Fahrverbote.
Alle durch die anwaltliche Prüfung anfallenden Kosten (Anwaltskosten, Verfahrenskosten) werden entweder durch uns im Rahmen einer Prozessfinanzierung oder Ihre Rechtsschutzversicherung übernommen. Bestehen Aussichten auf Einstellung des Bußgeldverfahrens, wird Ihr Fall durch unsere Partnerkanzleien nach Deckungszusage der Rechtsschutzversicherung oder Finanzierungszusage durch uns – inklusive Übernahme eventueller Gerichtskosten – weiter vertreten.
Quelle: rp-online.de