Viele Autofahrer wissen, dass Müdigkeit hinterm Steuer gefährlich sein kann. Es ist vergleichbar mit Alkohol-, Drogenkonsum oder Ablenkungen im Straßenverkehr. Wie man Müdigkeit nachweisen kann, ist jedoch um einiges komplizierter, als wenn man ein Bier zu viel hatte. Australische Forscher wollen das mit einem Bluttest ändern.
Müde am Steuer
Wer kennt es nicht: Sie wollen mit Ihren Freunden nach der Arbeit noch ausgehen und Sie bieten an, nüchtern zu bleiben, um alle nach dem Spaß nach Hause zu fahren. Für viele erscheint das als eine optimale Lösung. Jedoch kann die Müdigkeit des Fahrers genauso gefährlich sein, als hätte er mitgetrunken. Denn 17 Stunden ohne Schlaf können das Reaktionsvermögen so ähnlich wie 0,5 Promille im Blut beeinträchtigen. Noch kritischer wird es, wenn der Fahrer 22 Stunden wach ist. Nach dieser Menge von Schlaflosigkeit ist es vergleichbar mit einem Blutalkoholspiegel von 1,0 Promille. Beides Werte, bei denen es nicht mehr zulässig ist, ein Kraftfahrzeug zu benutzen. Doch viele Autofahrer, besonders Fahranfänger, überschätzen ihre Fähigkeit während der Fahrt wach und aufmerksam zu bleiben.
Hohe Dunkelziffer
Die Anzahl an Verkehrsunfällen, bei denen Müdigkeit als Ursache angeben wird, ist erschreckend: „Im Jahr 2021 wurden insgesamt 1507 Unfälle mit Personenschaden registriert, bei denen Übermüdung von Fahrern vorlag“ heißt es in einem Bericht des ADAC. Jedoch vermuten viele Experten, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. Denn Polizisten müssen bei der Befragung für die Ursache des Unfalles, auf die Ehrlichkeit des Unfallverursachers vertrauen. Angesichts der strengen Strafen für einen müdigkeitsbedingten Unfall werden viel Autofahrer versuchen, sich möglicherweise einen anderen Grund für die Kollision auszudenken. Sonst würde man gegen § 315c des Strafgesetzbuchs verstoßen. Dort steht geschrieben: „Wer im Straßenverkehr ein Fahrzeug führt, obwohl er infolge geistiger oder körperlicher Mängel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen“, kann bei Gefährdung mit folgenden Sanktionen rechnen:
- Geldstrafe
- Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren
Jedoch stellt die Feststellung der Übermüdigkeit ein Problem dar. Bis jetzt gibt es keine reproduzierbaren und verlässlichen Methoden.
Wie kann man Müdigkeit messen
Genau das Problem will ein Team von Forschern der Monash University in Melbourne, Australien lösen. Sie arbeiten an einem neuen Bluttest, der Übermüdung nachweisen kann. Um einen zuverlässigen Test herzustellen, wird das Blut von Autofahrern, die zuvor einen Unfall verursacht haben, untersucht. Mittlerweile hat das Team fünf Merkmale, sogenannte „Biomarker“, identifiziert. Diese Signale im Blut können deutlich machen, ob jemand längere Zeit nicht geschlafen hat.
Wenn Sie lange wach bleiben, zum Beispiel, weil die neue Staffel Ihrer Lieblingsserie herausgekommen ist und Sie sie unbedingt am selben Tag durchschauen müsst, versetzt sich Ihr Körper in einen Stressmodus. Dabei werden bestimmte Entzündungsparameter freigesetzt. Diese sind im Blut dann nachweisbar.
Bluttest erst in zwei Jahren verfügbar
Der Bluttest soll jedoch erst in ungefähr zwei Jahren marktreif und statistisch abgesichert sein. Danach könnte er zusammen mit Alkohol- und Drogentests zur Standardprozedur eingeführt werden, wenn Unfallfahrer ins Krankenhaus eingeliefert werden. Schwieriger wird es bei der Polizeikontrolle vor Ort. Denn Blutproben dürfen nur unter gesonderten Umständen entnommen und nur von einem Arzt getestet werden.
Warnsignale bei Übermüdigkeit
Viele Fahrer nehmen gar nicht wahr, wenn sie übermüdet sind oder gar bereits Opfer eines Sekundenschlafes hinterm Steuer waren. Dabei gibt es Warnsignale, die dabei helfen können, einen Unfall zu vermeiden. Besonders folgende Signale während des Autofahrens sollten Sie beachten:
- Probleme, die Fahrspur zu halten.
- Die Straße scheint enger zu werden.
- Starrer Blick auf die Fahrbahn.
- Sie können sich kaum an die letzten gefahrenen Kilometer erinnern.
- Straßenschild, Ausfahrt oder Abzweigung verpasst.
- Ungewolltes beschleunigen oder langsames fahren.
Treffen diese Punkte auf Sie zu, sollten Sie lieber eine Pause einlegen oder eine Tasse Kaffee trinken.
Bußgeldvorwürfe immer über Geblitzt.de prüfen lassen
Sie wollen Ihren Bußgeldvorwurf in Sachen Tempo, Rotlicht, Abstand, Parken, Halten, Überholen oder Handy am Steuer prüfen lassen? Dann können Sie Ihren Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid bei Geblitzt.de einreichen. Zusätzliche Kosten und zeitaufwendige Treffen mit Anwälten entfallen. Unser Service – die Bereitstellung einer technischen Infrastruktur und Prozesskostenfinanzierung – ermöglicht den Partneranwälten eine schnelle und einfache Bearbeitung! Im Erfolgsfall vermeiden Sie Sanktionen wie Bußgelder, Punkte in Flensburg oder Fahrverbote.
Alle durch die anwaltliche Prüfung anfallenden Kosten (Anwaltskosten, Verfahrenskosten) werden entweder durch uns im Rahmen einer Prozessfinanzierung oder Ihre Rechtsschutzversicherung übernommen. Bestehen Aussichten auf Einstellung des Bußgeldverfahrens, wird Ihr Fall durch unsere Partnerkanzleien nach Deckungszusage der Rechtsschutzversicherung oder Finanzierungszusage durch uns – inklusive Übernahme eventueller Gerichtskosten – weiter vertreten.
Quelle: adac.de