Kennzeichen-Varianten im Zuge der Oldtimer-Zulassung
Mit einem Oldtimer auf den Straßen zu cruisen ist für Liebhaber historischer Fahrzeuge ein besonderer Genuss. Doch wann gilt eigentlich ein Auto als Oldtimer? Und wie erhält man das begehrte H-Kennzeichen bzw. 07er-Nummernschild? Wir klären auf.
Wann ein Kraftfahrzeug als Oldtimer betitelt wird
Per Gesetz ist in Deutschland der Terminus „Oldtimer“ in § 2 Nr. 22 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) definiert. Demzufolge handelt es sich um ein Kraftfahrzeug „das zum Zeitpunkt seiner Begutachtung als Oldtimer vor mindestens 30 Jahren erstmals in Verkehr gekommen ist, weitestgehend dem Originalzustand entspricht, in einem guten Erhaltungszustand ist und zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dient.“
Gutachten für die Golden Oldies
Die Krönung eines altgedienten Fahrzeugs zum Oldtimer kann erst durch ein entsprechendes Gutachten erfolgen. Dafür muss der Halter mit seinem Lkw, Pkw oder Motorrad bei einer anerkannten Prüfstelle wie der DEKRA, KÜS, GTÜ oder dem TÜV vorstellig werden. Hier wird das Fahrzeug dahingehend unter die Lupe genommen, ob es sich in einem gut erhaltenen und originalem Zustand befindet. Lässt der Erhaltungszustand zu wünschen übrig oder wurden im Laufe der Jahre zu viele Umbauten vorgenommen, wird das Prädikat „Oldtimer“ in der Regel nicht vergeben.
Vorteile der Oldtimer-Kennzeichen
Ohne das Gutachten kann bei der Kfz-Zulassungsstelle auch kein Oldtimer-Kennzeichen beantragt werden. Dass viele Fahrzeughalter aber alles dafür tun, um doch in den Genuss zu kommen, hat einen guten Grund. Bringt die offizielle Einstufung als Oldtimer doch einige Vorteile mit sich. Neben einer geringeren Kfz-Steuer kann man auch ohne entsprechende Plakette die innerstädtischen Umweltzonen befahren.
Der Steuersatz beläuft sich jährlich auf 46,02 € für Motorräder und 191,73 € für Pkw und Lkw. Diesbezüglich weist der ADAC darauf hin, dass sich ein Oldtimer-Kennzeichen bei einer ganzjährlichen Zulassung steuerlich erst ab etwa 700 Kubikzentimetern Hubraum lohne. Bei Kleinwagen und Motorrädern bis zur Mittelklasse wäre eine reguläre Zulassung häufig kostengünstiger.
Übrigens: Halter von sogenannten Youngtimer-Fahrzeugen, die weniger als 30 Jahre auf dem Buckel haben, können kein Oldtimer-Kennzeichen, sondern nur ein normales Nummernschild oder Saisonkennzeichen beantragen.
H- oder 07er-Kennzeichen?
Zu unterscheiden ist bei den Oldtimer-Kennzeichen zwischen dem H-Nummernschild und dem roten 07er-Kennzeichen. Letzteres ist sogar für mehrere Fahrzeuge verwendbar. Doch im Vergleich zum H-Nummernschild, mit dem man im Dauerbetrieb und sogar gewerblich sowie im Ausland unterwegs sein darf, unterliegt die 07er-Variante diversen Einschränkungen.
So muss der Antragsteller eines 07er-Kennzeichens in der Regel ein punktefreies Konto im Fahreignungsregister nachweisen und ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Außerdem darf man mit einem solchen Nummernschild ausschließlich an Oldtimer-Veranstaltungen wie Rallyes oder Korsos teilnehmen, was auch die An- und Abfahrten zu den Events beinhaltet.
Daneben sind lediglich Überführungs- und Werkstattfahrten zulässig. Außerdem ist der Halter zur Führung eines Fahrtenbuchs verpflichtet. Von Fahrten ins Ausland ist abzuraten, da es Probleme mit den dortigen Behörden geben könnte.
Saisonkennzeichen für Teilzeitfahrer
Auch die Beantragung eines Saisonkennzeichens ist eine gute Option, wenn man nicht das ganze Jahr über am Straßenverkehr teilnehmen möchte. Dann wird die Steuer nur anteilig der jeweils zugelassenen Monate erhoben. Dabei müssen mindestens zwei und dürfen maximal elf Monate beantragt werden. Allerdings gilt für die übrige Zeit ein striktes Fahrverbot. Zudem darf das Fahrzeug im Ruhezeitraum nicht auf öffentlichem Grund geparkt werden.
Daneben ist auch eine Kombination von H-Zulassung und Saisonkennzeichen möglich. Wer seinen Oldtimer zum Beispiel nur in den Frühlings- und Sommermonaten auf die Straße bringen möchte, kann eine halbjährliche Zulassung beantragen. Auf diese Weise kann der Halter laut Berechnungen des ADAC rund 95 Euro sparen.
Ein weiterer Vorteil ist der einmalige Gang zur Zulassungsbehörde, da die temporäre Zulassung eine automatische Anmeldung und Abmeldung des Fahrzeugs mit sich bringt. Der Automobilclub weist aber auch daraufhin, dass bei der Versicherung nachgefragt werden sollte, ob das saisonale Kennzeichen des Oldtimers zu einer Tariferhöhung führt.
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