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Die Blackbox kennt man bisher eher nur aus dem Flugzeug. Ab 2024 wird sie auch zur Pflicht für viele Autofahrer. Die durch die Blackbox aufge­zeich­neten Daten sollen bei der Rekon­struktion von Unfällen helfen und damit den Straßen­verkehr sicherer machen. Was Sie über die Blackbox wissen sollten, lesen Sie hier.

Blackbox im Auto: Pflicht für viele Autofahrer ab 2024
Bilanol / shutterstock.com

Was ist eine Blackbox

Blackbox hört sich nach einem Titel für eine neue Folge der Sci-Fi Serie Black Mirror an. In dieser Science-Fiction-Serie werden oftmals die negativen Effekte von futuris­ti­scher und allgemein bekannter Techno­logie gezeigt. Die Blackbox ist jedoch schon seit Jahren in Flugzeugen verbaut. Die aufge­zeich­neten Daten sollen bei einem möglichen Absturz für Aufklärung sorgen. Es handelt sich dabei um einen „Event Data Recorder“ (EDR). Ganz neu ist der EDR im Auto auch nicht. Bereits seit Juli 2022 muss er in neuen Fahrzeug­typen verbaut sein. Sonst bekommt der Wagen keine Typen­ge­neh­migung. Ab 2024 wird er nun zur Pflicht in allen neu zugelas­senen Pkw. Auch bei Nutzfahr­zeugen bis zu 3,5 Tonnen ist ein Einbau vorgeschrieben.

Der EDR soll dabei die Rekon­struktion von Unfällen im Straßen­verkehr einfacher gestalten. Bisher mussten Unfall­ermittler oftmals auf die Aussagen von den Betrof­fenen und Zeugen zurück­greifen. Dabei ist es nicht selten zu wider­sprüch­lichen Berichten gekommen.

Wie funktio­niert ein Event Data Recorder

Der im Auto verbaute EDR zeichnet durch­gehend Fahrzeug­daten auf. Dauerhaft abgespei­chert werden diese Daten jedoch erst kurz vor und nach einem Unfall. Damit das Gerät weiß, wann ein Unfall geschieht, muss eine Auslö­se­schwelle überschritten werden. Dabei werden mehrere Indika­toren genutzt. Laut eines Berichtes des ADAC werden die aufge­zeich­neten Daten abgespei­chert, wenn Folgendes geschieht:

  • Geschwin­dig­keits­än­derung in Quer- oder Längs­richtung von mehr als 8 km/h innerhalb von 150 Millisekunden
  • Auslösen von Gurtstraffern
  • Airbags ausgelöst werden
  • Motor­haube wird aktiviert

Letzteres ist der Fall zum Beispiel, wenn Sie mit einem Fußgänger kolli­dieren. Die aufge­zeich­neten Daten können aber auch dann abgespei­chert werden, wenn kein Unfall geschieht. Das Überschreiten der Auslö­se­schwelle reicht dafür aus. In der Regel werden dann Infor­ma­tionen im Zeitraum von 5 Sekunden vor und 300 Milli­se­kunden nach dem Crash gespeichert.

Welche Daten werden abgespeichert

Im Wagen wird die Blackbox oftmals am Airbag-Steuergerät verbaut. Denn durch die Signale, die den Airbag auslösen, wird auch die Aufzeichnung des EDR aktiviert. Deshalb sind beide Geräte mitein­ander verbunden. Die Daten, die abgespei­chert werden, können in drei Kategorien aufge­teilt werden:

  • Fahrdynamik-Daten vor dem Unfall
  • Fahrdynamik-Daten nach dem Unfall
  • Infor­ma­tionen zu Rückhaltesystemen

Diese Infor­ma­tionen werden auch nur lokal im Wagen gespei­chert. Somit kann sich keiner über eine Online-Verbindung reinfuchsen. Zugriff auf die Daten kann man nur durch die On-Board-Diagnose oder über das Airbag-Steuergerät bekommen.

Angst um Datenschutz

Viele Autofahrer denken bei der Blackbox direkt an Überwa­chung. Es könnte als Eingriff in die Privat­sphäre gesehen werden. Dieser Eingriff soll jedoch verhindert werden, indem die Daten nicht dauerhaft und durch­gehend abgespei­chert werden. Hinzu kommt, dass die Auslesung der Daten im Normalfall nur mit ihrer Zustimmung erfolgen kann. Es sei denn, ein Richter ordnet Zugriff auf die Infor­mation des EDR an.

Fahrzeug­haltern sollten aller­dings wissen: Wenn Sie ihren Wagen in der Werkstatt lassen, ob für eine TÜV-Prüfung oder für eine Reparatur, können dort die Daten theore­tisch einge­sehen werden.

Die Aufzeichnung der Geschwin­digkeit ist ein weiterer bedenk­licher Punkt für viele Fahrer. Noch werden die Geschwindigkeits-Daten nicht gespei­chert, außer es kommt zu einem Unfall. Somit können diese beispiels­weise bei einer Verkehrs­kon­trolle nicht verwendet werden, um Tempo­sünder zu erwischen. Bußgelder, Punkte oder Fahrverbote sind dadurch erstmal nicht zu befürchten.

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Quellen: adac.de, ruhrnachrichten.de