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Strompreis-Explosion stellt Renta­bi­lität von Elektro­autos infrage

Angesichts der rasant steigenden Strom­kosten muss die Anschaffung eines Elektro­fahr­zeugs wohlüberlegt sein. Ist ein E-Auto in der Gesamt­bilanz sogar weniger rentabel als ein Verbren­ner­modell? FOCUS ONLINE hat eine Vergleichs­rechnung aufge­stellt. Das Ergebnis ist bemerkenswert.

Sind bald Autos mit Benzintank günstiger aufgrund der hohen Stromkosten als E-Autos?
DesignRage/shutterstock.com

Hohe Kraft­stoff­preise so weit das Auge reicht

Aktuell liegen die Kosten für einen Liter Super E95 wieder zwischen 1,95 und 2,25 Euro, während man für einen Liter Diesel schon über 2,30 Euro bezahlen muss. Doch auch E-Auto-Fahrer sind von der Preis­stei­gerung betroffen. Da der Strom­preis anzieht, sind nicht nur die Kosten für das Aufladen des E-Fahrzeugs in der eigenen Garage mit rund 70 Cent pro Kilowatt­stunde, sondern auch die Preise für Ladekarten der verschie­denen Anbieter mit bis zu 89 Cent je kWh in die Höhe geschnellt.

E-Fahrzeug und Verbrenner im Vergleich

FOCUS ONLINE hat nun anhand von zwei Beispielen verschiedene E-Auto-Modelle mit ihren jewei­ligen Benziner-Pendants verglichen. Als Mittelwert in der ersten Gegen­über­stellung wurde für die Kilowatt­stunde Strom ein Preis von 0,40 Cent, für einen Liter Super E95 2,10 Euro veran­schlagt. Der Vergleich wurde im Rahmen der Kosten für eine 1000 km Fahrt angestellt. 

Beim zweiten Vergleich wurde der Strom­preis auf die mancherorts bereits vorhan­denen bzw. künftig fast überall erwart­baren 70 Cent angepasst und dabei 1,90 Euro für den Liter E10 gegen­über­ge­stellt, die aufgrund der aktuell fallenden Ölpreise zu erwarten sind.

Benziner auf der Überholspur

Das Ergebnis: Die erste Beispiel­rechnung ergibt noch einen hohen Benzin­preis, dem ein moderater Strom­preis gegen­über­steht. So kostet etwa das Fahren mit dem Audi Q5 45 TFSI 174,30 Euro auf 1000 km, während für die Elektro-Alternative Audi Q4 45 etron auf der gleichen Strecke nur 68,40 Euro anfallen.

Beim zweiten Vergleich sinkt der Preis für Benzin, während der Strom­preis deutlich in die Höhe steigt. Hierbei liegen die Kosten für den Audi mit Verbren­nungs­motor bei 157,70 Euro. Beim vergleich­baren E-Fahrzeug muss der Besitzer nun schon 119,70 Euro bezahlen. Bei anderen Modellen nähert sich der Preis noch weiter an, sodass bei künftig steigenden Strom­preisen der Benziner sogar kosten­güns­tiger werden könnte. 

Auch wenn die gerin­geren Betriebs­kosten laut FOCUS ONLINE aktuell noch für das E-Auto sprechen, muss man die Entwicklung der E-Mobilität insbe­sondere bei den bereits vorhan­denen bzw. erwart­baren hohen Strom­kosten in Deutschland sehr kritisch sehen. Künst­liche Erhöhungen des Kosten­vor­teils von E-Autos mithilfe von Subven­tionen auf der einen und Steuer­erhö­hungen für Verbrenner auf der anderen Seite, würden nur den Steuer­zahler belasten, nicht aber die zuneh­mende Proble­matik der eben doch nicht so günstigen E-Mobilität an sich bewältigen.

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Quelle: focus.de