• Lesedauer:3 min Lesezeit

In manchen EU-Ländern machen Scan-Autos Jagd auf Falschparker

Vorsicht vor rollenden Daten­kraken im EU-Ausland! Wer in den Nieder­landen, Frank­reich oder Tsche­chien unterwegs ist, sollte auf Klein­wagen mit „Sonder­aus­stattung“ auf dem Dach achten. Dabei handelt es sich um Scan-Autos, die im Vorbei­fahren die Kennzeichen von Falsch­parkern erfassen. Sechs Infra­rot­ka­meras, die auf einer Art Dachge­päck­träger montiert sind, ermög­lichen Aufnahmen in alle Richtungen.

Knöllchen-Karre mit Langstreckenscanner?
Laurens Jobse / shutterstock.com

„Hinter­grund­checks“ für Parksünder

Laut einem Beitrag in der WDR-Sendung Servicezeit nimmt der Knöllchen-Kleinwagen jedes Auto auf, an dem er vorbei­fährt. Im Hinter­grund wird automa­tisch geprüft, ob ein gültiger Parkschein vorliegt. Die sechs auf dem Dachge­päck­träger montierten Kameras sind in der Lage, simultan in alle Richtungen zu filmen.

Im Gegensatz zu den meisten Fällen in Deutschland ist in einigen Nachbar­ländern wie den Nieder­landen die Angabe des Kennzei­chens beim Lösen des Parkscheins erfor­derlich. Statt eines Parkscheins aus Papier erfasst ein digitales System die Fahrzeuge.

1.500 Autos in einer Stunde

Die weißen Renaults operieren jedoch nicht völlig autonom, sondern benötigen immer noch mensch­liche Fahrer und Bediener. Das Scannen der parkenden Autos und ihrer Kennzeichen im Vorbei­fahren in einem Radius von 10 Metern soll dagegen vollau­to­ma­tisch erfolgen.

Insgesamt 1.500 Autos werden laut Aussagen eines Fahrers im Bericht der WDR Servicezeit pro Stunde von den sechs Kameras erfasst. Um falsche Beschul­di­gungen zu vermeiden, werden diese zusätzlich von einem Verkehrs­po­li­zisten überprüft. Mensch­liche Kontrol­leure sollen in derselben Zeit lediglich 50 Fahrzeuge überprüfen können.

Allein in den Nieder­landen werden 75 dieser Scan-Autos einge­setzt; europaweit sollen es zwischen 200 und 250 sein.

Bußgelder werden auch grenz­über­schreitend eingefordert

Wird man in einem anderen EU-Land beim Falsch­parken erwischt, werden die Bußgelder in der Regel von den dortigen Behörden auch grenz­über­schreitend einge­trieben. Die Zustän­digkeit für die nachträg­liche Forderung liegt beim Bundesamt für Justiz. Hat ein deutscher Autofahrer seinen Straf­zettel nicht bezahlt, leitet die auslän­dische Behörde den Fall an das Bundesamt weiter, das dann aktiv wird.

Das betrifft aller­dings nur Geldfor­de­rungen. Im Ausland verhängte Fahrverbote können ausschließlich vor Ort vollstreckt werden. Es gibt auch keine Punkte in Flensburg für Verkehrs­ver­stöße, die in einem anderen Land begangen wurden.

Scan-Autos auch in Deutschland?

Könnten die Knöllchen-Kleinwagen auch in Deutschland Einzug halten? Auch wenn einige Bundes­länder die Scan-Autos nur zu gern einsetzen würden – hierzu­lande fehlt es an einer Rechts­grundlage für die automa­tische Erfassung der Kennzeichen. Diese setze laut einer Empfehlung der Länder eine „gesetz­liche Recht­fer­tigung“ voraus, so der Münchner Merkur.

Auch der ADAC warnt vor der proble­ma­ti­schen Erfassung aller Nummern­schilder. Nach aktueller Rechtslage dürfen Foto- und Video­auf­nahmen nur bei Vorliegen eines konkreten Verdachts verwendet werden, weswegen etwa auch Monocam-Systeme in Deutschland bisher nicht flächen­de­ckend einge­setzt werden dürfen.

Bußgeld­vor­würfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen

Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwalts­kanz­leien zusammen und ermög­licht es Betrof­fenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.

Rechts­schutz­ver­si­che­rungen übernehmen die Kosten eines vollstän­digen Leistungs­spek­trums unserer Partner­kanz­leien. Ohne eine vorhandene Rechts­schutz­ver­si­cherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozess­fi­nan­zierer die Kosten der Prüfung der Bußgeld­vor­würfe und auch die Selbst­be­tei­ligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.

Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden einge­stellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.

Quellen: merkur.de, bild.de, wdr.de