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Erst gurten, dann starten: Diese Regel haben die meisten Autofahrer verin­ner­licht. Vor 50 Jahren dagegen, als die Anschnall­pflicht einge­führt wurde, war das nicht immer der Fall. Fakt ist, das Anschnallen im Auto hat viele Menschen­leben gerettet. Was es kostet, wenn Sie nicht angeschnallt sind und wo Sie auf den Gurt verzichten können, lesen Sie hier.

Lebensretter im Auto: Seit 50 Jahren sorgen Anschnallgurte für mehr Sicherheit
Pavel Gulea / shutterstock.com

50 Jahre Jubiläum für die Anschnallpflicht

Es gab etwa 288.000 tödliche Verkehrs­un­fälle letztes Jahr in Deutschland. Ohne Gurte wäre diese Zahl vermutlich viel höher. Am ersten Juli 1973 wurde in Frank­reich zum ersten Mal die Anschnall­pflicht auf Vorder­sitzen einge­führt. Deutschland folgte mit Vorschriften zum Anschnallen erst drei Jahre später. Heutzutage gilt in der ganzen Europäi­schen Union eine Anschnall­pflicht. In vielen Regionen der Welt sieht es jedoch anders aus. Laut eines Berichtes der Redaktion Antenne Münster beurteilt die Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sation (WHO): „die Gurtvor­schriften in vielen Ländern bis heute als unzurei­chend. Vielerorts gelte die Anschnall­pflicht etwa nur für Fahrer und Beifahrer, nicht aber Personen auf der Rückbank“. In manchen Ländern gibt es gar keine Anschnallpflicht.

Millionen Menschen­leben gerettet

Als die Anschnall­pflicht in Deutschland einge­führt wurde, waren viele Fahrer am Anfang noch skeptisch. Der Spiegel berichtet: „Es war vor allem die Angst, durch den Gurt am Auto gefesselt zu sein, die viele von seiner Benutzung abschreckte“. Zudem machten Horror­ge­schichten die Runde: Autofahrer und Beifahrer seien nach einem Unfall beim leben­digen Leib verbrannt oder im Wasser ertrunken. Angeblich sei der Gurt daran schuld gewesen. Doch nach Angaben der UN-Wirtschaftskommission für Europa haben die Vorschriften für das Anschnallen in den letzten 50 Jahren Millionen von Leben gerettet. Genaue Zahlen konnten jedoch nicht genannt werden. Vermutlich, weil viele andere Sicher­heits­systeme, neben dem Gurt im Auto, zu einer Erhöhung der Sicherheit im Kraft­fahrzeug beigetragen haben.

Allein schon das Anlegen eines Gurtes beim Autofahren, ob als Fahrer, Beifahrer oder auf der Rückbank, reduziert die Wahrschein­lichkeit auf einen tödlichen Unfall. Die WHO diffe­ren­ziert da, zwischen:

  • Vordersitz: 45 bis 50 % gerin­geres Todesrisiko
  • Rückbank: etwa 25 % gerin­geres Todesrisiko

Strafen für Gurtmuffel

Nicht alle beachten die Anschnall­pflicht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sie sind in Eile, zu spät dran oder bei manchen ist es eine reine Bequem­lichkeit. Werden Autofahrer dabei erwischt, droht Ihnen ein Bußgeld in der Höhe von 30 Euro.

Autofahrer verant­wortlich für die Sicherheit der Kinder

Die Gurtpflicht gilt nicht nur für den Fahrzeug­führer, sondern auch für die Mitfahrer. Werden Kinder mit dem Wagen trans­por­tiert, müssen diese auch angeschnallt werden. Hierbei gelten nach Alter und Körper­größe noch weitere Vorschriften. Zum Beispiel können Kinder­sitze oder Sitzerhö­hungen Pflicht sein.

Sind Kinder im Auto und der Fahrer hat die Vorschriften missachtet, drohen folgende Strafen:

  • Ein Kind ohne Gurt: Bußgeld in der Höhe von 30 Euro
  • Mehrere Kinder nicht angeschnallt: Bußgeld in der Höhe von 35 Euro
  • Ein Kind ohne jegliche Sicherung: 60 Euro und ein Punkt in Flensburg
  • Mehrere Kinder ohne jegliche Sicherung: 70 Euro und ein Punkt in Flensburg

Wann die Anschnall­pflicht wegfällt

Es gibt aller­dings Ausnahmen von der Anschnall­pflicht. Diese sind in der Straßen­ver­kehrs­ordnung im §21a wie folgt beschrieben. Dem zufolge gilt die Anschnall­pflicht nicht für:

„1. Personen beim Haus-zu-Haus-Verkehr, wenn sie im jewei­ligen Leistungs- oder Auslie­fe­rungs­bezirk regel­mäßig in kurzen Zeitab­ständen ihr Fahrzeug verlassen müssen (Postboten als Beispiel),

2. Fahrten mit Schritt­ge­schwin­digkeit wie Rückwärts­fahrten, Fahrten auf Parkplätzen“.

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Quellen: antennemuenster.de, gesetzte-im-internet.de, spiegel.de